Auszeichnung für Ingersheimer Glaser Der beste Glasergeselle bundesweit

Von Bettina Nowakowski
Bundessieger 2021: Glasergeselle Paul Keller (links) mit seinem Ausbilder Peter Nill von Fensterbau Nill in Ingersheim. Foto: Martin Kalb

Paul Keller ist einer der vier Gesellen aus der Region Stuttgart, die deutschlandweit für ihre herausragenden Leistungen während ihrer Ausbildung ausgezeichnet wurden.

Zwischen den beiden Handwerksbetrieben Nill Fensterbau in Ingersheim und Fensterbau Keller in Pleidelsheim gibt es eine langjährige Tradition: jeweils der Sohn aus dem einen Familienbetrieb geht in die Lehre bei dem anderen. So war es auch bei Peter Nill, Geschäftsführer von Nill Fensterbau in Ingersheim, der beim Vater von Andreas Keller, jetziger Geschäftsführer von Fensterbau Keller in Pleidelsheim, sein Handwerk gelernt hat und umgekehrt. Deshalb ist auch der Sohn von Andreas Keller, Paul Keller, bei Peter Nill in die Lehre gegangen und hat seinen Gesellen gemacht.

Darüber hinaus ist der Glasergeselle jetzt auch frisch gekürter Bundessieger als Glaser in der Fachrichtung Fenster- und Glasfassadenbau. Beim Leistungswettbewerb auf Landesebene hatten sich drei Teilnehmer gemeldet. Hier musste ein zweiflügeliges Fenster von Hand und mit einfachen Maschinen hergestellt werden.

Auch beim Bundeswettbewerb waren es drei Teilnehmer. Als Sieger ging jeweils Paul Keller hervor. Nach dem Kammer- und Landeswettbewerb konnte er sich beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks nun auch auf Bundesebene mit seinem Gesellenstück durchsetzen. 2021 haben insgesamt 13 Glaser-Azubis in einem Handwerksbetrieb in der Region Stuttgart ihre Ausbildung abgeschlossen.

Doch die diesjährige Schlussfeier mit der Ehrung der Bundessieger in Berlin fiel aufgrund von Corona aus und wurde nur als Livestream übertragen. „Das war sehr schade“, so Peter Nill. Flug und Hotel für Paul Keller, seinen Vater und Peter Nill selbst waren schon gebucht, als die Absage kurzfristig kam.

Auch der 18-jährige Paul Keller hatte sich auf Berlin gefreut. Aber er hätte laut Corona-Verordnungen nur allein zur Siegerehrung kommen können, und das wollte er dann doch nicht. So fand die Ehrung per Livestream statt.

Handwerkliches Geschick

Aufgewachsen in dem Handwerksbetrieb seines Vaters Andreas Keller, wusste Paul schon sehr früh, dass er sich für einen handwerklichen Beruf entscheiden würde. „Wenn es nicht Glaser gewesen wäre, wäre es ein anderer Handwerksberuf geworden“. Nach dem Besuch der Realschule in Steinheim hat der Pleidelsheimer dann seine Lehre bei Fensterbau Nill in Ingersheim begonnen.

Man brauche natürlich „auf jeden Fall handwerkliches Geschick“, so der Glasergeselle. Sein Einsatz ist abwechslungsreich: ob auf Montage auf der Baustelle, bei Reparaturen oder in der Produktion in der Werkstatt. „Am liebsten repariere ich alte Fenster“, so Paul Keller. Die Pläne für die Zukunft sind noch nicht ganz sicher, aber er wird auf jeden Fall seinen Meisterabschluss machen. Das geht frühestens im September nächsten Jahres.

Positiv in die Zukunft

Bis dahin möchte er noch Erfahrungen in anderen Firmen machen, gern auch im Ausland. „Ich habe viel Verwandtschaft in Österreich, vielleicht ergibt sich da etwas“, so seine Überlegungen.

In seiner Freizeit fährt Keller gern Motorrad und trifft sich mit seinen Freunden. Aber er „werkelt“ auch gern zu Hause, da ist er Handwerker durch und durch.

Gern möchte er noch „ein großes Dankeschön an meinen Chef und die Chefin und an das Team“ sagen, die ihn während seiner Ausbildung begleitet haben. Und noch etwas ist ihm wichtig: „Danke auch an meinen Montageleiter, mit dem man immer viel zu lachen hat.“

Die Zukunft sieht Paul Keller vor allem positiv: „Häuser werden immer gebaut und Fenster braucht man auch immer.“ Spätestens im übernächsten Jahr dann auch aus seiner Meisterhand, hofft der junge Glasergeselle aus Ingersheim.

 
 
- Anzeige -