Abschneiden der Kleinparteien im Landkreis Ludwigsburg Wo das Ziel Bundestag ganz fern ist

Von bz
Auszählung der Briefwahl in Bönnigheim.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Freien Wähler und die Basis sind im Kreis die größten Kleinen und doch nicht zufrieden.

Abseits der Frage, wer direkt oder über Landeslisten in den Bundestag einzieht, war der Sonntag auch für viele Kleinparteien aufregend. Im Wahlkreis Neckar-Zaber gelang Dr. Jan Rittaler für die Freien Wähler ein Erststimmen-Ergebnis von 2,3 Prozent.  Mit seinem persönlichen Ergebnis zeigte sich der Kreisvorstand aus Heilbronn zwar zufrieden, „aber als Partei sind wir mit 1,8 Prozent Zweitstimmen noch nicht da, wo gezählt wird“, sagte Rittaler am Montag. Ziel sei es, stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu kommen. Seinem Parteifreund Martin Pfaff gelang es im Wahlkreis Ludwigsburg 2,2 Prozent der Erststimmen und 1,6 Prozent der Zweitstimmen zu ergattern.

Die Partei „die Basis“, die als parteipolitischer Arm der „Querdenker“-Bewegung gilt, hat im Wahlkreis Neckar-Zaber 2 Prozent der Erst- und 1,7 Prozent der Zweitstimmen gewonnen. Im Wahlkreis Ludwigsburg waren es 1,7 und 1,5 Prozent. Direktkandidat Stephan Johne (Wahlkreis Ludwigsburg) aus Bietigheim-Bissingen zeigte sich nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Man habe sich mehr erhofft, realistisch betrachtet aber nicht damit rechnen können. Der Kreisverband Ludwigsburg habe sich im April erst gegründet. Johne sieht im Ergebnis aber eher einen Ansporn als Nackenschlag. Aus Angst, dass die Partei nicht über fünf Prozent komme, hätten viele Sympathisanten AfD gewählt, so Johne.

Die Satiriker von der „Partei“ kommen in den beiden Wahlkreisen auf jeweils 0,9 Prozent der Zweitstimmen. Ihre Direktkandidaten Alexander Wezel (Neckar-Zaber)  und Emanuele Annunziata (Ludwigsburg) erreichten 1,4 und 1,2 Prozent.

Enttäuschend verlief der Wahlabend auch für den Direktkandidaten Wolfgang Schaible, der für Demokratie in Bewegung angetreten war und in Neckar-Zaber nur auf  0,3 Prozent Erststimmen kam. Ähnlich sieht es für Volt aus. Die Partei war mit vielen Plakaten präsent, ihre Kandidatin im Wahlkreis Ludwigsburg, Dr. Jördis Hollnagel, erreichte aber nur 0,4 Prozent.

„309 Stimmen sind deutlich mehr als ich mir erwartet habe“, sagt der Einzelbewerber Werner Hartmann im Wahlkreis Neckar-Zaber. Die Unzufriedenheit mit den etablierten Politikern und Fragen der Verkehrssicherheit haben ihn zu seiner Kandidatur getrieben. Er hätte sich allerdings noch mehr Öffentlichkeit für seine Themen gewünscht, meinte er am Montag.

 
 
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