1960 war eine Spezialfirma in Sachsenheim Suche nach dem schwarzen Gold

Von Martin Hein
Mit diesen Bohrtürmen wurden 1960 Sprenglöcher für die seismografischen Messungen in das Erdreich gebohrt.⇥ Foto: BZ-Archiv

Im März 1960 suchte eine Spezialfirma in Kleinsachsenheim und Hohenhaslach nach Erdöl.

Vor genau 60 Jahren ragten etliche, auf Lastwagen montierte Bohrtürme auf der Kleinsachsenheimer Markung beim Waldhof verheißungsvoll in die Höhe. Unablässig dröhnten die Motoren der Bohrwerke. Es waren zwar keine Ölbohrtürme, die den respektablen Lärm verursachten, aber mit dieser Aktion im März 1960 begab man sich tatsächlich in Kleinsachsenheim auf die Suche nach Erdöl.

Geologen waren damals der Meinung, dass die Aussichten, Erdölvorkommen zu finden, hier im württembergischen Unterland gar nicht schlecht seien. Die Experten hofften in mehreren hundert Metern Tiefe, ölführende Schichten im Gestein zu finden. Eine Firma aus Hannover bohrte mit speziellen Bohrtürmen Löcher ins Erdreich. Dann wurden hochbrisante Sprengladungen in die Bohrlöcher eingesetzt und elektrisch gezündet. Die durch die Explosionen erzeugten Schallwellen sollten bis in eine Tiefe von 4000 Metern Aufschluss geben, ob hier größere Erdölvorkommen im Erdreich schlummern und letztendlich Kleinsachenheim womöglich unermesslichen Reichtum bescheren würden. Die Schallwellen wurden in einem mit entsprechender Ausstattung eingerichteten Spezialfahrzeug durch einen Seismografen gemessen und sichtbar gemacht. Die Auswertung der Daten wurde jedoch nicht an Ort und Stelle vorgenommen, zumal auch Bodenproben untersucht wurden.
Der Rest ist schnell erzählt. Glück für die Natur in Kleinsachsenheim, Pech für die Finanzen der kleinen Gemeinde. Leider war es nix mit dem Reichtum. Bei den Probemessungen konnten die Experten kein Ölfeld oder dergleichen anhand der Daten erkennen.  Auch in Hohenhaslach, wo die Spezialisten wenige Tage vor den Bohrungen in Kleinsachsenheim ebenfalls nach Öl gesucht hatten, wurde damals kein schwarzes Gold gefunden.

 
 
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