Basketball, Bundesliga Riesen drehen Spiel im Schlussviertel

Von bz/ae
Ariel Hukporti (links) behauptet den Ball gegen Hamburgs Yannick Franke. Das Toptalent der MHP Riesen feierte am Samstagabend sein Comeback im Ludwigsburger Bundesliga-Ensemble. ⇥ Foto: Eibner

Das Ludwigsburger Team liegt in Hamburg die meiste Zeit hinten und gewinnt dennoch mit 98:92. Knight spielt groß auf.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben ihr erstes Bundesliga-Gastspiel in Hamburg siegreich gestaltet: Das Überraschungsteam aus der Barockstadt drehte im Schlussviertel auf und sicherte sich mit dem 98:92-Erfolg über die Towers zwei weitere Punkte auf dem Weg in die Playoffs.

Riesen-Coach John Patrick nahm vor Spielbeginn drei personelle Wechsel vor: Tanner Leissner rückte für Thomas Wimbush ins Zwölfer-Aufgebot zurück, Ariel Hukporti feierte nach verletzungsbedingter Abstinenz ebenfalls sein Comeback, während Radii Caisin im Kader fehlte.

Zu Beginn brillierten aber die Hanseaten, allen voran Jorge Gutierrez und Bogdan Radosavljevic. Sie sorgten im Zusammenspiel für schnelle acht Zähler zum 8:3 und einen perfekten Start des Aufsteigers (3.). Da Jaleen Smith, Nick Weiler-Babb und Konstantin Konga zumindest aber aus der 6,75-Meter-Distanz trafen, wuchs das Defizit nicht weiter an. Ludwigsburg fand, angeführt von Hukporti, im weiteren Verlauf etwas besser seinen Rhythmus. Hamburg war aber deutlich fokussierter und erarbeitete sich, unter anderem durch Radosavljevic, der das statistisch beste Spiel seiner Karriere machen sollte, eine komfortable 30:23-Führung.

Auch im zweiten Durchgang waren die Towers überlegen: Sie griffen beim Rebound beherzter zu, ließen den Ball schneller und effizienter laufen und erspielten sich exzellente Wurfgelegenheiten. Neben dem unermüdlichen Khadeen Carrington schaltete nun auch Marcos Knight einen Gang höher, sodass Ludwigsburg den zwischenzeitlich auf 13 Zähler angewachsenen Rückstand halbierte. Doch die Hamburger waren weiterhin außer Rand und Band und sorgten dafür, dass ihre mit 3400 Zuschauern abermals ausverkaufte Arena schon früh zur Partyzone mutierte. Die Patrick-Schützlinge konnten nur mit Einzelaktionen antworten, taten dies aber so gut, dass sie nach wie vor im Spiel waren. 57:48 hieß es nach 20 Minuten.

Nach der Pause steigerten sich die Riesen. Leissner markierte vier Zähler in Serie, Ludwigsburg verkürzte bis auf vier Punkte und zwang Towers-Trainer Mike Taylor beim 59:55 zu einer frühen Auszeit (23.). Der Gast kam in der 26. Minute dennoch zum Ausgleich und war spätestens jetzt wieder mit realistischen Siegchancen ausgestattet. Doch die Towers fanden rechtzeitig wieder den Zugriff. Sie punkteten wieder zuverlässig und stellten die Zeichen erneut auf ihren ersten Heimsieg.

Mit einem 65:75-Rückstand gingen die Schwaben ins Schlussviertel – und da schafften sie die Wende. Der Tabellenzweite kam bis auf zwei Zähler heran und führte durch einen Korbleger von Jaleen Smith in der 37. Minute erstmals seit der Anfangsphase. Nun setzten die Ludwigsburger zur rechten Zeit die notwendigen Nadelstiche. Als sich Knight bei noch 30 Sekunden Restspielzeit den Defensivrebound sicherte und die Gäste danach auch an der Freiwurflinie eiskalt bleiben, war der 98:92-Erfolg unter Dach und Fach. Die Hamburger kassierten hingegen im achten Heimspiel die achte Heimniederlage.

„Natürlich bin ich stolz auf den Sieg, aber vor allem auch erleichtert, weil die Towers über weite Phasen besser waren“, bilanzierte Patrick. Mit dem 14. Saisonsieg und dem fünften Erfolg in der Fremde hat sein Team die vierteilige Auswärtsserie mit dem erhofften Ergebnis begonnen. Bereits am Mittwoch (20.30 Uhr) steht für die Riesen im Bonner Telekom Dome die nächste Bewährungsprobe an.

 
 
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