Jutta Kuhn und Burkhard Metzger sind Bauherren und haben derzeit viel zu organisieren, aber sie sind glücklich. Die Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Ludwigsburg und der Präsident der Landesverkehrswacht begutachten mit der BZ die Baustelle auf der das neue Verkehrssicherheitszentrum des Kreises entsteht.
Asperg Ein schickes Zentrum für Verkehrssicherheit
Der neue Standort von Kreisverkehrswacht und Landesverkehrswacht soll im Dezember übergeben werden. Ab Frühjahr sollen dort viele Kinder aus dem Kreis Ludwigsburg ihre Fahrradausbildung absolvieren. Sorgen bereiten noch die Kosten.
Die Fläche des Verkehrsübungsplatzes in Asperg soll schon im Dezember ihrer offiziell neuen Funktion übergeben werden. Nur zwei Wochen sei man in Verzug, sagt Metzger und freut sich über den Baufortschritt. Das Ziel, bald für beide Einrichtungen ein repräsentatives Gebäude an einem Standort zu haben, wird aufgehen.
Knapp 900 Quadratmeter Fläche
Der Bau in dem künftig im Erdgeschoss die Kreisverkehrswacht und im Obergeschoss die Landesverkehrswacht untergebracht sein werden, sieht schon fast einzugsbereit aus. Die knapp 900 Quadratmeter sind wie folgt aufgeteilt: Unten gibt es auf 588 Quadratmetern neben einigen kleineren Büro- und Archivräumen (sowie Garagen und Werkstatt) eine große Fläche für zwei Schulungszimmer, die auch vereint werden können.
Im Obergeschoss (303 Quadratmeter) ist das Highlight die Terrasse, die wohl nicht nur den Mitarbeitern der Landesverkehrswacht viel Freude bereiten wird. Für beide – Metzger und Kuhn – geht ein bisschen ein Traum in Erfüllung. Metzger kann die Landesverkehrswacht in eigene, nach eigenen Vorstellungen gestaltete Räume und weg aus einer nicht optimalen Situation am aktuellen Standort in Stuttgart, bringen. Und Kuhn, die seit Jahrzehnten in der Verkehrswacht engagiert ist, hat nun einen festen Platz für alle Utensilien und muss für Schulungen nicht mehr in die Kommunen. Die Kinder kommen künftig zu ihr, beziehungsweise zu den Polizisten, raus nach Asperg zur Fahrradausbildung.
Der besondere Charme am Gebäude ist eigentlich die Lage direkt am Verkehrsübungsplatz, der bis Dezember noch mit einem großzügigen Radparcours ausgestattet wird. „Es wird alles simuliert, was den Kindern auch im wirklichen Straßenverkehr begegnen kann“, sagt Metzger. Der Radparcours werde der erste mustergültige seiner Art in der Region, weil man eben den Raum habe. Für die Radstrecke wird der hintere Teil des Verkehrsübungsplatzes umgestaltet und mit Ampeln, Zebrastreifen, Verkehrsschildern und Kreisverkehr versehen. Der Verkehrsübungsplatz als solcher wird auch in Zukunft gemeinsam mit dem Motorsportclub Hohenasperg weiterbetrieben.
Kosten von 3,1 Millionen Euro
Einzig die Sorgen um die Kosten, kann der tolle Baufortschritt und das ansehnliche Gebäude nicht ganz wegwischen. „Gestartet sind wir mit 2,4 Millionen Euro, jetzt liegen wir bei 3,1 Millionen Euro“, sagt Metzger zur Kostensteigerung. 2,7 Millionen Euro habe man schon aus diversen Töpfen und von verschiedenen Spendern zusammenbekommen. Ein Verdienst für den Metzger schon beim Spatenstich im August 2021 von Landrat Dietmar Allgaier als hervorragender Spendensammler gelobt wurde.
Deswegen und weil es gute Gespräche mit der Kreissparkasse gebe, geht Metzger die aktuelle Finanzierungslücke optimistisch an. Er ist das Spendensammeln mittlerweile gewöhnt und selbst überzeugt von dem positiven Effekt, den das neue Zentrum haben wird. Wer Spenden will, kann dies über die Homepage des Zentrums. Bis zur Eröffnung im Dezember wird sich trotz des bisherigen Fortschritts noch einiges tun. Neben das Hauptgebäude werden noch Container gepackt, um Platz für Fahrräder und anderes zu haben.
„Diese Container werden aber so verkleidet, dass alles einheitlich wirkt“, sagt Metzger. Neben dem Fahrradübungsplatz werden auch noch Parkplätze vor dem Gebäude geschaffen. Das Verkehrssicherheitszentrum wird ab Frühjahr dann gut genutzt sein, verspricht Kuhn. Schüler aus Asperg, Bietigheim-Bissingen, Ditzingen, Gemmrigheim, Gerlingen, Hessigheim, Kirchheim, Ludwigsburg, Tamm und Walheim werden dorthin gebracht. „Wir wollen die Busse über das Freibad lenken, damit die Anwohner nicht so viel Verkehr abkriegen“, sagt Metzger.
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