Bürgermeister Uwe Seibold war gerührt: Mitten in seiner Dankesrede auf der Feier seines Jubiläums zum 25-Jährigen als Bürgermeister tauchte plötzlich Blaulicht vor dem Kirchheimer Rathaus auf. Dem Rathauschef schwante, wie der 57-Jährige sagte, „Böses“. Nein, es brannte nicht im Gebäude, sonst hätte Seibold nicht ausgerufen: „Kann mal jemand die Haustür abschließen?“ In kompletter Stärke und mehreren Mannschafts- und Feuerwehrwagen kamen die Kirchheimer Feuerwehrleute die Treppe hochgestürmt. Dabei hatten sie einen Korb voller selbst gemachter Köstlichkeiten und viel Lob, Anerkennung und Dank für ihren Bürgermeister, den Kommandant Christian Scherb aussprach.
25 Jahre Bürgermeister in Kirchheim „Für mich ist Kirchheim eine Wohlfühlgemeinde“
Seit 25 Jahren ist Uwe Seibold Bürgermeister in der Neckartalkommune und immer noch so engagiert wie zu Beginn.
Auch im 25. Jahr ist Seibold voller Leidenschaft
Die Feuerwehr und Uwe Seibold, das sei, so der Kommandant, eine enge Verbindung. Seibold erzählte von geselligen Treffen und Besprechungen voller Professionalität. „Wir haben Spaß im Feuerwehrausschuss“, so Seibold. Im Foto-Rückblick, den der stellvertretende Bürgermeister Stephan Hennig moderierte, kam diese Verbindung zum Ausdruck: 2002 hatte Seibold das damals neue Feuerwehrhaus eingeweiht. „Nun sind wir dabei, wieder eines zu planen“, so Hennig.
1999 wurde Uwe Seibold zum ersten Mal gewählt, 2007 zum zweiten Mal, 2015 wieder und 2023 zum vierten Mal. „Und hat seine Leidenschaft nicht verloren“, wie sein Bürgermeisterkollege Rainer Schäuffele aus Erligheim sagte. Schäuffele war für den Verwaltungsverband Bönnigheim – Erligheim – Kirchheim gekommen. Bönnigheims Bürgermeister Albrecht Dautel konnte nicht, „hat aber das Geschenk besorgt und ich überbringe es“, so Schäuffele. „Uwe hat Kirchheim zu einer Wohlfühlgemeinde gemacht. Es fehlt hier ja an nichts“, sagte er und Seibold antwortete, „ja, für mich ist Kirchheim eine Wohlfühlgemeinde“.
Aus dem Dornröschenschlaf erweckt
Nicht nur der Erligheimer Bürgermeister, auch Stephan Hennig hob die Leidenschaft, das Engagement und die Ideenfreude des Bürgermeisters hervor: „Er lässt seine vierte Amtsperiode nicht einfach auslaufen, sein Engagement, seinen Elan muss der Gemeinderat manchmal etwas stoppen“, so Hennig. Gemeinderätin Inge Schemminger übergab Seibold die Ehrenurkunde, eine Stele und die Anstecknadel des Städtetages.
Seibold erinnerte an seine Anfangszeit: Dass er ein Dorf im Dornröschenschlaf vorfand und den Gemeinderat fragte, soll Kirchheim eine „Schlafgemeinde“ bleiben oder ein aktiver Wohnort werden. Die Projekte der letzten 25 Jahre zeigen, ein Schlafort ist Kirchheim keinesfalls, denn Seibold und der Gemeinderat entwarfen einen Gemeindeentwicklungsplan: „Wir haben viel gebaut“, so Seibold. Zwei Kinderhäuser, ein Feuerwehrhaus, das Pflegeheim Haus am Mühlbach, die Erweiterung und Sanierung der Schule am Laiern, die Sanierung der Gemeindehalle mit Lehrschwimmbecken. „Ich kann auch noch nicht aufhören“, so Seibold. Die Entwicklung des Cronimed-Geländes und der Klimaschutz ließen nicht auf sich warten.