70 Teilnehmer bei der Bönnigheimer Veteranenausfahrt Immer noch ganz schön mobil

Von Susanne Yvette Walter
29. Veteranenausfahrt des MSC-Bönnigheim: Am chormblitzenden amerikanischen Straßenkreuzer mit dem passenden Sommerkleid.⇥ Foto: Oliver Bürkle

Am Sonntag gab es endlich wieder grüne Licht für die Veteranenausfahrt des MSC Bönnigheim. Mehr als 70 Teilnehmer bildeten einen Autokorso.

Auch für den MSC Bönnigheim brechen mit den Lockerungen in der Corona-Pandemie wieder gute alte Zeiten an. Mit über 70 Teilnehmern startete der Bönnigheimer Verein am Sonntag seine 29. Veteranenausfahrt.

Uwe Holme, Jugendwart beim MSC Bönnigheim, zählte schon vor zwei Wochen rund 70 Anmeldungen für die Veteranen-Ausfahrt mit anschließendem gemütlichen Beisammensein beim Autozentrum Vogt im Bönnigheimer Industriegebiet: „Wir wählen in jedem Jahr eine andere Strecke aus. Aktuell sind nur fünf Motorräder dabei und fünf richtig alte Oldtimer aus der Vorkriegszeit. Die restlichen Fahrzeuge sind Youngtimer, um die 30 Jahre alt“, erklärt Holme.

Die richtigen Oldtimer sterben aus. Das liege auch daran, dass ihre Besitzer immer älter werden und nicht mehr bei der Ausfahrt dabei sein können. Die nächste Generation habe dafür den Youngtimer entdeckt. „Dazu gehören auch einige jüngere Fahrer. Wir freuen uns, dass einige von ihnen bei uns mitfahren“, erzählt Holme. Retro-Anhänger gibt es demnach langsam mehr als Oldtimer-Fans.

„Die Szene wird sich immer mehr auf die Youngtimer ausrichten“, ist auch Sportleiter Marc Schwegler vom MSC Bönnigheim überzeugt. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Urgesteine gehen bei der 29. Veteranenausfahrt trotzdem an den Start. Dieter Rapp ist schon morgens um acht Uhr mit seinem Vorkriegsmotorrad aus dem Jahr 1929 zur Stelle und kann es kaum erwarten loszufahren. „Ich habe eine alte NSU 201 T und fahre seit 1972 Motorrad. Ich bin Mitglied und bin jetzt halt schon ein alter Mann aber immer noch voll dabei“, lässt er wissen. „Wir haben schon einen gewissen Stamm und durch Werbung kommen immer auch neue dazu. Der größte Teil kommt aus der Region“, weiß der MSC-Vorsitzende Gerrit Schwenk.

Dieter Rapp ist so gut wie alle Veteranenausfahrten mitgefahren. Er könnte vieles erzählen. Die Ausfahrt in diesem Mai geht 84 Kilometer von Mundelsheim nach Großbottwar und dann in die Löwensteiner Berge und zurück. Auf der Strecke sind Sonderprüfungen einbaut, die das Geschick der Fahrer herausfordern. Manchmal müssen die Teilnehmer auch eine geheime Stempelstelle unterwegs finden. Nachmittags wird für die, die Lust haben eine zweite halb so lange Strecke angeboten. Sie führte dieses Mal in Richtung Schozach und Ilsfeld.

Die Siegerehrung auf dem Hof des Autozentrums Vogt in Bönnigheim ist der zweite Höhepunkt des Tages. Im vergangenen Jahr musste sie ausfallen wegen den Pandemiebestimmungen. Damals wurden die Preise verschickt. Dabei ist gerade das Treffen danach unter Gleichgesinnten für viele so schön wie die Ausfahrt selbst.

Marc Schwegler: „Hier haben wir einen zentralen Platz, wo man Fahrzeuge auch abstellen und in Ruhe anschauen kann.“ Für die Fahrprüfungen unterwegs und für die Organisation beim Autozentrum braucht der Verein rund 30 Helfer. Kniffelig wird es für die Fahrer nämlich, wenn sie an in einem bestimmten Winkel fahren müssen oder in exakt einer bestimmten Geschwindigkeit eine Strecke zurücklegen sollen. An diesen Stationen braucht es Personal, das genau aufpasst, damit keiner schummelt.

 
 
- Anzeige -