Ausbau des Fernwärmenetzes in Bietigheim-Bissingen Spatenstich zur neuen Energiezentrale

Von Heidi Vogelhuber
Beim Spatenstich waren dabei, von links: Sandra und Anke Wildermuth, die Geschäftsführerinnen der Firma Wildermuth, Statikerin Karen Bolkart, Bürgermeister Michael Wolf, Oberbürgermeister Jürgen Kessing, SWBB-Geschäftsführer Richard Mastenbroek, Bürgermeister Michael Hanus, Architektin Gabriele Müller und SWBB-Abteilungsleiter Gas, Wasser, Wärme Lucas Reiber. ⇥ Foto: Martin Kalb

Auf dem ehemaligen DLW-Gelände in Bietigheim-Bissingen entsteht ein innovatives Heizkraftwerk, um das Fernwärmenetz auszuweiten. Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (SWBB) investieren neun Millionen Euro.

Auf dem ehemaligen DLW-Gelände in Bietigheim-Bissingen, in unmittelbarer Nähe des markanten roten Backsteinbaus des stillgelegten DLW-Heizkraftswerks entsteht „das neue Herzstück der Energiezentrale der Stadt“, sagt Bietigheims Oberbürgermeister Jürgen Kessing beim symbolischen Spatenstich am Donnerstag.

Auf dem Grundstück, das die Stadt erstanden hat, befanden sich früher Nebenanlagen des DLW-Kraftwerks, die bereits Anfang 2021 abgebrochen wurden. Hier soll im ersten Schritt das Betriebsgebäude der neuen Energiezentrale Mitte (EZM) entstehen. Parallel erfolgt ein Durchstich zum Poststräßle unter dem Bahndamm.

Verbinden der Heizkraftwerke

Ziel ist, die bestehenden Fernwärmenetze Buch und später auch Kreuzäcker/Innenstadt durch das entstehende EZM zu verbinden. „Ein großes Gebiet kann dann mit Fernwärme versorgt werden“, erklärt Richard Mastenbroek, Geschäftsführer des Stadtwerke Bietigheim-Bissingen (SWBB). Bislang gibt es etwa 600 Fernwärme-Anschlüsse für etwa 4000 Haushalte, künftig soll sich die Anzahl der Haushalte verdoppeln. Neben dem Fernwärme-Netz Buch sowie Kreuzäcker-Innenstadt sollen auch Lothar-Späth-Carré, Elbe-Areal sowie das Bogenviertel mit Fernwärme versorgt werden.

Ein zukunftsorientiertes Unterfangen, findet Mastenbroek, ist doch das Herz der EZM eine KWK-Anlage. Durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden in einem Kraftwerk gleichzeitig elektrische und thermische Energie erzeugt. Die parallel zur Stromerzeugung produzierte Wärme wird zur Beheizung und Warmwasserbereitung genutzt. Bestandteile der KWK-Anlage sind ein Blockheizkraftwerk, eine Großwärmepunkte sowie ein Elektrokessel. Zwar gehört die KWK nicht zu den erneuerbaren Energien, ist aber eine energieeffiziente Technik und kann mit regenerativ erzeugten Brennstoffen betrieben werden.

Biomethan kommt zum Einsatz

Unter anderem mit Biomethan aus der Biogasaufbereitungsanlage in Oberriexingen oder auch Holzhackschnitzeln. „Unterschiedliche Energien sind nutzbar“, sagt Mastenbroek. Der Bau erfolgt in zwei Bauabschnitten (siehe Infobox). Das Hauptgebäude soll bis November fertiggestellt sein. Eine Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2023 geplant. Die SWBB investiert etwa neun Millionen Euro.

 
 
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