Baden-Württemberg-Pokal im Wasserball Bietigheim hat PSV Stuttgart am Rande einer Niederlage

Von Michael Nachreiner
Bietigheims Felix Siebenhorn (von links) wird von Stuttgarts ehemaligem Nationalspieler Mike Troll hart angegangen. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der SVB hat mit letztem Angriff und im Fünfmeterschießen Chance auf den Sieg, verliert das Baden-Württemberg-Pokal-Halbfinale aber mit 17:18.

Die Wasserballer des SV Bietigheim hatten den PSV Stuttgart im Halbfinale des Baden-Württemberg-Pokals schon am Rande einer Niederlage. „Doch uns hat ein wenig Glück gefehlt“, berichtet SVB-Trainer Markus Köhler. Am Ende mussten sich die Bietigheimer knapp mit 17:18 im Fünfmeterschießen geschlagen geben.

Es war eine dramatische Schlussphase. Bei noch zehn Sekunden zu spielen und 13:13-Gleichstand waren die Bietigheimer mit einem Mann mehr im Becken des Badeparks Ellental – und hatten den Ball. Doch ein Pass war zu ungenau. „Dadurch war uns kein richtiger Torabschluss möglich“, erzählt Köhler.

Die Entscheidung musste das Fünfmeterschießen bringen. Dort hatten die Gastgeber wieder den Vorteil auf ihrer Seite. Denn die ersten vier SVB-Schützen verwandelten alle sicher, während ein Stuttgarter einen Strafwurf vergab. Doch als letzter Werfer der Bietigheimer brachte auch Julius Ulfers den Ball nicht im Gehäuse unter. „Bei einer der letzten Aktionen in der regulären Spielzeit hatte er sich am Daumen verletzt – das Außenband wurde überdehnt und die Kapsel verletzt. Er hat sich zwar überreden lassen, den letzten Fünfmeter zu nehmen, konnte aber den Ball nicht mehr richtig greifen“, erklärt Köhler.

Ryosuke Oka glich für den PSV gerade noch aus. Und in der Verlängerung des Fünfmeterschießens, in dem immer Pärchen gegeneinander antreten, bis die Entscheidung gefallen ist, verwarf dann direkt Tom Barth, während Mike Troll für Stuttgart zum Sieg verwandelte.

Danach wusste Köhler nicht, ob er sich über die gute Leistung seines Teams freuen oder über die Niederlage ärgern sollte. „Dass wir den Sieg in der Hand hatten, zeigt, wie stark wir individuell sind – vor allem auch Finn Hillmer, der sich enorm weiterentwickelt hat“, freut sich der SVB-Trainer. „Es war klasse zu sehen, welche Mittel wir generieren können. Umso ärgerlicher ist, dass es nicht gereicht hat. Das beschäftigt einen doch auch noch lange danach.“

Zu Beginn bekamen die Bietigheimer den PSV-Center nicht in den Griff und halfen gegen ihn immer wieder aus, sodass vor allem der Spieler auf halblinks frei zum Wurf kam. Spätestens nach dem ersten Viertel hatten sie die Probleme aber abgestellt und „waren mit Stuttgart auf Augenhöhe“, berichtet Köhler. „Wir hatten das Spiel sogar gut im Griff. Die Stuttgarter hatten aber auch etwas Abschlusspech mit Pfosten und Latte, und Andrei Manzat in unserem Tor hat gut gehalten.“

Im dritten Abschnitt setzten sich die Gastgeber sogar auf zwei Tore ab. Doch die Stuttgarter ließen sich nicht abschütteln und glichen immer wieder aus. Rund zweieinhalb Minuten vor dem Ende erzielten sie den 13:13-Endstand nach der regulären Spielzeit. Der Rest war Dramatik pur im Fünfmeterschießen.

 
 
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