Avery Peterson verlässt Steelers Hals über Kopf Stürmer flüchtet in die USA

Von Sebastian Klaus
Avery Peterson bei einem seiner lediglich zwei Auftritte im Dress der Steelers im Spiel gegen die Düsseldorfer EG. ⇥ Foto: Eibner-Pressefoto

Der DEL-Aufsteiger Bietigheim Steelers erwägt, ein juristisches Verfahren gegen seinen getürmten Spieler Avery Peterson einzuleiten.

Ein wirklich gutes Näschen bei der Stürmersuche kann man den Bietigheim Steelers in letzter Zeit nun wirklich nicht attestieren. Denn nur einige Wochen nach der Trennung von Mitchell Heard hat auch Heards kurzfristig verpflichteter Nachfolger Avery Peterson den DEL-Aufsteiger schon wieder verlassen. Und zwar offenbar heimlich, still und leise.

Nach Angaben der Steelers vom Mittwoch hat sich der 26-jährige US-Amerikaner, der seit seiner Verpflichtung Anfang des Monats erst zwei Spiele für den Aufsteiger bestritten hat, in seine Heimat abgesetzt, ohne die Klub-Verantwortlichen davon zu unterrichten. „Peterson hat eigenmächtig seinen Flug gebucht. Seine Ausrüstung hing in der Kabine, sein Auto stand vor der Wohnung und der Wohnungsschlüssel lag auf dem Tisch – er war einfach weg“, heißt es zu der Personalie in einer Mitteilung des Vereins.

Laut Angaben der Steelers habe Peterson gegenüber den Verantwortlichen des Klubs behauptet, er sei krank, fühle sich ausgelaugt und müsse zurück in die Heimat. „Am 17. Dezember vor dem Spiel gegen Iserlohn, alle Taschen waren gepackt, teilte er uns mit, er könne nicht mehr spielen, er wäre krank und hätte kaum geschlafen – er wolle sofort zurück in die USA.“ Eine ärztliche Betreuung, wie von den Steelers angeboten, habe Peterson dagegen laut Angaben des Klubs abgelehnt.

Bei späteren Nachforschungen hatten die Steelers dann entdeckt, dass Peterson nicht nur einen zweiten geheimgehaltenen Spieleragenten hatte, sondern auch einen Vertrag bei einem Klub aus der nordamerikanischen East Coast Hockey League (ECHL) unterschrieben hatte. Dort hatte der 26-Jährige vor seinem Wechsel nach Bietigheim bereits für diverse Klubs gespielt. So stand der aus Grand Rapids (Michigan) stammende Peterson unter anderem bereits bei den Atlanta Gladiators und Rapid City Rush unter Vertrag. „Wir haben die DEL und den Deutschen Eishockey Bund informiert. Avery Peterson hat keine Freigabe und aktuell prüfen wir, inwieweit wir rechtliche Schritte bezüglich Vertragsbruch und Schadensersatzforderung geltend machen können“, teilen die Steelers mit.

Schon vor der Flucht Petersons waren die Schwaben mit der Verpflichtung von Mitchell Heard gewaltig auf die Nase gefallen. Auch wenn der Kanadier sportlich durchaus zu gefallen wusste, lief es zwischenmenschlich offenbar nicht gut zwischen Spieler und Klub. Nachdem die Steelers nach der Trennung von Heard keine genauen Angaben zum tatsächlichen Trennungsgrund machen wollten, wurden sie im Zusammenhang mit der Personalie Peterson endlich konkreter: „Mitchell Heard hat vor einigen Wochen darum gebeten, seinen Vertrag aufzulösen, da er zweimal wegen Verletzung unserer Werte im Umgang untereinander im Team suspendiert wurde. Diesem Wunsch sind wir nachgekommen und es gab keinerlei wirtschaftliche Kompensation. Das heißt, dass Mitchell Heard sofort von der Gehaltsliste war“, heißt es vonseiten der Bietigheimer.

 
 
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