Aktion der Ingersheimer Weingärtner Werbung für Wein und Wengert

Von Jörg Palitzsch
Ein Plakat an der „Schlossbergrunde“ wirbt unterhalb der Steillagen beim ehemaligen Motocross-Gelände für Wein aus Ingersheim. Eine Gruppe von Wengertern will jetzt eine ganze Reihe von Schildern mit Informationen rund um die Steillagen aufstellen. Foto: Jörg Palitzsch

Eine Gruppe von Weingärtnern will bis zum Herbst die Steillagen bei Kleiningersheim touristisch aufwerten. Geplant sind Schilder an markanten Stellen.

In Ingersheim gibt es die „Schlossbergrunde“, auf der man auf einer Länge von 5,8 Kilometern den historischen, mit Trockenmauern terrassierten Weinhang des Schlossbergs unterhalb von Kleiningersheim erkunden kann. Infos gibt es dazu auf wenigen Schildern. Eine Gruppe von Wengertern, die zusammen etwas mehr als vier Hektar Steillagen bewirtschaften, will diesen Rundweg nun stärker für den Tourismus öffnen und dafür die Fördermittel ausschöpfen.

„Den Gästen soll etwas geboten werden“, sagt Weinbauer Rainer Fink. „Wir wollen die Ingersheimer Produkte herausheben“, ergänzt Obstbrenner Steffen Seitz, der im Tal in der Nähe des Römerhofes saisonales Obst von drei Hektar Streuobstwiesen unter anderem zu Birnenbrand und Likören verarbeitet. Für eine ergänzende Beschilderung machen sich auch die Weingüter Felix Csicsai und Felix Velte sowie der ungarische Wengerter Jozsef Balogh und Franck Bento stark. Der „Franzose vom Neckar“ hat seine Steillagenfläche inzwischen vergrößert und erweitert sein Tableau um Weißweine. Wobei sich alle den Leitsatz „Weniger ist mehr“ auf die Fahnen geschrieben haben.

Veranstaltungen geplant

Zusammengefunden hat man sich bereits zu einem Veranstaltungsformat mit dem Namen „Schöner Weinblick“ beim Vereinsheim. Zusammen gekauft wurde auch eine Ausschankhütte, die bei Festen zum Einsatz kommt.

Damit alle Produkte der Ingersheimer Selbstvermarkter schneller ihren Weg zum Kunden finden, will man sich nun nicht nur zum 50-jährigen Ortsjubiläum bei einem Veranstaltungswochenende mit den Vereinen am 23. und 24. Juli präsentieren, bis zum Herbst sollen auch die neuen Schilder aufgestellt sein. Darunter zwei Panoramaschilder an der Aussichtsplatte und beim Vereinsheim Schönblick. Auf drei Metern Länge und 40 Zentimeter hoch, soll über die Landschaft in den Steillagen informiert werden. Weitere wetterbeständige Schilder in der Größe A2 sind entlang der Schlossbergrunde beim Römerhof, beim ehemaligen MSC-Gelände, am Kleiningersheimer Schloss, der Mühle im Tal und an der S-Kurve geplant. „Der BUND und die Obst- und Gartenbauvereine sollen mit einbezogen werden“, so Rainer Fink.

Auf den Parkplätzen beim Fischerwörth und Schönblick sollen weitere Schilder aufgestellt werde, die mittels Karten auf Sehenswürdigkeiten in beiden Ortsteilen, die Einkehrmöglichkeiten und natürlich auf die Weingüter hinweisen. Die Kosten, so Rainer Fink, belaufen sich auf rund 18 000 Euro netto, wobei über das Programm Regionalentwicklung Neckarschleife mit 80 Prozent Zuschuss gerechnet wird.

Um die Steillagen zu erhalten, bieten die Wengerter darüber hinaus Quereinsteigern in Sachen Weinanbau bei der Vermittlung von Flächen Hilfe an. Bei allem ist viel Idealismus dabei. Deshalb ist die Gruppe auch an die Gemeinde herangetreten, damit den Besitzern von Steillagen signalisiert wird, ihre Flächen so zu pflegen, damit der Nachbar im Weinberg keinen Schaden hat. Auch auf diesem Weg wurden schon Flächen vermittelt, auf denen inzwischen  Ingersheimer Wein wächst.

 
 
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