Außenstelle Besigheim Security-Mitarbeiter verwehrt Zugang zur Zulassungsstelle

Von Jürgen Kunz
Schlecht informierter Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma machte das Betreten der Außenstelle Besigheim des Landratsamts für Kunden schwierig. Foto: /Oliver Bürkle

Von Problemen mit der Einlasskontrolle in der KFZ-Zulassungstelle berichtet Christine Fischer aus Tamm. Das Landratsamt nimmt auf BZ-Nachfrage Stellung.

Der Schildbürgerstreich der KFZ-Zulassungsstelle“, so bezeichnet Christine Fischer aus Tamm ihre Erfahrungen in der Außenstelle in Besigheim.

Was war passiert? Für einen Freitag im März hatte Fischer online einen Termin in der Zulassungsstelle in Besigheim beantragt, war pünktlich vor Ort und glaubte, die Sache in der Behörde schnell erledigt zu haben. Fischer: „Aber der Herr am Empfang war da anderer Meinung. Denn herein ließ er mich gar nicht erst. Weil ich das E-Mail mit der Terminbestätigung nicht vorweisen könne, wie er sagte.“ Die Tammerin erklärte ihm, dass das Bestätigungsmail ihres Online-Termins auf ihrem Computer im Büro eingegangen sei und sie auf ihrem Handy keinen Zugriff darauf hätte.

„Insiderwissen“ des Security-Mitarbeiters

Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienst schlug vor: Die Frau sollte doch einfach wieder heimgehen, einen neuen Termin beantragen und dann bei ihm den geforderten Nachweis erbringen. „Ich fragte ihn, ob ihm eine Liste mit den Namen für die heutigen Termine vorliege, was er bejahte“, merkt Fischer an. Er ergänzte, dass diese zwar ihren Namen mit dem heutigen Termin beinhalte, aber leider nur für ihn bestimmt sei, weshalb er dieses Insiderwissen nicht für den Einlass verwenden könne.

Christine Fischer: „Was fällt einem da noch ein? Ich beschloss hartnäckig zu bleiben und zeigte ihm meinen Personalausweis, um mich auszuweisen und nannte ihm dazu noch die Aufrufnummer meines Termins.“ Das müsse doch reichen, dachte die Tammerin. „Gehen Sie heim, beantragen Sie einen neuen Termin und weisen Sie den Termin durch Ihr Bestätigungsmail nach,“ zeigte sich der Mitarbeiter wiederholt unbeeindruckt. Zum Glück konnte Fischer telefonisch im Büro jemanden erreichen, der ihr per WhatsApp Bilder des Termins sendete, sodass sie diesen doch wahrnehmen konnte.

Zuhause recherchierte die Tammerin nach: Weder auf der Internetseite der Zulassungsstelle noch in der E-Mail zur Terminbestätigung steht, dass diese beim Termin vorzulegen ist. „Wozu auch? Der Zulassungsstelle liegen doch die Namen vor. Und wenn ich mich dazu noch als Termininhaber ausweise…“, so Fischer.

Der zeitliche Aufwand bleibe nach ihrer Einschätzung dabei genauso unberücksichtigt, wie die Nachhaltigkeit und der CO2 Fußabdruck -für Ludwigsburg und Besigheim sei dies wohl kein Thema. Hin und zurück mit dem Auto – einmal umsonst und einmal unnötig oben drauf – insgesamt 50 Kilometer mit dem PKW. Fischer: „Kurz nach mir kam ein Mann, ebenfalls ohne Mailnachweis. Er wurde wieder heimgeschickt. Wie oft kommt das am Tag vor, in der Woche, im Monat? Wahrlich ein Meisterstück. Oder eher ein Schildbürgerstreich?“

Pressesprecher des Landratsamts bedauert Vorfall

„Nein, das ist kein übliches Vorgehen in der Kfz-Zulassung der Außenstellen“, beteuert auf BZ-Nachfrage Dr. Andreas Fritz, Pressesprecher des Landratsamts. Eine Terminbestätigung müsse von den Kundinnen und Kunden nicht ausgedruckt mitgebracht werden – dem beauftragten externen Sicherheitsdienst liege eine Liste der vergebenen Termine vor. „Wenn jemand die ausgedruckte Terminbestätigung mitbringt, vereinfacht das jedoch die Abläufe“, so Fritz.

Dass die Frau vom Landratsamt keine Antwort bekommen habe, tue ihm leid. Der Pressesprecher weiter: „Wir hatten uns nach einem ersten derartigen Vorfall mit dem Geschäftsführer des externen Sicherheitsdienstes in Verbindung gesetzt und das Verhalten seines Mitarbeiters gerügt.“ Der Geschäftsführer habe daraufhin versichert, seine Sicherheitskräfte erneut zu schulen und dafür zu sorgen, dass so etwas nicht mehr vorkomme.

„Da in der Sicherheitsbranche gerne mit Subunternehmen gearbeitet wird, wissen wir, dass es vor allem in den Außenstellen zu einem regen Wechsel des Sicherheitspersonals kommt. Wir planen deshalb, für die Kfz-Zulassung in den Außenstellen eine Handlungsanweisung für den dortigen Sicherheitsdienst zu erstellen, damit solche Vorfälle künftig nicht mehr vorkommen“, ergänzt Fritz. Mit solchen Handlungsanweisungen habe das Landratsamt in anderen Bereichen bereits gute Erfahrungen gemacht. Nach dem neuerlichen Vorfall werde man nochmals auf den Geschäftsführer des externen Sicherheitsdienstes zugehen.

 
 
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