Das Thema Mode gehört fest zum Residenzschloss Ludwigsburg dazu. So zeigt das Modemuseum Kleidungsstücke vom Rokoko bis hin zu Klassikern der 1960er-Jahre. Und von daher passt die neue Sonderausstellung im Festinbau perfekt, denn es war im Jahr 1959, als auf der amerikanischen Spielwarenmesse in New York eine ganz besondere Puppenneuheit vorgestellt wurde: Keine Babypuppe wie damals üblich, sondern eine erwachsene Frau, mit der kleine Mädchen in neue Welten eintauchen konnten.
Barbie-Ausstellung Ludwigsburg Glamouröse Puppenwelt
Zwischen Alltag und Glamour“ heißt die neue Ausstellung im Schloss Ludwigsburg. Zu sehen ist ein kulturelles Phänomen, das, längst Kultstatus erlangt hat: die Barbie- Puppe.
Barbie präsentierte die Trends der Fashion-Welt
Die Barbie-Ankleidepuppe war ebenso Hausfrau und Mutter, wie Pilotin und Ärztin. Sie repräsentierte stets den Zeitgeist sowie die wechselnden Trends der Fashionwelt: „Barbie wurde geliebt, verlacht, neu erfunden und genau das macht sie so faszinierend“, weiß Bettina Dorfmann, die Kuratorin der Barbieausstellung. Sie selbst hat als Kind mit ihr gespielt und sie in den 1990er-Jahren wiederentdeckt, als ihre eigene Tochter ins Barbiealter kam.
Aus der anfänglichen Begeisterung wuchs eine lang anhaltende tiefe Leidenschaft: Mit inzwischen knapp 20.000 Puppen besitzt Bettina Dorfmann die weltweit größte Barbie-Sammlung und diese hat es sogar ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft: „Sie ist ein Spiegel unserer Welt“, erklärt Bettina Dorfmann die große Popularität der 29 Zentimeter großen Gliederpuppe.
Das Residenzschloss soll ein Ort sein, an dem Familien gemeinsam etwas erleben können und für Stephan Hurst, den Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg fügt sich die Ausstellung „Barbie – Zwischen Alltag und Glamour“ ideal in dieses Konzept ein: „Wir freuen uns, dass wir mit der Barbie-Ausstellung ein Thema ins Schloss holen, das Generationen verbindet“, sagt er.
Mehrere hundert Objekte können in den Vitrinen angeschaut werden und der Rundgang beginnt mit dem Thema Disney. Schneewittchen, Elsa, Peter Pan und Cruella De Vil stehen dort neben der Rock-Star Barbie aus dem Jahr 1986. Noch Mint in Sealed Box, also in der ungeöffneten Originalverpackung, ist Barbie als Marilyn Monroe zu bestaunen und sogar 007, Mister James Bond, höchstpersönlich gibt sich als Collector-Edition die Ehre.
An den Wänden hängen liebevoll gestaltete Infotafeln. Auf ihnen können die Besucherinnen und Besucher zusätzlich allerlei Wissenswertes rund um das Thema Mode erfahren. Wie ist sie entstanden, wie hat sie sich entwickelt – vom anfänglichen profanen Schutz vor Kälte, Hitze und Verletzungen bis hin zur aufwendig gearbeiteten Luxus-Abendrobe.
Die Berufswünsche von Barbie sind vielfältig
In der Vitrine mit Barbiepuppen der 2000er-Jahre werden Kinderwagen geschoben, Hunde ausgeführt und aus einem Karton heraus lachen Barbie und Ken glücklich, denn sie hat ja gesagt, wie auf der Kartonage zu lesen ist. Aber Barbie ist ebenfalls in Motorradkluft zu sehen: „Jede Epoche hat ihre eigene Barbie, und jede erzählt etwas über unsere Gesellschaft“, erläutert Bettina Dorfmann das Konzept der Firma Mattel, denn diese wollte Mädchen nicht auf typische Geschlechterrollen festlegen, sondern im Gegenteil deren Berufswünsche erweitern. So gibt es Barbie auch als Astronautin, Fußballerin sowie im roten Ferrari-Rennfahreranzug.
Echte Schätze wie ein Exemplar der ersten Barbiepuppe mit dem schwarz-weißen Badeanzug plus Originalkarton finden sich in der 1960er-Jahre-Vitrine und Designerstücke von Dior, Escada und Givenchy können ebenso bewundert werden.
Besucher kommen von überall her, um Barbie zu sehen
Manch eine Kindheitserinnerung rufen sicher auch das klappbare Dream Boat und der Pferdestall-Koffer, beide aus den 1970er-Jahren, wach: „Ich habe früher sehr viel mit Barbie gespielt“, entsinnt sich Ausstellungsbesucherin Lena Luik aus Plochingen, die ihren Freund überredet hat, mitzukommen und auch Leonie Kempe und Leah Richter, beide aus Göppingen angereist, stellen fest, dass sich in ihrer Kindheit alles um Barbie gedreht hat. Sie interessiert beim Gang durch die Räume vor allem der Wandel, wie sich im Laufe der Jahre auch Barbie immer wieder verändert hat und die Trends der Damenmode von den 1960e-Jahren bis zur Gegenwart lassen sich auf äußerst unterhaltsame kurzweilige Weise nachvollziehen.
