Anerkennung der Kelter beim Staatspreis für Baukultur Historischer Charakter statt Charme der 1960er-Jahre

Von Claudia Mocek
Auf 52 Tafeln können sich die Besucher in der Alten Kelter zwei Wochen lang über die ausgezeichneten Bauwerke informieren. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

Die Wanderausstellung zum Staatspreis für Baukultur ist in Kirchheim eröffnet worden. Die Alte Kelter erhielt eine Anerkennung.

Es ist etwas Besonderes, wenn man in die engere Auswahl kommt“, sagt Bürgermeister Uwe Seibold. Beim Baden-Württembergischen Staatspreis für Baukultur 2020 hat die Sanierung der Alten Kelter eine Anerkennung erhalten. Am Donnerstagabend wurde die Wanderausstellung dazu in dem Gebäude eröffnet.

Von 140 Bauwerken wurden 24 in Baden-Württemberg nominiert, acht Vorhaben wurden ausgezeichnet, 16 erhielten eine Anerkennung. Die Ausstellung zeigt auf 52 Tafeln, einem Touch-Panel und einem Media-Stele die verschiedenen Vorhaben. Die Ausstellung ist 14 Tage in Kirchheim zu sehen.

Preisverleihung alle vier Jahre

Der Preis, der alle vier Jahre verliehen wird, genießt laut Seibold in der Architekturwelt eine hohe Anerkennung. Die Kelter wurde nach der Auswahl in verschiedenen Bauzeitschriften vorgestellt, das Architekturbüro Holger Lohrmann aus Stuttgart sei zu Recht stolz. Dass der Architekt die Sanierung übernahm, war Zufall, Lohrmann hat ehrenamtliche Kontakte zu einem Chor.

„Wir wollten die Kelter ein wenig aufhübschen“, schildert Seibold das Sanierungsvorhaben. Das Gebäude, das an das älteste Schulhaus und den Kirchhof grenzt, wurde 1532 erbaut. Als Besitzer werden die Herren von Urbach und Liebenstein aufgeführt. Das Haus Württemberg baute 1577 diese Kelter neu auf.

„Wir wollten weg vom Wohnzimmercharme der 1960er-Jahre und etwas mehr von dem Bauwerk zeigen“, erklärt der Bürgermeister. Insgesamt sei zurückhaltend saniert worden, um den ursprünglichen Charakter n den Mittelpunkt zu stellen. Der Denkmalschutz stehe im Ort hoch im Kurs, die alten Gebäude prägen das Ortsbild.

Dass Gebäude über Jahrhunderte erhalten bleiben und heute weiterhin eine Funktion als Veranstaltungsort haben, sei preiswürdig, erklärte Prof. Dr. Markus Müller, Leiter der Abteilung Infrastruktur und Wohnungsbau im Wirtschaftsministerium, bei der Eröffnung. Und dabei müsse es sich nicht immer um ein prunkvolles Schloss handeln – wie die Alte Kelter in Kirchheim zeigt.

 
 
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