Robert Feil, Löchgaus Bürgermeister, und die Gemeinderäte können bei jeder Sitzung im großen Saal des Rathauses im dritten Stock direkt auf die wohl wichtigste und größte Baustelle des Ortes schauen. Und mit ihrer Entscheidung, dort ein Ärztehaus in Eigenregie zu bauen, „zufrieden und zuversichtlich“ sein, wie Feil im Gespräch mit der BZ sagt.
Ärztehaus Löchgau Anker des Konzepts für die Ortsmitte
Eine riesige Baugrube dominiert derzeit das Ortsbild und steht für die Innenortbelebung der Gemeinde und die Sicherung einer Hausarztpraxis.
Denn die Baustelle hat es in sich, nicht nur in Größe und Tiefe und dem, was darauf gebaut wird, sondern auch konzeptionell. Der Gemeinderat der Kommune hat ein eigenes Konzept für die Ortsmitte aufgelegt und das neue Ärztehaus, das von der gemeindeeigenen Immobilien- und Verwaltungs-GmbH gebaut wird, ist die zentrale Komponente.
„Es war mutig, das Risiko einzugehen, das Ärztehaus in der Ortsmitte selbst zu verwirklichen, aber so haben wir die Entscheidungen, wie es aussehen wird, wie es vermietet wird und auch die Möglichkeit, es bei Bedarf zu erweitern oder das Konzept zu verändern“, sagt Feil. „Ja, ich bin schon stolz, dass wir das machen,“ gibt er zu.
Das Ärztehaus sei der „Anker“ für dieses Konzept, „mit dem wir perspektivisch sicher stellen, dass es auch künftig eine Hausarztpraxis in Löchgau gibt“, sagt Feil. Für diese wurde schon ein Vertrag mit den Bubeck-Praxen aus Vaihingen geschlossen. „Das war der Ausgangspunkt, wir haben vor Baubeginn nach einem Hausarzt gesucht, der in das Gebäude einzieht, um sicher zu gehen“, sagt der Bürgermeister. Im Erdgeschoss wird diese Praxis untergebracht, daneben kommen zwei Einzimmerwohnungen, die vermietet werden oder später als Erweiterung der Praxis verwendet werden können.
Für das Obergeschoss hat die Löchgau Immobilien- und Verwaltungs-GmbH schon einen Vertrag mit einer Logopädiepraxis geschlossen. Sechs Wohnungen, darunter zwei seniorengerechte, werden in den drei Stockwerken untergebracht. Kostenpunkt für das Gebäude: vier Millionen Euro.
Zuschüsse au dem Programm für sozialen Zusammenhalt
Hinzu kommt die Tiefgarage mit 28 Plätzen und ein Parkplatz mit 34 Plätzen, alle, so sagt Feil, werden kostenfrei nutzbar sein. Drei Millionen kosten Tiefgarage und die Platzgestaltung. Hierfür wird die Gemeinde bezuschusst. Feil berichtet, dass das Projekt erst vor Kurzem aus dem Landessanierungsprogramm in das Bund-Länder-Programm für sozialen Zusammenhalt übergegangen ist, da die Erneuerung der sozialen Mitte in Löchgau noch nicht abgeschlossen ist.
„Das ist für uns ein Glücksfall.“ Später folgen noch die Umgestaltung des Ortszentrums und der Bereich der Gasthäuser Krone und Adler, die auch gefördert werden. Durch die Förderung werden die Tiefgaragenplätze mit 420.000 Euro und die Parkplatzgestaltung mit 250.000 Euro bezuschusst.
Der Rohbau des Ärztehauses soll im Februar 2025 fertig sein, einzugsfertig soll es im Frühjahr 2026 sein. „Dann gehen wir auch in die Vermarktung der Wohnungen, vorher macht es keinen Sinn“, sagt Feil. Es gehöre zum Ortskernkonzept, mehr Wohnraum, auch für Senioren in der Mitte Löchgaus zu schaffen. „Wir schaffen unsere eigenen Synergieeffekte und steuern die Veränderung“, so Robert Feil.