Basketball-Talent Ariel Hukporti New York Knicks sichern sich die Rechte am Center

Von Michael Nachreiner
Ariel Hukportis größte Stärke ist laut seines Jugendtrainers Ross Jorgusen sein Rebounding. Foto: Ralf Poller/Avanti

Der Center, zuletzt mit einem Kurz-Comeback in Ludwigsburg, wird an 58. Stelle des NBA-Drafts gezogen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ging für Ariel Hukporti ein Traum in Erfüllung. An 58. und damit letzter Stelle wurde er beim Draft der NBA von den Dallas Mavericks gezogen, seine Rechte aber direkt an die New York Knicks, eine der renommiertesten Organisationen der nordamerikanischen Basketball-Profiliga, transferiert. Damit war der 22-Jährige, der von 2016 bis 2020 und noch einmal kurz in diesem Frühjahr für die BBA Ludwigsburg in verschiedenen Nachwuchsligen und für die MHP Riesen Ludwigsburg unter anderem in der Bundesliga auflief, am Ende eines langen und harten Weges angekommen. „Ich bereite mich schon, seit ich 18 Jahre alt bin, auf diesen Schritt vor und habe keine Zweifel daran, dass ich jetzt bereit bin“, erklärt Hukporti.

Jorgusen war sofort begeistert

Ross Jorgusen kann sich noch an die Anfänge von Hukporti in Ludwigsburg erinnern. „Ich habe ihn das erste Mal bei einer Sichtung des Deutschen Basketball-Bunds (DBB) gesehen, als er noch für den USC Freiburg gespielt hat“, berichtet der US-Amerikaner, seit 2014 Coach der U16-Mannschaft der BBA Ludwigsburg, die in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) aufläuft, und Verbandstrainer des Baden-Württembergischen Basketball-Verbands (BBW). „Danach habe ich sofort das Gespräch mit Mario Probst, damals Leiter der Basketballakademie (BBA), gesucht, dass wir Ariel nach Ludwigsburg holen müssen. Denn der USC hatte keine Teams in der JBBL oder der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) gemeldet.“

Jorgusen war vor allem Hukportis Größe – schon damals war er fast 2,13 Meter lang – aufgefallen. „Dennoch war er unfassbar beweglich“, erinnert sich der 46-Jährige. Mit seiner Mutter kam Hukporti in die Barockstadt – die Ludwigsburger halfen beim Umzug und auch bei der Suche nach einem neuen Job für seine Mutter. Mit Erfolg: Hukporti entwickelte sich basketballerisch prächtig. Er spielte zwei Jahre in der JBBL (U16) und war dabei bereits in der NBBL (U19) aktiv, in der er ebenfalls zwei Jahre verbrachte. Im Januar 2019 debütierter er darüber hinaus im Trikot der MHP Riesen Ludwigsburg auch in der Bundesliga. „Es war eine super Vorbereitung, dass ich als junger Spieler schon mit der ersten Mannschaft trainieren konnte. Dank der Unterstützung meiner damaligen Jugendtrainer war es für mich viel einfacher, mich schon im Alter von 16 Jahren in der ersten Mannschaft wohlzufühlen“, erinnert sich Hukporti. In der NBBL räumte er dann alle individuellen Awards ab, die es gab: Rookie des Jahres, Verteidiger des Jahres, wertvollster Spieler (MVP) und Allstar-Game-MVP.

Von Ludwigsburg zog es Hukporti im Sommer 2020 zunächst zu KK Nevéžis Kédainiai nach Litauen und ein Jahr später zu Melbourne United nach Australien, wo er noch eine weitere Saison unter Vertrag steht. „Ob er direkt in der NBA bleibt, entscheidet sich erst in der Summer League“, berichtet Jorgusen. „Die größte Herausforderung wird sein, dass er für sich eine Rolle bei den New York Knicks findet.“

Gesamtpaket Hukporti

Alles, was man für eine Karriere in der „stärksten Liga der Welt“ braucht, wie sich die NBA selbst nennt, bringt Hukporti mit. „Seine größte Stärke ist seine Beweglichkeit und seine Athletik. Er ist in den letzten Jahren ein Schrank geworden“, berichtet Jorgusen. „Außerdem ist er beim Rebound stark, bringt ein krasses Ballgefühl mit und hat ein gutes Auge, ist also ein guter Passer.“ Woran er dagegen noch arbeiten müsse? An seinem Post-up-Game, also dem Spiel mit dem Rücken zum Korb.  Michael Nachreiner

 
 
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