Baubeginn der neuen B27-Brücke zwischen Walheim und Besigheim Die nächsten 15 Monate wird es schwierig für Autofahrer

Von Michael Soltys
Die Vorbereitungen für den Bau der neuen Enzbrücke links neben dem bestehenden Bauwerk haben begonnen. Am Donnerstag war offizieller Baubeginn. Prompt entstand der erste Stau. Autofahrer müssen für 15 Monate mit Behinderungen rechnen.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Am Donnerstag war Baubeginn der neuen B 27-Brücke über die Enz. Das 7,9 Millionen Euro teure Bauwerk soll im Herbst 2022 fertig sein.

Wer in den kommenden 15 Monaten auf der Bundesstraße 27 von Bietigheim in Richtung Heilbronn unterwegs ist, der bekam am Donnerstag bereits einen Vorgeschmack auf künftige Verkehrsbehinderungen. Schon weit vor dem Ortseingang von Besigheim stauten sich die Fahrzeuge. Der Grund: Auf der Brücke zwischen Besigheim und Walheim geht es nur einspurig weiter. Bis zum Herbst 2022 wird dort eine neue Brücke gebaut, das alte Bauwerk hat ausgedient und wird danach abgerissen.

Gestern erfolgte der offizielle Baubeginn, für den sich selbst Staatsminister Steffen Bilger vom Verkehrsministerium in Berlin und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann nach Besigheim bemüht hatten. Zeitweise wird sogar eine Vollsperrung der Bundesstraße notwendig werden. Regierungspräsident Wolfgang Reimer versprach, die Vollsperrung in die verkehrsarme Zeit, sprich in die Ferien zu legen.

 Die bestehende Brücke ist 70 Jahre alt, sie weist deutliche Schäden auf, führte der Regierungspräsident aus. Dem heutigen Verkehrsaufkommen sei sie nicht mehr gewachsen. Die Einschränkungen sollen möglichst gering gehalten werden, das Regierungspräsidium werde aktuell darüber informieren, welche Regelungen gelten und wann und wie lange gesperrt wird. Während der gesamten Bauzeit bleibt der Radweg zwischen Besigheim und Walheim, der von Schülern benutzt wird, geöffnet. Der Weg entlang der Enz auf der Besigheimer Seite wird dagegen gesperrt. Radfahrer müssen künftig den Weg durch die Innenstadt nehmen. Bauleitung und ausführende Firma wollen aber sicherstellen, dass die Wengerter ihre Grundstücke erreichen können.

Die neue Brücke, deren Bau mit einem symbolischen Baggerbiss eröffnet wurde, kostet 7,9  Millionen Euro und entsteht direkt neben der alten Brücke flussabwärts in Richtung Walheim. Sie verläuft von Walheim aus in einer Kurve auf die B 27 auf Besigheimer Seite. Der rechtwinklige Knick der alten Brücke gehört damit der Vergangenheit an.

Umleitung über Ottmarsheim

Die Umleitung während der Vollsperrungen wird über die Ottmarsheimer Höhe und weiter über Kirchheim geführt. Für Lastwagen wird die Straße nach Gemmrigheim in dieser Zeit gesperrt. Der Nahverkehr kann die Strecke durch Gemmrigheim nehmen, was in der Ortsdurchfahrt zu einer spürbaren Belastung durch Autos führen dürfte. Der Gemmrigheimer Bürgermeister Jörg Frauhammer will die Entwicklung beobachten und reagieren, falls die Belastung zu hoch wird. „Ein Patentrezept haben wir aber nicht“, sagte er. An der Einmündung Richtung Gemmrigheim beim Neusatz in Besigheim und bei der Einmündung von Gemmrigheim nach Kirchheim/Neckarwestheim werden in dieser Zeit Ampelanlagen errichtet.

 

Die neue Brücke in Zahlen

7,9 Millionen Euro soll die neue B 27-Brücke zwischen Besigheim und Walheim kosten.

18 Monate dauern voraussichtlich die Bauarbeiten, die im Herbst 2022 beendet sein sollen, wenn alles gut läuft.

90 Meter lang ist die Brücke, sie hat eine Breite von 14 Metern. Die Gesamtlänge des neuen Straßenbauwerks beträgt 324 Meter.

8144 Fahrzeuge überqueren die Brücke täglich laut der letzten Verkehrszählung 2015. Mittlerweile dürften es deutlich mehr geworden sein. Im Jahr 1946, dem Bau der alten Brücke, wurden 2000 Fahrzeuge täglich gezählt.

 
 
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