Aus des TSV 08 Bietigheim-Bissingen im WFV-Pokal „Wir wollten ihnen einfach nicht ins offene Messer laufen“

Von Sebastian Klaus
Riccardo Gorgoglione war nach dem Aus bedient.⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Der Trainer des FSV 08 Bissingen erklärt nach dem Pokal-Aus gegen Ulm die ungewöhnlich defensive Ausrichtung seines Teams.

Was hatte Markus Lang seinen Spielern in den letzten Wochen nicht alles vorgerechnet. Noch drei Spiele in der Liga gewinnen, noch zwei, noch eins. Was der Coach der Oberliga-Fußballer des FSV 08 Bissingen seinen Kickern fast schon gebetsmühlenartig gepredigt hatte, war im Grunde ein Countdown wie vor Richard Bransons jüngstem Welttraumflug. Doch statt ins All schickte Lang seine Jungs am Dienstag im Viertelfinale des WFV-Pokals auf eine ganz andere – womöglich noch heiklere – Mission: Es ging gegen den Titelträger der letzten vier Jahre, den seit 27 Spielen im Pokal ungeschlagenen Regionalligisten SSV Ulm. Nach den Überraschungssiegen gegen die Regionalligisten Sonnenhof Großaspach und VfR Aalen wollte Lang den nächsten Coup landen. Um mit möglichst breiter Brust in die Heimpartie gegen den Favoriten zu gehen, hatte sich der FSV-Trainer erhofft, als Tabellenführer ins Pokalrennen gehen zu können – erfolgreich.

Doch von den dominanten Nullachtern, wie man sie aus der Liga kennt, war im Viertelfinale nicht viel zu sehen. Die mit 31 Treffern potenteste Torfabrik der Oberliga verlegte sich gegen den deutlich überlegenen ehemaligen Bundesligisten nahezu komplett aufs Verteidigen. Geholfen hatte es nichts: Nach drei Treffern des Ex-Profis des FC Bayern München, Fabian Benko, bei einem Ehrentor durch Alexander Götz, unterlagen die Nullachter mit 1:3. Hätte also eine offensivere Ausrichtung das Pokal-Aus verhindern können? Markus Lang glaubt das jedenfalls nicht: „Wir sind tiefer gestanden als sonst und Ulm war auch klar feldüberlegen. Aber wir wollten ihnen einfach nicht ins offene Messer laufen.“ Doch hätten mehr Abschlüsse aus der zweiten Reihe auf dem durch den Dauerregen nassen Acker ein Mittel sein können, um zum Erfolg zu kommen? „Das haben wir uns ja vorgenommen. Aber das eine ist die Theorie, das andere die Realität. Es hat dann einfach nicht so geklappt“, sagt Lang, der seiner nie aufsteckenden Truppe aber auch absolut keinen Vorwurf machen wollte: „Es war die erwartet schwere Aufgabe gegen einen wirklich guten Gegner. Die individuelle Klasse von Fabian Benko ist wirklich beeindruckend. Also Kompliment an meine Mannschaft, die alles gegeben hat.“

 
 
- Anzeige -