Im letzten Spiel seiner Laufbahn gelang Patrick Müller beim 5:0-Sieg der längst als Meister der Fußball-Kreisliga A3 feststehenden Spvgg Besigheim bei der Spvgg Bissingen nochmals ein Hattrick. Insgesamt hatte der 34-Jährige mit seinen 34 Toren in 28 Einsätzen maßgeblichen Anteil, dass die Spvgg nach 15 Jahren in die Bezirksliga zurückkehrt. Vor dem Besigheimer Rathaus wird die Meisterschaft an diesem Mittwoch ab 18 Uhr gefeiert.
A3-Meister Spvgg Besigheim Torjäger Patrick Müller verabschiedet sich mit dem Titel
Der 34-Jährige erzielt für A3-Meister Spvgg Besigheim in 28 Spielen 34 Tore. Teamgeist ist eines der Erfolgsrezepte.
Patrick Müller beendet Laufbahn
Aus privaten und beruflichen Gründen beendet Patrick Müller mit dem Titelgewinn seine aktive Laufbahn. „Es wäre zwar cool, mit Besigheim nochmals gegen meine ehemaligen Vereine SV Kornwestheim oder SV Germania Bietigheim in der Bezirksliga zu spielen. Aber da gehe ich jetzt als Zuschauer hin“, sagt Patrick Müller mit einem Schmunzeln. Denn der Entschluss aufzuhören steht. Außer: „Wenn es mir richtig, richtig langweilig wird, helfe ich vielleicht noch mal aus“, erklärt er.
Doch das wird eher nicht der Fall sein. Denn der Vater einer eineinhalbjährigen Tochter, der in Bietigheim-Bissingen wohnt, ist seit Oktober 2023 bei der Kriminalpolizei in Stuttgart beruflich stark eingespannt und möchte auch mehr Zeit für die Familie haben. Als Inspektionsleiter hat er für 80 Mitarbeiter die Personalverantwortung.
Patrick Müller, dessen Zwillingsbruder Pascal Müller als Video-Schiedsrichter in der Bundesliga, der Zweiten Liga und international tätig ist, spielte lange für den FV Löchgau und war dort auch als spielender Co-Trainer der ersten und zweiten Mannschaft tätig. In der Saison 2013/14 spielte er beim SV Germania Bietigheim, nach seiner Rückkehr zum FV Löchgau wechselte er 2018 zum Landesligisten SV Kornwestheim, bei dem er Spieler, Co-Trainer, sportlicher Leiter und Interimscoach war. 2022 kehrte er erneut nach Löchgau zurück. Dann folgte 2023 der Wechsel nach Besigheim.
2022 in der Relegation gescheitert
Die Spvgg war mit dem klaren Ziel angetreten, den Aufstieg in die Bezirksliga zu schaffen, aus der sie 2009 abgestiegen war. 2022 scheiterten die Besigheimer als A-Liga-Vizemeister in der Relegation am FC Marbach. Mit Patrick Müller, Ermal Gashi und Koray Ödemis fügte der Sportliche Leiter George Carter zu Beginn der Saison 2023/24 dem Kader wichtige Puzzleteile hinzu. Das Trio bildete zusammen mit Spielertrainer Simon Herbst und dem ebenfalls mitkickenden Co-Trainer Kevin Carter eine stabile Achse. „Wir hatten mit unseren vielen jungen Spielern einen tollen Teamgeist, wie ich ihn selten erlebt habe“, erzählt Patrick Müller.
Vom ersten Spieltag an führten die Besigheimer die Tabelle an und ließen nach und nach die ebenfalls als Titelkandidaten gehandelten VfR Sersheim und FV Löchgau II in der Rückrunde deutlich hinter sich. Die Besigheimer feierten 27 Siege, spielten ein Mal unentschieden und verloren nur die beiden direkten Duell mit dem VfR Sersheim (0:2 und 1:3). Sechs Spieler trafen jeweils zweistellig: neben Müller noch Ulan-Can Uysal (16), Gashi (14), Kay Hachmann (13), Harouna Kaba und Yannick Härter (je 11). Am Ende stehen 133 Treffer in der Bilanz und lediglich 17 Gegentore.
Viel Erfahrung und Qualität kommt
Goalgetter Müller ist der einzige Abgang, ansonsten bauen Trainer Herbst und der Sportliche Leiter George Carter auf den Meisterkader. Der wird erneut mit viel Erfahrung und Qualität angereichert. Vom Landesligisten FV Löchgau kommt Abwehrmann Jannik Trautwein, vom Unterländer Bezirksligisten Sportfreunde Neckarwestheim wechseln Gianluca Gioia und Pascal Wolter, der neben Kevin Carter als weiterer spielender Co-Trainer fungieren wird, sowie Dominik Wolter vom VfR Sersheim zum Aufsteiger. Claus Pfitzer