Asperg: Amok-Fehlalarm 420 Schüler verbarrikadieren sich in Berufsschule

Von Frank Ruppert
Ein Amok-Alarm hat in Asperg zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Er stellte sich als Fehlalarm heraus, aber die Stadt war am Montagmorgen in heller Aufregung. ⇥ Foto: KS-Images.de / Andreas Rometsch

Für Aufregung hat am Montagmorgen ein Amok-Alarm an einer Schule gesorgt. Knapp zwei Stunden nach Alarmierung gab die Polizei Entwarnung. Ursache für den Alarm war wohl ein technischer Defekt

Das war ein ganz schöner Schreck zum Wochenbeginn“, sagte Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger am Montagnachmittag, nachdem er wieder in sein Rathaus zurückgekommen war. Seit am Montagmorgen ein Amok-Alarm an einer beruflichen Schule in Asperg gemeldet wurde, befand sich der Schultes im Dauereinsatz. Wie die Polizei meldet, war der Alarm gegen 9.10 Uhr ausgelöst worden. Eine Mutter hatte die Polizei über Notruf alarmiert, nachdem sie von ihrer Tochter über den Alarm informiert worden war. 

Weiträumig abgesperrt

Die Polizei sperrte zunächst den Bereich weiträumig ab und räumte die im Erdgeschoss des mehrstöckigen Gebäudes untergebrachten Ladengeschäfte. Rund 420 Schülerinnen und Schüler hatten sich zwischenzeitlich mit ihren Lehrkräften in den Unterrichtsräumen eingeschlossen. Einsatzkräfte mit Schutzausrüstung durchsuchten im Anschluss das komplette Gebäude und konnten gegen 11 Uhr Entwarnung geben. Ursache war wohl ein technischer Defekt.

Erst da fiel auch beim Bürgermeister die  Anspannung. Bereits während des Einsatzes verdichteten sich die Anzeichen, dass ein technischer Defekt die Ursache für den Alarm sei. „Es ergaben sich glücklicherweise keinerlei Hinweise auf eine Gefahrensituation beziehungsweise eine Bedrohungslage“, sagte eine Sprecherin der Ludwigsburger Polizei.

„Nach der Meldung, dass es einen Amok-Alarm an der beruflichen Schule gibt, haben wir gleich alle unsere Einrichtungen, Kitas, Schulen und Hallen abriegeln lassen“, erklärte Eiberger. Vergangene Amokläufe, etwa der in Winnenden, hätten gezeigt, dass ein Täter auch mobil sein könne und mehrere Objekte ins Visier nehme, daher die Vorsichtsmaßnahme. Gemeinsam mit Einsatzkräften organisierte Eiberger eine Anlaufstelle für besorgte Eltern in der Stadthalle.

Stadthalle als Anlaufstelle

„Das Einzugsgebiet der Schule ist groß, und natürlich waren nicht alle Eltern der 400 Schüler vor Ort, aber doch viele“, so Eiberger. Lob hat der Schultes für die Arbeit der Einsatzkräfte von (heimischer) Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei: „Wie schnell und strukturiert das alles abgelaufen ist, war sehr gut und gibt einem ein großes Sicherheitsgefühl.“

Gegen 13.30 Uhr war der Einsatz beendet. Die Schülerinnen und Schüler wurden mit zwei von Kreisbrandmeister Andy Dorroch zum Einsatzort beorderten Bussen der Feuerwehr zur Stadthalle gebracht, in der sie vom Rettungsdienst und einem Notfallseelsorger betreut wurden. „Ich nehme an, dass das Ereignis noch eine Weile nachwirkt und die Schüler das noch weiter aufarbeiten müssen“, glaubt Eiberger.

Das Lagezentrum der Einsatzkräfte befand sich im Feuerwehrgerätehaus. Neben rund 100 Einsatzkräften der Polizei war die Feuerwehr Asperg mit 20 Wehrleuten und der Rettungsdienst mit zehn Fahrzeugbesatzungen sowie dem Leitenden Notarzt Dr. Stefan Weiß und einem weiteren Notarzt im Einsatz.

Lesen Sie mehr zum Thema: Reaktion der Ludwigsburger Hochschulen auf Heidelberger Amoklauf

 
 
- Anzeige -