Im Altach unterm Hohenasperg ging es für die Kleinen am Sonntag hoch her: Im neuen Verkehrssicherheits-Zentrum der Kreisverkehrswacht Ludwigsburg gab es über 30 Attraktionen und Mitmach-Stationen. Auf dem 23.000 Quadratmeter großen Verkehrsübungsplatz-Gelände wurde eine ganze Menge geboten: Vorführung der Polizei-Hundeführer-Staffel, Kindertheater, Klettergarten für Kinder, Yoga sowie Kinderschminken und Mobilitätstraining.
Asperg Verkehrssicherheit als Leitmotiv
Viel Lob für die Deutsche Verkehrswacht beim Familienfest zum 100-jährigen Jubiläum – Minister Winfried Hermann: Unverzichtbarer Partner für das Land.
Fahren und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer – ein Thema, für das die Deutsche Verkehrswacht seit dem 3. November 1924 als Organisation mit inzwischen rund 50.000 Ehrenamtlichen in etwa 600 Orts- und Kreisvereinen steht und in der Unfallprävention nicht wegzudenken ist. Das attestierte auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann MdL auf dem Familienfest zum 100-jährigen Jubiläum.
Dank und Respekt
„Das von Ihnen alles auf die Beine Gestellte verdient Dank und hohen Respekt“, zollte Hermann der Verkehrswacht beziehungsweise allen Ehrenamtlichen Anerkennung. Auch dafür, dass man nicht immer alles an den Staat delegiere. Er spannte den Bogen von den Anfängen der Verkehrswacht, als auf den Straßen eher noch Getier und Ochsenkarren als Autos unterwegs waren und seiner stolzen Zeit als Schülerlotse und der bald erkennbaren Notwendigkeit nach Beistand im Straßenverkehr bis hin zu der nachfolgenden Zeit, als die Dynamik erheblich zunahm.
Verkehrssicherheit stehe für ihn an oberster Stelle. Deshalb habe man auch die „Vision Zero“ zum Ziel gesetzt – eine Zukunft ohne Schwerverletzte und Getötete im Straßenverkehr. „Die Landesverkehrswacht Baden-Württemberg ist auf dem Weg dorthin ein unverzichtbarer Partner für uns“, so Hermann. Ein Anliegen sei es auch ihm, Kinder, die immer gefahren würden, zur Selbstfindung zu sensibilisieren.
„Das geht geht nur mit all den leidenschaftlichen Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Freizeit einbringen, um die Mobilität für uns alle besser und sicherer zu machen“, sagte der Minister – mit Hinweis auf täglich einen Verkehrstoten in Baden Württemberg. Zuvor konstatierte auch Burkhard Metzger, Präsident der Landesverkehrswacht, den über 6.500 Ehrenamtlichen im Beisein von Gästen wie dem Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger, den Landtagsabgeordneten Silke Gericke und Konrad Epple sowie Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger, hohes Engagement. Metzger wiederholte seine Forderung nach mehr Unterstützung für Ehrenamtliche aus Politik und Gesellschaft, um den Herausforderungen sicherer Mobilität und der Verkehrswende gerecht zu werden.
„Die Förderung und Implementierung von verkehrsgerechtem Verhalten vor allem bei Kindern, ist den Verkehrswachten ein wichtiges Anliegen. Wir werden daher in den kommenden Jahren ein besonderes Augenmerk auf die Förderung der Jugendverkehrsschulen legen“, so Metzger. Nicht von ungefähr komme die Spendenaktion „100 Jahre – 1000 Räder“, die die Deutsche Verkehrswacht für das Jubiläumsjahr initiiert hat. Mit 1000 Übungsfahrrädern soll die nicht mehr zeitgemäße Ausstattung bei Jugendverkehrsschulen modernisiert werden.
Radfahren im Schulsport?
Professor Kurt Bodewig von der Deutschen Verkehrswacht aus Berlin, sagte schließlich, dass 100 Jahre Verkehrswacht insbesondere 100 Jahre Engagement der Ehrenamtlichen seien. „Sie leisten mit Verkehrserziehung, Verkehrsaufklärung und Trainings einen wertvollen Beitrag zur ehrgeizigen ,Vision Zero‘, an der wir uns bei unserer Präventionsarbeit orientieren und an der wir auch weiterhin mit Nachdruck arbeiten wollen“, hieß es.
Der ehemalige Bundesverkehrsminister stellte die Vielzahl und Qualität der Hilfsprogramme der Verkehrswachten für Kinder über das Hauptrisiko-Klientel junge Fahrer bis hin zu den Rollator-Senioren und Radfahrern heraus und unterstrich, dass sich die Verkehrswacht weiter intensiv für die Aufnahme von Radfahren im Schul-Sport-Unterricht einsetzen wolle.