42. Silvesterlauf Rennen findet ohne die beiden amtierenden Sieger statt

Von Niklas Braiger
„Wo ist der Rest?“ fragte sich Simon Boch nach dem Silvesterlauf 2023. In diesem Jahr ist der Sieger nicht dabei. Foto: /Ralf Poller/Avanti

Simon Boch muss aufgrund von Hüftproblemen passen. Bei den Frauen fehlt Olympiateilnehmerin Hanna Klein.

Vor 366 Tagen endete der Bietigheimer Silvesterlauf kontrovers. Simon Boch bog mit zwei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz als erster auf die Zielgerade ein. Allerdings hatte der gebürtige Schwarzwälder rund 600 Meter der Strecke ausgelassen, da er und das Führungsfahrrad im Getümmel der zu Überrundeten die Übersicht verlor. Trotzdem blieb das Ergebnis bestehen, Boch wurde als Sieger gekürt und bei der Siegerehrung erhielt der 30-Jährige sogar eine Dauer-Startgenehmigung.

Doch die wird er an diesem Dienstag, wenn um 14 Uhr der Startschuss für die nächste Ausgabe des prestigeträchtigen Laufes fällt, nicht einlösen können. Der Läufer der LG Regensburg fällt mit Hüftproblemen aus, verspricht aber: „Ich komme wieder und hole mir meinen Titel zurück.“

Alte bekannte und der ewige Peter

Das ist nun die Chance für unter anderem Jona Bodirsky. Er kam 2023 als erster nach Boch ins Ziel und ist nun der große Favorit auf den Titel. Seit sechs Jahren läuft der 23-Jährige für die University of Portland in den USA, bei den Deutschen Meisterschaften war er über 5000 Meter zweitbester Baden-Württemberger.

Auch mit Kurt Lauer vom LAZ Ludwigsburg ist zu Rechnen, der Barockstädter landete im Vorjahr auf Rang sechs mit einer persönlichen Bestzeit von nur knapp über 30 Minuten. Natürlich auch dabei ist wieder der Dauerläufer Peter Bäuchle. Trotz inzwischen 71 Jahren ist der Esslinger auch bei der 42. Ausgabe des Silvesterlaufes dabei – wie auch schon bei allen 41 davor. Damit ist er der einzige, der bei der Premiere an den Start ging und jeden einzelnen Lauf absolvierte.

Zwei Schöneborns wollen Gold

Auch bei den Frauen ist die Titelverteidigerin nicht mit dabei, Olympiafahrerin Hanna Klein sagte im Vorjahr noch „Wenn ich nächstes Jahr wieder hier sein darf, komme ich auch wieder.“ Sie kam vor Eva Dietrich ins Ziel – auch die ist nicht mit am Start. Damit geht auch hier die Favoritenrolle an ein bekanntes Gesicht aus 2023, Deborah Schöneborn. Bei der vergangenen Ausgabe noch Dritte, strebt sie jetzt nach Gold. Die Medaille streitig machen will ihr ihre eigene Zwillingsschwester Rabea, die bei der Halbmarathon-WM 2020 mit dem deutschen Team Bronze holte.

Auch die beiden Sindelfingerinnen Mia Jurenka und Emily Junginger, die für das Team Weller Automobile an den Start gehen, dürfen sich Chancen ausrechnen, Junginger verpasste vor einem Jahr nur knapp das Podest.

Strecke verläuft anders

Um die letztjährige Verwirrung zu vermeiden ist die Strecke geändert worden: Die Schleife um das Freibad wird nur in der zweiten Runde gelaufen. Somit reduziert sich die Länge der ersten Runde um 300 Meter, auf 4,45 Kilometer. Die Gesamtlänge beträgt jetzt 10,5 Kilometer.

Vor dem ersten Weihnachtsfeiertag hatten sich 2952 Starter und 48 Staffeln angemeldet, mehr als 700 mehr, als noch 2023. Bis zum Startschuss selbst rechnen Pressesprecher Dieter Matzat und die Veranstalter mit hunderten weiteren Kurzentschlossenen. Oberbürgermeister Jürgen Kessing soll wohl für 3500 Starter den Startschuss um 14 Uhr geben.

 
 
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