Auswirkungen des Endes der Homeoffice-Pflicht im Kreis Ludwigsburg Mobiles Arbeiten bleibt ein wichtiger Faktor

Von Frank Ruppert
Verwaiste Büros füllen sich auch im Kreis wieder mit Leben, aber wie vor Corona wird es so schnell nicht werden.⇥ Foto: Catherine Waibel

Nach Ende der Homeoffice-Pflicht füllen sich die Büros im Kreis allmählich wieder. Unternehmen sind nun aber offener für mobiles Arbeiten.

Seit Anfang Juli gilt die Homeoffice-Pflicht nicht mehr. Die BZ hat sich im Kreis umgehört, ob das nun wieder zu vollen Büros führt.

Mehr Präsenz

„Seit Ende der Homeoffice-Pflicht steigern wir die Präsenz im Betrieb wieder kontrolliert“, sagt Mathias Christe, Sprecher von Dürr in Bietigheim-Bissingen.  Auch wenn man beim Maschinen- und Anlagenbauer durch die Pandemie gelernt habe, dass sich einiges mobil erledigen lässt, sei durch das Geschäftsmodell, vor allem durch die Projektarbeit, eine direkte Abstimmung zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten, aber auch untereinander, von Vorteil.

Wichtig sei, dass die Mitarbeiter im Betrieb ausreichenden Abstand halten können. „Es ist die Aufgabe der Vorgesetzten, die Arbeit so zu organisieren, dass betriebliche Belange und Infektionsschutz gut in Einklang sind. Zum Beispiel werden Abteilungen in A- und B-Teams geteilt, die jeweils im Wechsel anwesend sind“, sagt Christen. Auch wenn nun wieder sichtbar mehr Mitarbeiter am Standort arbeiteten, nähmen viele die Möglichkeit wahr, mobil zu arbeiten, damit es am Standort nicht zu voll ist und der nötige Abstand eingehalten werden kann.

Schon vor der Pandemie hatte Dürr eine Betriebsvereinbarung, die das mobile Arbeiten ermöglicht, sofern Vorgesetzte und Mitarbeiter sich einig sind.

Mobiles Arbeiten bevorzugt

„Um die Personaldichte im Betrieb gering zu halten, wurden Tätigkeiten innerhalb der zurückliegenden Monate größtenteils in die Heimbüros ausgelagert“, sagt Marc Fritz, Sprecher des Hemdenherstellers Olymp aus Bietigheim-Bissingen. Wann immer möglich, greife man auch nach wie vor vorzugsweise auf mobiles Arbeiten und verschiedene Kommunikationstechnologien zurück, um die betriebsbedingten Kontakte auf das notwendige Minimum zu reduzieren. Olymp bietet zudem zweimal wöchentlich Tests für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Präsenz an. Ebenso wie Dürr hat auch Olymp seinen Angestellten bereits ein Impfangebot gemacht.

„Die gewonnenen Erkenntnisse der mobilen Arbeit fallen durchaus positiv aus“, so Fritz. Der verantwortungsvolle und engagierte Umgang der Belegschaft mit den neuen Arbeitsformen habe sich bewährt. Selbst im Rahmen der Berufsausbildung hat man hauptsächlich auf die digitale Form umgestellt. 

Vierte Welle

In einzelnen Unternehmensbereichen, wie beispielsweise der Designabteilung, Musterfertigung, Qualitätssicherung oder Logistik, in welchen der Tätigkeitsbereich ortsgebunden ist, lassen sich die Aufgaben allerdings ohnehin nicht aus der Ferne erledigen. Olymp hat selbst als Teil der Modebranche große Auswirkungen der Pandemie gespürt, auch aus diesem Grund hofft man dort „inständig darauf, dass eine weitere Welle abgewendet oder zumindest abgemildert werden kann“.

Bei der Kreissparkasse Ludwigsburg stehen nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht die Zeichen wieder auf „mehr Präsenz“. „Im Laufe des aktuellen Monats Juli ist eine gleitende Rückführung des Homeoffice in Umsetzung“, erklärt Sprecher Martin Lober. Gleichwohl habe man gute Erfahrungen mit dem mobilen Arbeiten gemacht und will es deshalb künftig in größerem Umfang anbieten als vor Corona.

 
 
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