3:5-Niederlage in Ingolstadt Steelers rutschen aus den Playoffrängen

Von Andreas Eberle
Guillaume Naud (vorne) entwickelt sich in der dritten Bietigheimer Reihe immer mehr zum Torjäger. Hier versucht Ingolstadts Emil Quaas den Deutsch-Kanadier aus dem Tritt zu bringen. ⇥ Foto: Wolfgang Fehrmann

DerAufsteiger verliert auch das zweite Gastspiel bei den Ingolstadt Panthern und ist nach dem 3:5 nur noch Zwölfter. Die Kölner Haie und Augsburg ziehen vorbei. Von Andreas Eberle

Im Schlussspurt scheint den Bietigheim Steelers die Puste auszugehen. Sie verloren am Mittwochabend beim ERC Ingolstadt auch die zweite Partie binnen 24 Stunden. Dem 2:4 vom Dienstag folgte ein 3:5. Die Folge: Durch die vierte Niederlage in Folge rutschte der Aufsteiger aus den Playoffrängen und ist nur noch Zwölfter. Wegen des nun besseren Punkteschnitts zogen die Kölner Haie und die Augsburger Panther am SCB vorbei. Das Duell am Freitag (19.30 Uhr) gegen Köln wird zu einem „Do-or-Die"-Spiel. „Wir sind zuversichtlich, dass wir es noch in die Playoffs schaffen“, sagte Stürmer Evan Jasper nach der Partie im Interview mit „Magenta Sport“.

Spektakulär, emotional und torreich ging es in der Saturn-Arena zu. Das Auftaktdrittel begann für die Steelers gleich mit einem Dämpfer: Nach 28 Sekunden fälschte Justin Feser einen Schuss von Wayne Simpson mit der Kelle zum 1:0 ab – dem für Tom McCollum zwischen die Pfosten zurückgekehrten Sami Aittokallio rutschte der Puck durch die Beine. Es folgte eine üble Aktion von Simpson, der sich gegen Evan Jasper einen Check gegen den Kopf erlaubte. Trotz Videobeweis beließen es die Schiedsrichter bei einer Zwei-Minuten-Strafe. Die Gäste revanchierten sich im Powerplay auf sportliche Weise: Riley Sheen täuschte einen Schuss an, spazierte dann durch die Ingolstädter Abwehr und chippte die Scheibe zum 1:1 ins Netz (5.). Doch auch die Panther können Überzahl. Brandon Defazio staubte geistesgegenwärtig vor dem Tor zum 2:1 ab, nachdem Aittokallio einen Schuss noch mit dem Schoner abgewehrt hatte. Jalen Smereck hatte etwas desorieniert danebengestanden.

Umschulung zahlt sich aus

Im Spiel vier gegen vier gelang den Steelers der neuerliche Ausgleich. Diesmal stand Guillaume Naud goldrichtig und traf im Nachschuss, nachdem ERC-Goalie Daniel Taylor einen ersten Versuch von Sheen noch pariert hatte (17.). Seine Umschulung vom Verteidiger zum Stürmer hat sich längst als cleverer Schachzug erwiesen.

Als bei Bietigheim in Unterzahl die Zuordnung gar nicht mehr stimmte, kam Feser frei zum Schuss und vollstreckte zum 3:2 (19.). „So ist das eben bei einem ,Back-to-Back-Game’. Da baut sich böses Blut auf“, sagte Ingolstadts Doppel-Torschütze im Pausen-Interview mit Blick auf die hitzige Atmosphäre auf dem Eis und die vielen Strafen.

Zum zweiten Drittel ersetzte McCollum den diesmal glücklosen Aittokallio. In der 25. Minute musste auch der US-Amerikaner erstmals hinter sich greifen. David Warsofsky, der schon am Dienstag zweimal getroffen hatte, war per Direktabnahme erfolgreich – das bereits dritte Überzahl-Tor des ERC. Nun dominierten die Oberbayern das Geschehen. Da Naud kurz vor Drittelende noch auf 2:3 verkürzte, war aber noch alles drin. „Das ist megageil“, freute sich der Deutsch-Kanadier in der Pause über seinen ersten Doppelpack in der DEL.

Im letzten Durchgang drückte der SCB mit Macht auf den Ausgleich – und wurde in der 46. Minute wieder kalt erwischt: Davis Koch schob den Puck nach einem Pfostentreffer zum 5:3 über die Torlinie. Das Bietigheimer Anrennen blieb vergebliche Liebesmüh.

 
 
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