Die Stadt Bönnigheim und das Landesprojekt „Blühender Naturpark“ Die eigene Blumenwiese erleben

Von Uwe Deecke
Spielerisch wurden 65 Vorschulkinder an zwei Tagen auf der Blumenwiese in der Bachstraße in Bönnigheim an das Thema Wiesenpflanzen und Insektenvielfalt herangeführt.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Die Stadt Bönnigheim beteiligt sich am Landesprojekt „Blühender Naturpark“.

Im Rahmen der landesweiten Kampagne „Blühende Naturparke“ kümmern sich die Naturparke im Land um den Erhalt der Biodiversität. Dabei werden innerörtliche Flächen durch die Anlage von mehrjährigen, gebietsheimischen Wildblumenwiesen oder durch Pflegeumstellung ökologisch aufgewertet.

Mit dabei ist auch der Naturpark Stromberg-Heuchelberg, der in Bönnigheim zusammen mit dem Bauhof und dem Obst- und Gartenbauverein aktiv wurde. Stadtnah an der Bachstraße liegt die neue Blumenwiese, die nun den Kindern aus sechs Kindergärten gehört.

Spielerisch wurden jetzt die 65 Vorschulkinder an zwei Tagen an das Thema Wiesenpflanzen und Insektenvielfalt herangeführt. „Wir haben Blumen- und Insektenfibeln zur Verfügung gestellt“, erklärt Peter Allmendinger vom Obst- und Gartenbauverein Bönnigheim. Dort konnten sich die Kinder mit den Pflanzen vertraut machen, um die es ging.

In voller Pracht

Im Herbst und Frühjahr wurden die mehrjährigen Blühmischungen ausgesät, nun ist schon vieles in voller Pracht zu bewundern. Die Unterschiede von Kornblumen, Rotklee und Schafgerbe wurden aufgezeigt, so der Vorsitzende, andere Pflanzen bräuchten noch, um sich über die Jahre anzusiedeln. In den nächsten Wochen wird die Wiese dann gemäht, damit sich die Samen verbreiten und sich die Wiese weiter entwickelt. Margeriten, Kornblumen und Klatschmohn, die schon im ersten Jahr blühen, bekommen dann Zuwachs durch andere Sorten.

Naturparkführer Rüdiger Rüster, der auch als Bönnigheimer Stadtführer arbeitet, erklärte den Kindern die einzelnen Pflanzen und ihre Bedeutung für die Insekten. Es gelte zu verhindern, dass das Insektensterben weiter zunimmt, wie es derzeit allerorten zu beobachten sei. Welche Rolle die Bienen spielen, wie sie fliegen und ihren Nektar holen, wurde Kindern auf der Wiese anschaulich vermittelt. „Neben dem Beitrag zur biologischen Vielfalt durch die nachhaltige Anlage einer Wildblumenwiese können so wichtige Naturerfahrungen in die Lebenswelt der Kinder Einzug halten“, so Rüster.

Die städtische Wiese an der Bachstraße hinter dem großen Spielplatz sei die einzige, die zentrumsnah liege und für die meisten Kindergärten ereichbar sei, so Allmendinger. Der Bauhof hatte sie vorbereitet, dann wurde sie parzelliert, die Steine wurden entfent und Wege angelegt. Nach der Einsaat kann sie sich nun entwickeln und für die Kinder aus den Kindergärten in Bönnigheim, Hofen und Hohenstein zum Anschauungsobjekt werden.

Wiesen und Bienen

Das Thema ist für den Obst- und Gartenbauverein nicht neu. „Wir haben vor zwei Jahren schon ein Seminar zum Anlegen von Blühwiesen gemacht“, berichtet Peter Allmendinger, „und hatten 30 Teilnehmer aus 50 Kilometern Umkreis“.

Auch der OGV blieb als Verein nicht von der Pandemie verschont. Online-Seminare wurden durchgeführt, wie etwa zum Thema Hochbeet, das 85 Teilnehmer hatte. Das Anlegen eines Kräutergartens wurde online gezeigt, was vor allem die Frauen unter den Teilnehmern interessierte.

Wie sich der OGV neue Mitglieder erschließt, das hat Allmendinger bereits mit seinen Frauenschnittkursen gezeigt. So wurde in den letzten Jahren sogar ein leichter Zuwachs bei den Mitgliedern geschafft.

Der Verein zähle derzeit über 130 Mitglieder, so der Vorsitzende. „Man muss immer nach neuen Ideen schauen und wie man jüngere Leute anspricht“, ist Allmendinger überzeugt. Deshalb kümmert sich der OGV auch in diesem Jahr wieder um die Ernte des Sortengartens am Schlossfeld. Im September werden die Äpfel gepresst, was für die Kinder im Herbst immer wieder ein Highlight ist.

 
 
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