Ausstellung in Ingersheim geplant Seit 1976 schwarz auf weiß

Von Jörg Palitzsch
Winfried Cramer in seinem Atelier: Bei einer Ausstellung im Ingersheimer Rathaus zeigt er ab dem 24. November unter anderem seine Tuschearbeiten für das Titelbild des Ingersheimer Amtsblattes seit 1976. Foto: /Jörg Palitzsch

Winfried Cramer zeigt in einer Ausstellung im Rathaus seine Amtsblattzeichnungen der letzten 50 Jahre und vieles mehr. Die Eröffnung ist am 24. November.

Winfried Cramer ist ein künstlerisches Allroundtalent. Er zeigt nicht nur ein sicheres Händchen für Bleistift-, Aquarell-, Acryl- und Tuschebilder, sondern hat auch unzählige Arbeiten aus Holz geschaffen: Reliefs, Skulpturen und Plastiken. Eine besondere zeichnerische Note gibt er seit 1976 dem Ingersheimer Amtsblatt, dessen Titelbild er regelmäßig gestaltet, mit Tuschebildern, schwarz auf weiß. Cramer setzt mit diesen Arbeiten nicht nur der farbigen Bilderflut etwas entgegen, er widmet sich dieser künstlerischen Tätigkeit über Jahrzehnte auch in einer beständigen Reihenfolge. Trotz seiner Aufgaben, die er in seiner aktiven Berufslaufbahn unter anderem als Lehrer und Rektor hatte.

Detailverliebte Miniaturen

So wird es Zeit, in einer Ausstellung im Rathaus auf ein umfangreiches Werk zurückzublicken, dessen vielfältige Themen in der Gesamtschau sichtbar werden. Cramer, der an diesem Donnerstag 80 Jahre alt wird, hat mit einem eigenen zeichnerischen Stil einen Blick auf Groß- und Kleiningersheim entworfen, der sofort identifizierbar ist. Es sind oft detailverliebte Miniaturen, die vieles aus beiden Gemeindeteilen zusammenbringen und dabei auch die geografische Lage beider Teile perspektivisch korrekt berücksichtigen. So werden unter anderem 18 von 47 Titelseiten des Amtsblattes zum Thema Weihnachten in der Ausstellung zu sehen sein. Es sind mehr als stimmungsvolle Skizzen, vielmehr Zeichnungen, die die Stimmung der besinnlichen Zeit zum Jahresende einfangen und dabei immer beide Ortsteile im Blick haben.

Aktuelle Ereignisse aufgegriffen

Damit ist die Palette der Themen für die Ausstellung allerdings nicht ausgeschöpft. Winfried Cramer hat mit seinen Tuschezeichnungen immer auch aktuelle Ereignisse aus der Gemeinde aufgegriffen. Die Einweihung des Rathausplatzes 1987, die Schloss-Konzerte, die Tage der Einschulungen, Veranstaltungen der Kirchen, der Feuerwehr, der Landfrauen, des Sports, Feste und Feiern, das Kinderferienprogramm, welches ihm besonders am Herzen liegt, sowie die Verabschiedung von Bürgermeister Martin Maier im Jahre 1996. Maier war es dann auch, der Cramer 1976 aufgrund eines Weihnachtsbildes dazu gebracht hat, sich regelmäßig als Illustrator für die Titelseite des Amtsblattes zu betätigen. Dazu werden in der Ausstellung zahlreiche Impressionen über den Anker zu sehen sein, der das Gemeindewappen ziert und die Verbundenheit zum Neckar zeigt.

Bogen in die Gegenwart

So ist Cramer in der Gemeinde zeichnerisch kaum etwas entgangen. Er ist ein Chronist der besonderen Art, dessen Arbeiten immer auch Gemeindegeschichten erzählen. Und er schlägt den Bogen bis in die Gegenwart. In der Ausstellung wird ein Blick auf die Partnerschaft mit dem elsässischen Ingersheim geworfen, ebenso an den verstorbenen langjährigen Bürgermeister Volker Godel erinnert, der Winfried Cramer stets unterstützt hat. Wie es auch Bürgermeisterin Simone Lehnert tut – schließlich ist das Amtsblatt Gemeindeorgan, das mit den Tuschezeichnungen eine individuelle Note bekommt.

Info
Die Ausstellung im Ingersheimer Rathaus wird am 24. November um 18 Uhr eröffnet. Nach einem Grußwort von Bürgermeisterin Simone Lehnert gibt es eine Einführung, Musik von Colin Cramer (Saxophon) und einen Sektempfang.

 
 
- Anzeige -