Barock Volleys Gegen den Vizemeister zur Premiere

Von Marlon Hölzel
Der Jubel im Pokal gegen den ASV Dachau war groß. In der ersten Pokalrunde gewannen die Barock Volleys in vier Sätzen. Jetzt steht die Bundesligapremiere an. Foto: Marco Wo/lf

Nach einer langen Saisonvorbereitung und einer bereits überstandenen Pokalrunde starten die Barock Volleys gegen die SVG Lüneburg am Dienstag in ihre erste Bundesliga-Saison.

Fast drei Monate ist es her, seitdem fest steht, dass die Ludwigsburger Barock Volleys  in der Spielzeit 2025/2026 in der Beletage des deutschen Volleyballs antreten werden. Dazwischen liegen zwei Monate intensiver Vorbereitung, ein Wechsel auf der Trainerbank, vier Neuzugänge, etliche Testspiele sowie Trainingseinheiten und das Bestehen in der ersten Pokalrunde gegen den ASV Dachau. Jetzt ist es soweit, am Dienstagabend (19 Uhr) empfangen die Barockstädter in der MHP-Arena den deutschen Vizemeister aus Lüneburg.

David gegen Goliath

Dementsprechend ist die Vorfreude auf Ludwigsburger Seite riesig. „Endlich ist es so weit, auch die Bundesliga startet. Lüneburg wird eine große Herausforderung für uns“, so Barock-Volleys-Trainer Hasse Mattila in einer Pressemitteilung des Vereins. Zudem führt er aus: „Lüneburg ist eines der Topteams der Liga. Jetzt können wir unser Niveau im Vergleich zum Ligapokal-Finalisten sehen“.

Auch wenn der Respekt groß ist und die Rollen klar verteilt sind, will er sich mit seinem Team möglichst gut verkaufen. „Unser Ziel ist weiterhin klar: Wir wollen unser bisher bestes Volleyball spielen und uns im Vergleich zum Pokalspiel gegen Dachau verbessern. Wenn wir aufs Feld gehen, wollen wir immer gewinnen und unser Bestes geben“, so der Finne. Auch wenn der Aufsteiger gegen den Vizemeister im ersten Moment wie David gegen Goliath wirkt, haben die Barock Volleys rund um Kapitän Ben-Simon Bonin in den bisherigen Spielen gezeigt, dass sie es mit der Ligakonkurrenz aufnehmen können.

Auch wenn Testspiele anders zu bewerten sind und weniger Aussagekraft besitzen, haben sich die Ludwigsburger nichtsdestotrotz gegen den SSC Karlsruhe, FT Freiburg und Haching München durchgesetzt. Zudem konnte man im ersten Pflichtspiel, der ersten Pokalrunde, gegen Dachau erneut gegen einen Bundesligisten gewinnen und Rückenwind tanken.

Prozente machen den Unterschied

Im Pokalspiel gegen Dachau wirkten die Barock Volleys nervös und spielten mit viel Risiko. Neuzugang und niederländischer Nationallibero Jeffrey Klok merkte die Nervosität selbst beim Spiel: „Ein Pokalspiel ist immer schwer, da man bei einer Niederlage direkt raus ist. Ich glaube, zu Beginn waren wir sehr nervös und im Verhalten war spürbar, dass alle etwas nervös waren“, so Klok.

Nach dem ersten Satz ließ die Nervosität sichtbar nach und die Barockstädter drehten die Partie. Trotz des Selbstbewusstseins aus den bisherigen Partien weiß Klok um die Stärke der Lüneburger. „Lüneburg ist eine sehr gute Mannschaft, es wird ein schweres Spiel. Wenn man gegen eine bessere Mannschaft spielt, was Lüneburg ist, geht es darum, mit 100 Prozent aufzutreten. Wenn sie auch mit 100 Prozent spielen, werden wir vermutlich verlieren, da sie besser sind. Wenn wir aber mit allem spielen, was wir haben und sie vielleicht mit nur 60 bis 70 Prozent, haben wir eine Chance“, so der Libero über den Saisonauftakt. Für Klok steht fest, dass die einzige Aufgabe sei, mit 100 Prozent zu spielen, und der Rest hängt dann von der Tagesform ab.

Ein potenzieller Vorteil in der MHP-Arena am Dienstag ist die Hallenhöhe. Mehrfach passierte es, dass Klok einen stark gespielten Ball an die vergleichsweise niedrige Decke der Innenstadtsporthalle schlug, was zu Punkten für Dachau führte. Durch die höhere Decke kann es nicht zu solch schmerzlichen Punktverlusten kommen.

Lüneburg klarer Favorit

Sportdirektor Michael Dornheim weiß um die schwere Aufgabe: „Lüneburgs Trainer Stefan Hübner ist es auch in dieser Saison wieder gelungen, eine sehr spielstarke Mannschaft zusammenzustellen.“ Aus Sicht des Ludwigsburger Sportdirektors sind die Vorzeichen bei der Bundesliga-Premiere seiner Mannschaft deshalb klar: „Lüneburg ist der haushohe Favorit. Aber genau solche Spiele sind es, an denen wir wachsen und unser Potenzial zeigen können. Wir wollen die Arena am Dienstag zum Beben bringen“, so Dornheim in einer Pressemitteilung der Barock Volleys.

 
 
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