30:23-Gala gegen Nordhorn SG BBM begeistert ihre Fans

Von bzh
Ausgelassener Bietigheimer Jubel: Max Öhler, Alexander Pfeifer, Torhüter Konstantin Poltrum und Mario Urban (von links) feiern den Husarenstreich gegen den Aufstiegskandidaten HSG Nordhorn-Lingen. ⇥ Foto: Marco Wolf

Das Bietigheimer Zweitliga-Team wartet gegen den Aufstiegskandidaten HSG Nordhorn-Lingen mit einer Topleistung auf und setzt sich mit 30:23 (17:10) durch. Die Romero-Sieben glänzt in allen Mannschaftsteilen.

Mit ihrer besten Saisonleistung bezwang die SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga den Aufstiegsanwärter HSG Nordhorn-Lingen 30:23 (17:10). Bietigheims Gala begeisterte 1565 Fans in der EgeTrans-Arena.

Mit hängenden Köpfen schlichen die Gäste in der Halbzeit in die Kabine. Sie wurden von Bietigheim vorgeführt. Das Viadukt- Team lag 17:10 vorne und das auch in der Höhe völlig verdient. Die SG war in allen Bereichen klar besser.

Das begann in der Abwehr, die sowohl taktisch geschickt, wie auch enorm aggressiv auftrat. Meist rückte auf der ballfernen Abwehrseite ein SG-Spieler heraus und verstellte den Passwege. Damit kamen die Niedersachsen nicht zurecht. Selbst in Überzahl zeigten sie sich von der Bietigheimer Defensive beeindruckt. Bestes Beispiel: Georg Pöhle, mit 132 Treffern bester Nordhorner Schütze, verweigerte den Torwurf und spielte stattdessen einen Sprungwurf-Pass diagonal zum Rechtsaußen Robert Weber. Die Harzkugel flog über die Abwehr der SG, aber auch hoch über den Österreicher ins Aus.

Die Ellentäler leisteten sich solche Fehler nicht. Es dauerte zwar fast vier Minuten bis Jan Asmuth nach klasse Vorarbeit von Juan de la Peña den ersten Treffer erzielte. Der war aber Auftakt zu einer grandiosen Vorstellung. Erneut Asmuth sorgte beim 4:3 für die erste Führung, die Johnny Fischer nach einem tollen Barthe-Pass mit einem gekonnten Heber über Nordhorns Keeper Bart Ravensbergen wenige Sekunden später auf 5:3 stellte.

Sehenswerte Offensivaktionen

Nun war die SG im Flow. Nordhorns Abwehr stand gegen die von Paco Barthe und Juan de la Peña inszenierten die Angriffe auf verlorenem Posten. Von ihren Ideen profitierten vor allem Dominik Claus und Kreisläufer Jonathan Fischer. Sie düpierten zudem mehrfach ihre direkten Gegenspieler. Sehenswert Barthes Sprungwurffinte beim 8:5 und de la Peñas Eins-gegen-eins-Aktionen. Ein Höhepunkt war Fischers Treffer zum 12:8. Nach seinem Ballgewinn in der Abwehr kam er am Kreis zum Abschluss, drehte sich quer in der Luft liegend artistisch um den Gegenspieler und netzte ein. Die 17:10-Führung zur Pause drückte Bietigheims Überlegenheit aus. Dabei hatte Coach Iker Romero bis dahin auf seinen erfolgreichsten Werfer fast völlig verzichtet. Sven Weßeling (121 Tore), kam nur zu drei Siebenmeterwürfen aufs Feld, die er sicher versenkte.

Das erwartete Aufbäumen der Gäste im zweiten Durchgang blieb aus. Falls Nordhorn sich überhaupt noch Hoffnungen machte, zerplatzten diese an Konstantin Poltrum. Der SG-Keeper meisterte mehrfach gegen frei vor ihm auftauchende Schützen, kam auf insgesamt 15 Paraden. Der Tabellenzweite wurde zum Spielball der topmotivierten Mannschaft von Iker Romero. Bis auf 26:14 enteilte die SG. Auch als der Spanier danach kräftig durchwechselte, Weßeling, Max Oehler und Mario Urban ins Spiel brachte, hielt Bietigheims Dominanz bis zum 30:19 an. In den letzten fünf Minuten schaltete die SG in den Feiermodus. Nordhorn konnte mit vier Treffern zum 30:23 Ergebniskosmetik betreiben.

„Wir waren unglaublich. Im Tor, in der Deckung und im Angriff, wo wir sehr clever gespielt haben“, lobte Romero sein Team. „Das Spiel ist super gelaufen.“ Groß feiern wollte er den Sieg nicht. „Wir haben nur zwei Tage Zeit uns auf das schwere Spiel in Hüttenberg vorzubereiten.“ Nordhorns Coach Daniel Kubes war sauer. „Bietigheim war die klar bessere Mannschaft. Wir waren heute nicht bereit für ein Bundesligaspiel, unkonzentriert und nicht präsent in der Abwehr. Das war absolut enttäuschend.“

 
 
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