Annett Kaufmann sorgt in Portugal für Furore Talent ist von sich selbst überrascht

Von Marco Steinbrenner
Die 14-jährige Annett Kaufmann unterstrich beim Juniorenturnier in Portugal ihre exzellente Frühform. ⇥ Foto: Marco Steinbrenner

Die 14-jährige Bietigheimerin holt in Portugal U15-Gold bei der neuen Junioren-Turnierserie des Weltverbands.

Acht Wochen vor Beginn der Jugend-Europameisterschaften im kroatischen Varazdin (18. Juli bis 1. August) präsentiert sich Annett Kaufmann in einer exzellenten Frühform. Das Tischtennis-Eigengewächs des TTC Bietigheim-Bissingen setzte mit ihrem Sieg beim WTT Youth Contender, der neuen Turnierserie des Weltverbands ITTF, in Vila Real (Portugal) ein dickes Ausrufezeichen. Mit nur einem Satzverlust gewann die an Position zwei gesetzte Kaufmann die U15-Konkurrenz. „Ich bin überrascht, dass es so glatt gelaufen ist“, gab die 14-Jährige nach dem Gewinn der Goldmedaille zu Protokoll. „Ich hätte gedacht, mehr Probleme zu haben. Jetzt bin ich natürlich froh über den ersten Platz, denn ich habe sehr gut gespielt.“

Die für die SV Böblingen in der Ersten Bundesliga aufschlagende Kaufmann stellte bereits in der Vorrunde ihre aktuell starke Form unter Beweis. Sowohl Asel Erkebaeva (Usbekistan) als auch Ioana Baiasu (Rumänien) waren bei den 0:3-Niederlagen chancenlos. Die Erfolgsserie setzte sich auch im 32-köpfigen Hauptfeld fort. Mariona Munne (Spanien) und Sara Tokic aus Slowenien blieben ebenfalls ohne Satzgewinn.

Endspiel ist eine klare Sache

Zumindest einen Durchgang holte sich im Halbfinale die Portugiesin Matilde Pinto, doch zu mehr reichte es nicht. Annett Kaufmann ließ sich durch den anfänglichen 7:11-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und entschied die folgenden Abschnitte mit 11:5, 11:7 und 11:9 für sich. Auch das Endspiel war für das aktuell größte Talent Deutschlands eine klare Sache. Bianca Mei Rosu aus Rumänien war bei der 7:11, 5:11 sowie 4:11-Niederlage ohne den Hauch einer Chance.

In dem zuvor ausgetragenen U17-Wettbewerb lief es für Annett Kaufmann dagegen weniger erfolgreich. „Ich habe einfach nicht gut gespielt“, so die Linkshänderin. In den ersten drei Begegnungen hatte die ehrgeizige Bundesligaspielerin noch nichts zu meckern. Warum auch, denn in der Vorrunde gab es gegen Mariana Santa Comba aus Portugal und gegen die Weißrussin Vera Volkava Drei-Satz-Erfolge. Auch das Achtelfinale wurde durch ein 3:0 gegen Elvira Fiona Rad (Spanien) erreicht.

Doch zu mehr reichte es nicht, denn Kaufmann kassierte ihre einzige Niederlage in Vila Real gegen Anna Hursey aus Wales. „Es lief einfach nicht. Ich habe zu wenige Bälle auf den Tisch gespielt. Es war mehr möglich, deshalb ist es sehr schade, dass ich nicht weitergekommen bin.“ Mit 2:11, 8:11 und 11:13 musste sich Kaufmann gegen Hursey geschlagen geben. Beim letzten internationalen Turnier vor der siebenmonatigen Corona-Zwangspause, dem Europe Youth Top Ten Anfang Oktober 2020 in Berlin, hatte sich Kaufmann noch durchsetzen können.

Kurz vor dem Rückflug nach Deutschland überwog aber die Freude über die U15-Goldmedaille. „Trotzdem muss ich noch an vielen Dingen arbeiten und sie verfeinern“, verriet die ehrgeizige Kaufmann. Doch bei einer Bilanz von neun Siegen, darunter befanden sich acht 3:0-Erfolge, und nur einer Niederlage darf die Gymnasiastin den nächsten internationalen Aufgaben im Juni in Tschechien und Slowenien optimistisch entgegenblicken.

 
 
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