Es war eine turbulente Saison beim GSV Pleidelsheim. Während die Landesliga-Mannschaft lange gegen den Abstieg kämpfte und den Klassenerhalt erst nach der Saison dank der höherklassigen Relegation klarmachte sowie die Dritte in der Kreisliga B3 im Mittelfeld herumdümpelte, lief es für die Kicker aus der Zweiten am Besten. Mit sechs Punkten Vorsprung vor dem TASV Hessigheim II sicherte sich der GSV II die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga B2 und damit den Wiederaufstieg in die Kreisliga A1. „Vor der Saison habe ich gesagt, wenn ich wo hingehe, möchte ich das Maximum erreichen. Das haben wir geschafft“, erzählt Trainer Gert Ranzinger.
B2-Meister GSV Pleidelsheim II Trotz 38-Tore-Mann steht das Team im Vordergrund
Beim GSV Pleidelsheim II geht es nicht um individuelle Klasse, sondern den Zusammenhalt als Mannschaft.
Unrunder Start ins Jahr 2024
Doch während der Spielzeit lief auch bei der Zweiten nicht immer alles rund. Nach dem Jahreswechsel kam der GSV II in den ersten vier Spielen nur zu einem Sieg. Gegen die Verfolger aus Hessigheim und den TuS Freiberg wurden Punkte liegen gelassen, ebenso wie beim aus Pleidelsheimer Sicht enttäuschenden Unentschieden gegen Kellerteam FV Ingersheim II. „Die ersten Spiele in der Rückrunde waren sehr schlecht von uns, da waren wir nicht fit. Danach haben wir an uns gezweifelt“, sagt Ranzinger.
Doch am Ende schaffte es der GSV II doch noch, das Ruder herumzureißen. Nach einer überraschenden Niederlage gegen den GSV Höpfigheim Mitte April festigte sich das Team und fegte wie ein Orkan über die Liga hinweg. Offensivfeuerwerke wie ein 4:0 beim späteren Tabellenvierten SV Poppenweiler, ein 12:0 gegen Schlusslicht VfR Großbottwar II oder Spektakel wie ein 6:4-Erfolg gegen den TASV II nach einer 4:1-Führung zur Pause und ein 5:3 am letzten Spieltag gegen den Drittplatzierten TuS Freiberg brachten die Meister auf den Rasen.
Stürmer ist nicht der alleinige Star
Dabei fast nie auf dem Spielbericht zu übersehen war Sascha Ebert. Der 32-jährige Stürmer traf in jedem Spiel – außer der schwachen Phase nach dem Jahreswechsel. 38 Buden machte er insgesamt, fünf Doppelpacks, vier Hattricks und ein Viererpack standen ihm zu Buche. Doch an ihm allein lag es laut Trainer Ranzinger nicht: „Das Team ist das Entscheidende. Wir haben keine besonderen Spieler, die herausragen. Klar, Sascha Ebert hat viele Tore gemacht. Aber das kann man nur, wenn man gute Mitspieler hat.“
Dass die Mannschaft jetzt wieder in der A-Liga unterwegs ist, ist für den GSV enorm wichtig. Ranzinger bezeichnet es als „entscheidend für den Nachwuchs und den Unterbau der Landesliga“ und ergänzt: „Das Ziel war im Endeffekt eine Mannschaft in der Kreisliga B, Kreisliga A und Landesliga zu haben, damit wir da die Jugendarbeit aufbauen können. Nicht jeder Jugendliche packt gleich den Sprung in die erste Männermannschaft.“ So können die jungen Talente aus der A-Jugend besser an die Aktiven herangeführt werden und in der A-Liga ihre Spielpraxis sammeln, sodass der Sprung zur Landesliga nicht mehr so groß ist. Bereits in der abgelaufenen Saison waren laut Ranzinger immer wieder Talente aus der ersten bei der zweiten Mannschaft dabei, da die Teams sehr eng miteinander vernetzt sind. „Die zwei Mannschaften trainieren an gleichen Tagen und kennen sich gut. Sie haben sich immer wieder gegenseitig unterstützt und motiviert. Das ist eine gute Truppe“, berichtet der Coach.
Für die nächste Saison in der Kreisliga A richtet Ranzinger den Blick klar nach unten: „Wir werden um den Klassenerhalt spielen, alles weitere wäre ein Erfolg für uns. In der A-Liga ist aber alles möglich.“ Niklas Braiger