Ausstellung mit Thermogemälden in Besigheim Nach „Höhle der Löwen“  gibt’s weitere Experimente

Von Gabriele Szczegulski
Jeffrey Javelona mit seinen mit Thermofarbe gemalten Bildern. Beim Kunstwerk links hat die warme Temperatur schon angefangen, die bunte Blüte unter der schwarzen Thermofarbe zu zeigen. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

Jeffrey Javelona startete mit dem Blumentopf „Botanya“ nach der TV-Sendung durch. Und schon hat er eine neue Idee.

Bekannt wurde der Freiberger Jeffrey Javelona im September 2021. Damals stellten er und Kompagnon Valentin Mückle, ebenfalls aus Freiberg, in der TV-Sendung „Höhle der Löwen“ ihren zweiteiligen Blumenübertopf „Botanya“ vor und erhielten von Investor Ralf Dümmel 100 000 Euro für den Start. Zudem organisierte der Hamburger Investor die Produktion von 48 000 Stück der Töpfe.

Zusammenarbeit
mit Ralf Dümmel

Außerdem übernahm er das Marketing und brachte den Topf in die Discounter, wo er sich laut Javelona gut verkaufte. „Mit Ralf Dümmel zusammenzuarbeiten ist richtig gut. Er ist herzlich, trifft uns immer persönlich und hilft, wo er kann, auch mit eigenen Investitionen“, so Javelona. Erst vor vier Wochen waren die beiden Freiberger wieder zu einem der regelmäßigen Treffen mit Dümmel in Hamburg. Dort wurde besprochen, dass die Töpfe nun per Aufsteller  mit je 50 Stück in die großen Gartenbaumärkte gehen. „Dann aß er mit uns zu Mittag, dabei sind unsere Gespräche auch persönlich“, so Javelona.

Doch momentan tüftelt der gelernte Maler und Lackierer mit der Leidenschaft zum Experimentieren schon an einem neuen, eher künstlerischen Projekt. Schon bevor „Botanya“ entwickelt wurde, hat Javelona mit einer Firma in Großbritannien eine Thermofarbe entwickelt, die sich je nach Temperatur farblich verändert. „Die gab es schon, aber sie veränderte sich erst bei zirka 38 Grad und wurde für große Maschinen benutzt, damit man eine Überhitzung sofort bemerkt“, sagt er. Doch der Maler wollte eine Farbe, die sich schon bei Raumtemperatur, also ab 22 Grad, verändert. Er experimentierte weiter und so produzierte die englische Firma eigens für ihn drei Kilogramm des Pigmentpulvers. Damit können ungefähr 80 großformatige Leinwände bemalt werden, die dann, je nach Temperatur, ganz neue Motive zeigen.

So funktioniert das Ganze: Die Künstlerin Olly Sensa aus der Ukraine, die in Freiberg lebt, malt auf Kundenwunsch das Motiv in Öl, „ganz altmodisch“, sagt Javelona. Er klebt dann die Flächen ab, die sich bei Wärme verändern sollen. Dann wird die Thermofarbe drei- bis viermal ganz vorsichtig und dünn aufgesprüht. Die aufgesprühten Flächen sind nun schwarz. Erst bei mehr als 22 Grad verschwindet die schwarze Farbe und es ist ein buntes Gemälde zu sehen.

Zwei Porsche
in einem Gemälde

Ein Kunde aus Kalifornien beispielsweise bestellte das Gemälde eines Porsches. Der US-Amerikaner besitzt zwei davon: einen blauen und einen schwarzen. Die Künstlerin malte den blauen Porsche, Javelona besprühte die gemalte Karosserie und so hat der Kunde beide Autos in einem Bild. Oder eine Frau, die ein schwarzes Kleid trägt, steht bei 22 Grad Zimmertemperatur plötzlich in Dessous da. Oder ein Mann altert in Sekunden, da seine schwarzen Haare grau werden. „Es ist ein Spaß, aber vielen gefällt das“, sagt Javelona, der oft tagelang an der kniffligen Umsetzung der sich verändernden Flächen arbeitet.

Jetzt will er Gemälde und Technik auch der Öffentlichkeit vorstellen. In einer Ausstellung auf dem Dachbalkon in Besigheims Wellness-Oase „Deine Auszeit“ wird er nicht nur die Bilder zeigen, sondern in der Vernissage auch die Technik erklären.

Info Die Ausstellung mit den Thermobildern von Jeffrey Javelona wird am Montag, 25. April, 18 Uhr, eröffnet. Sie findet in „Deine Auszeit“ in der Riedstraße 4 in Besigheim statt.

 
 
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