Am 3. Juli, in der übernächsten Gemeinderatsitzung, entscheiden die Erligheimer Räte über die Vergabe zur Sanierung des Alten Rathauses. Danach soll laut Bürgermeister Rainer Schäuffele alles „Schlag auf Schlag“ gehen.
Altes Rathaus Erligheim Sanierung zwischen den Weintagen
Ein Jahr lang soll die Sanierung des Alten Rathauses dauern und nach den Weintagen 2025 starten und vor denen im Jahr 2026 beendet sein, da die Küche im Untergeschoss benötigt wird.
Denn für die Tragwerksanierung, die Sanierung des Dachstuhls und die Umwandlung des Obergeschosses in zwei Zweizimmerwohnungen werden die Handwerker genau ein Jahr Zeit haben. Nach dem 18. Juli, wenn die Erligheimer Weintage vorbei sind, soll sofort begonnen werden mit den Arbeiten. Beendet sollen sie dann vor den Weintagen im Jahr 2026 sein. Denn die Küche im Untergeschoss und das Backhaus, die vom Erligheimer Hausfrauenverein bewirtschaftet werden, werden zu den Weintagen dringend benötigt.
Wegen Grüner Baum/Große Scheune zurückgestellt
900.000 Euro soll die Sanierung kosten, 60 Prozent gibt es von der Landesförderung für die Ortskernsanierung. „Wir müssen das Alte Rathaus dringend sanieren, da sind ja schon Löcher in den Wänden unter dem Gebälk“, sagt Schäuffele. Schon im Jahr 2019 gab es dafür die Genehmigung vom Regierungspräsidium Stuttgart und die Zusage der Fördermittel. Doch, so Schäuffele, man stellte den Sanierungsbeginn zurück, zugunsten des Sanierungsgebiets Große Scheune/Grüner Baum, auf dessen Baugenehmigung man bis heute wartet. „Und jetzt müssen wir beginnen, weil es eilig ist wegen der Schäden, zudem verlieren wir die Förderung“, sagt der Bürgermeister.
Am gestrigen Dienstag kamen die Beamten des Denkmalamts des Landes nach Erligheim, um letzte Änderungen vorzunehmen, dann ist alles vorbereitet für die Sanierung. Die Bönnigheimer Architektin Sonja Herrmann wird die Wohnungen planen, für die Tragwerksanierung und das Fachwerk ist das Büro Grau aus Bietigheim-Bissingen zuständig. Die Ausschreibung der Arbeiten läuft, sodass am 3. Juli entschieden werden kann, welche Fachfirmen den Umbau tätigen.
Die Vereine, die seither das Obergeschoss nutzten, sind schon längst informiert, dass sie weichen müssen. Der Runde Tisch Asyl ist schon ausgezogen. Büros und Kursräume sind nun in der Hauptstraße. Der Verein Kultur in Erligheim, kurz „Kultie“, der Nachfolgeverein des Bricklebrits, ist dabei, seine Requisiten und Einrichtungsgegenstände zu verkaufen. „Das muss nun schnell gehen, vielleicht macht der Verein auch einen Flohmarkt“, so Schäuffele. Der Verein wird weiter für Veranstaltungen das Bürgerhaus nutzen.
Der Hausfrauenverein wird auch nach der Sanierung wieder im Erdgeschoss sein Domizil haben. Eventuell, so Schäuffele, wird der Verein die Küche erneuern. Was im Erdgeschoss saniert werden muss, werde erst deutlich werden, sagt er, wenn das Obergeschoss zurückgebaut sei. Dann würde man tatsächliche Schäden sehen. Für die beiden Wohnungen, die im Obergeschoss entstehen und die für Personal in den Kitas und der Pflege gedacht sind, wird es im Dachgeschoss Lagerraum geben. Da aus denkmalrechtlichen Gründen in des Dach keine großen Fenster eingebaut werden können, so Schäuffele, kann dort auch keine zusätzliche Wohnung entstehen, wie anfangs geplant war.