25 Jahre Grüne Nachbarschaft Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

Von Frank Ruppert
25 Jahre Grüne Nachbarschaft (von links): OB Jürgen Kessing (Bietigheim-Bissingen), Gabriele Heusel-Voraus (Grüne Nachbarschaft), Günter Schlecht (Stadt Ludwigsburg), Roswitha Ott (Stadt Bietigheim-Bissingen), Bürgermeister Michael Ilk (Ludwigsburg), Elke Grözinger (Stadt Bietigheim-Bissingen), Bürgermeisterin Simone Haist (Ingersheim) und ihre Kollegen Dirk Schaible (Freiberg) und Martin Bernhard (Tamm) bei der Pflanzaktion in Tamm. ⇥ Foto: Martin Kalb

Seit 25 Jahren arbeiten Gemeinden im Kreis zusammen, um Flächen naturnah zu bepflanzen. Im Jubiläumsjahr laufen wegen Corona die weiteren Pläne unter Vorbehalt.

Vor 25 Jahren haben sich die Städte und Gemeinden Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Kornwestheim, Tamm, Ingersheim, Freiberg und Remseck zum interkommunalen Projekt „Grüne Nachbarschaft“ zusammengeschlossen. Das Jubiläum haben die in dem Verbund verbliebenen Kommunen – Kornwestheim stieg 2001, Remseck 2018 aus finanziellen Gründen aus – am Freitag mit einer Pflanzung von Wildrosen in Tamm gefeiert. Zudem wurde vor Ort an der Bissinger Straße eine Holzstele mit Hinweis auf die Pflanzen und die „Grüne Nachbarschaft“ enthüllt.

Start war im April geplant

250 Rosen haben die Mitgliedskommunen anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums gepflanzt erklärt Gabriele Heusel-Voraus von der Geschäftsstelle Grüne Nachbarschaft bei dem Termin am Freitagvormittag. Geplant war der Spatenstich für das Wildrosenprojekt eigentlich im April, da machte aber Corona einen Strich durch die Rechnung. Deshalb wurden ab Mai naturnahe Rosenstöcke in Bietigheim-Bissingen, Freiberg, Ingersheim, Ludwigsburg und Tamm gepflanzt.

Weil es so heiß ist, wurden die Pflänzchen in Tamm am Freitag vor dem offiziellen Termin noch einmal gegossen. Besonders groß sind sie nicht. „Die können bis zu drei Meter hoch werden“, sagt aber der Tammer Bürgermeister Martin Bernhard. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin aus Ingersheim, Simone Haist, und ihren männlichen Kollegen, Dirk Schaible aus Freiberg und Michael Ilk aus Ludwigsburg sowie Amtsleitern hate man vor dem Pressertermin im Tammer Rathaus getagt und über die Zukunft der Grünen Nachbarschaft beraten.

Wegen Corona und den Haushaltssperren sind die nächsten Projekte eher ungewiss. Dennoch soll deutlich werden, dass auch 25 Jahre nach seiner Gründung das Bündnis bestrebt ist, weiterhin für mehr Artenvielfalt in Siedlungsbereichen, die Aufwertung der Ortsbilder und die Förderung naturnaher Pflanzungen einzutreten. Man warte auf eine Förderzusage im Herbst von einem Wettbewerb, erklärt Heusel-Voraus. Dann kämen 25 000 Euro in den Topf, die für weitere Projekte genutzt werden könnten, unter anderem für die weitere Aufwertung des historischen Holzwegs zwischen Bissingen und Tamm.

Die Stimmung unter den Bürgermeistern ist an diesem Vormittag gut, nach der Sitzung im Rathaus genießen alle die kurze Auszeit in der Sonne oder besser im Schatten. Die Bürgermeister warten auf Kessing, der sich etwas verspätet. Er war nicht bei der vorhergehenden Sitzung dabei. Großes Hallo, als er dann doch auftaucht, vom gemeindlichen Bauhof kutschiert. „Man hat mich in die falsche Richtung geschickt“, sagt der Schultes lachend. Dann geht es zur Enthüllung der Stele, die passend zum Thema aus Holz ist, und die neben der Pflanzenart auch auf die Homepage des Verbundes hinweist. Sogar mit einem QR-Code ist die Stele versehen.

Gut für Insekten

Heusel-Voraus erklärt, dass die Art der Bepflanzung am Ortseingang von Tamm nicht nur deswegen gut ist, weil Wildrosen länger blühen als andere Rosen, sondern weil durch die Bepflanzung auch Lebensräume für Insekten entstehen, wodurch sie auch für Vögel wieder gut ist. Der Tammer Schultes erklärt dann noch, dass mit der aktuellen Pflanzung noch nicht Schluss ist, es kämen weitere Blumenzwiebeln zwischen die einzelnen Wildrosen.

 
 
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