Badeseen im Kreis Planschen in der Natur

Von Martin Hein
Der Obere und Untere Seewaldsee (Foto) bei Horrheim gelten nach wie vor als Geheimtipp. Beide Seen sind nach Auskunft des Landratsamtes offizielle Badegewässer. Foto: /Oliver Bürkle

Die Freibäder freuen sich über den Besucheransturm in diesem Hitzesommer. Eine Alternative zu den vollen Freibädern sind Badeseen. Allerdings gibt es gerade mal zwei davon im Kreis Ludwigsburg.

Ein Ende der Hitze ist immer noch nicht in Sicht. Während zumindest nachts die Temperaturen teils erträglich sind, wird sich das Thermometer auch in den nächsten Tagen wieder an der 30-Grad-Marke einpendeln. Wenn sich die Massen in den Freibädern tummeln, könnte ein Besuch an einem Badesee eine interessante Alternative sein.

Zwei Badeseen im Landkreis

Der Kreis Ludwigsburg ist jedoch nicht gerade mit Badeseen gesegnet. Nach Auskunft von Pressesprecher Dr. Andreas Fritz sind die beiden Seewaldseen bei Horrheim die einzigen EU-Badegewässer im Kreis. Die Seewaldseen weisen in den letzten Jahren eine „ausgezeichnete Qualität“ auf, dies entspreche der besten Einstufung nach der Badegewässerverordnung, so Andreas Fritz.

Der Untere Seewaldsee hat immerhin eine Fläche von 2,7 Hektar, wurde künstlich angelegt, und dient eigentlich als Hochwasserrückhaltebecken. Der direkt daneben gelegene Obere Seewaldsee, weist eine Fläche von 1,9472 Hektar, und wurde ebenfalls als Rückhaltebecken angelegt. Der Angelsportverein Horrheim hat den Oberen Seewaldsee gepachtet.

In den anderen Seen im Landkreis werden die Gewässer vom Landratsamt nicht überwacht beziehungsweise beprobt, weshalb das Landratsamt keine Aussage über die Wasserqualität und somit über eine mögliche Gesundheitsgefahr beim Baden machen könne, so Andreas Fritz. Damit hat es sich auch schon mit den offiziellen Badeseen im Landkreis, obwohl weitere Seen gelegentlich Badegäste bei hochsommerlichen Temperaturen anlocken könnten.

Dazu gehört zuweilen der Heiligenbergsee oberhalb von Häfnerhaslach. Der idyllisch gelegene Heiligenbergsee, ist etwa 1,8 Hektar groß, rund 2,60 Meter tief und wurde im Rahmen der Rebflurbereinigung von 1964 bis 1968 angelegt. Allerdings hatte man seinerzeit weniger einen touristischen Anziehungspunkt im Blick.

Der Heiligenbergsee wurde seinerzeit vor allem für die Bewässerung der Weinberge in den Sommermonaten angelegt. Im Februar 2021 musste der Damm ausgebessert werden. Seit 1982 hat der Angelsportverein Sachsenheim-Unterriexingen einen Fischereipachtvertag für den See. Baden ist im See zwar verboten, der Heiligenbergsee wurde jedoch in der Vergangenheit bei FKK-Anhängern als Geheimtipp gehandelt.

Der Hohenhaslacher See befindet sich ebenfalls auf Sachsenheimer Gemarkung. Der Hohenhaslacher See hat eine Fläche von 2,2 Hektar, ist etwa einen Meter tief und wurde im Rahmen der Rebflurbereinigung als Regenrückhaltebecken künstlich angelegt. Der Anglerverein Sachsenheim-Unterriexingen hat den See seit Mitte der 1980er Jahre gepachtet. Baden ist im Hohenhaslacher See ebenfalls verboten. Oberhalb von Gündelbach liegt der Hamberger See. Nach den Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg handelt es sich beim Hamberger See lediglich um einen Teich. Der künstlich angelegte und sehr idyllisch gelegene See hat immerhin eine Fläche von etwa einem Hektar und ist bis zu drei Meter tief. Die Stromberg Fischer Gündelbach haben den See als Angelgewässer gepachtet.

Den Monrepos-See bei Ludwigsburg listet die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg als künstlichen See mit einer Fläche von 5,5 Hektar. Baden ist hier ebenfalls tabu, allerdings kann der See mit Tret- und Ruderbooten befahren werden. Der Monrepos-See ist seit etwa 1938 das Hausgewässer des Sportfischer-Vereins Ludwigsburg.

Bußgeld droht

Wer sich trotz Badeverbot in einen der genannten Seen wagt, riskiert ein Bußgeld. Die Ordnungsämter der Kommunen können nach Auskunft von Andreas Fritz bei einem Verstoß gegen das Badeverbot ein Bußgeld verhängen.

Badeseen im Kreis Heilbronn

Wer außer den Seewaldseen bei Horrheim einen offiziellen Badesee ansteuern möchte, wird im Landkreis Heilbronn fündig. Dort liegt der bekannteste Badesee der Region, die Ehmetsklinge. Die Wasserqualität der Ehmetsklinge wird ständig kontrolliert. Der beliebte Badesee hat einen Naturstrand, eine Liegewiese und einen Seekiosk. Segel- und Motorboote sind nicht erlaubt. Dies gilt auch für den 4,2 Hektar großen Katzenbachsee.

Ein weiterer bekannter, beliebter und sehr großer Badesee ist der Breitenauer See bei Obersulm, ebenfalls im Kreis Heilbronn. Mit einer Fläche von knapp 40 Hektar und rund 14 Metern Tiefe ist der Breitenauer See die größte Wasserfläche in Nordwürttemberg. Allerdings ist der Breitenauer See in diesem Sommer gesperrt. Wegen einer vorgeschriebenen, vertieften Sicherheitsüberprüfung, wurde das Wasser im Winter kontrolliert abgelassen. Der Wasserstand hat derzeit noch nicht die vorgeschriebene Mindesthöhe, weshalb jeglicher Badebetrieb untersagt ist.

Zerkarien in der Ehmetsklinge

Ganz gefahrlos ist das Baden in Seen zuweilen nicht. Vor wenigen Wochen wurde ein Fall von Zerkarien nach dem Baden in der Ehmetsklinge vom Gesundheitsamt Heilbronn bestätigt. Zerkarien sind Saugwürmer im Larvenstadium. Diese Parasiten bohren sich in die Haut, wobei eigentlich hauptsächlich Wasservögel beliebte Wirtstiere der Zerkarien sind. Menschen werden eher zufällig befallen. Ein Zerkarien-Befall kann zu einer Hautentzündung mit Symptomen wie Juckreiz, roten Quaddeln und eventuell Fieber führen.

 
 
- Anzeige -