Zehn Monate hat die Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung Christine Bayha, die Chefin des Bönnigheimer Hofguts Bellevue begleitet. Jetzt im November endet die Serie „Ein Jahr auf dem Acker“ mit dem gleichen Gemüse, um das es im ersten Serienteil im Februar ging – dem Knoblauch. Damals zeigte die Landwirtin die noch zarten Pflänzchen, die später Mitte Juli als prächtige Knollen geerntet werden konnten. Inzwischen wissen die BZ-Leser, dass sich der landwirtschaftliche Familienbetrieb Bayha vor mehr als drei Jahrzehnten auf den Knoblauch spezialisiert hat, und er damit zu den wichtigsten Kulturen neben Getreide, Kartoffeln und Zwiebeln im Hofgut Bellevue gehört.
Bauern-Serie Französische Zehen in hiesiger Scholle
Das „Jahr auf dem Acker“, in dem die BZ die Bönnigheimer Christine Bayha bei den Herausforderungen ihres landwirtschaftlichen Betriebs begleitete, endet wie es begann – mit dem Knoblauch.
Pflanzknollen aus Frankreich
Die Anbaufläche für den Knoblauch hat Christine Bayha dieses Mal auf vier Hektar etwas verringert. Die Knollen für die Pflanzung kauft sie in Frankreich. „Wir haben auch schon in Spanien gekauft, aber mit den Knollen aus Frankreich haben wir die besten Erfahrungen gemacht“, erklärt 34-Jährige. Die gelieferten Knollen werden zunächst gebrochen, um so die einzelnen Zehen zu erhalten. „Das passiert im Großen und Ganzen maschinell“, erklärt Bayha, allerdings gibt es immer eine manuelle Nachbereitung. So erklärt sich auch, dass für Aufbereitung der Knoblauchknollen rund vier Tage nötig waren, die maschinelle Pflanzung im Abstand von zehn Zentimeter auf der vier Hektar Ackerfläche war in drei Tagen erledigt.
Parallel dazu wurde auf einer Fläche von 25 Hektar der Winterweizen ausgesät, der nun bis Anfang Juli Zeit hat, sich zu entwickeln. Auch die letzten Zuckerrüben wurde im Hofgut Bellevue gerodet. „Bei Bodenfrost wird die Erde dann gegrubbert“, erklärt Bayha und ab 15. November beginnt die Frist für die Bodenbearbeitung. Im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Bayha wird dabei hauptsächlich gepflügt.
Kurze Bilanz für 2024
„Es war ein durchwachsenes Jahr“, konstatiert Christe Bayha, denn es sei „auf keinen Fall so, dass man mit viel Regen die beste Ernte bekommt“. Sie habe sich zwar am Jahresbeginn das Beregnen gespart. Durch den vielen Regen sei aber ein höherer Aufwand für den Pflanzenschutz nötig gewesen. Bayha: „Es ist immer so, dass nicht alle Kulturen gleich gut sind“. Man müsse eben aus den Wetterbedingungen das Beste machen.
Für den Knoblauch sei es ein schwieriges Jahr gewesen, weil er Ende Mai/Anfang Juni eigentlich kein Wasser mehr wolle. „Die Knollen waren nicht so schön und es gab einen hohen Anteil an Ausschuss“, merkt sie an. Die Getreideernte sei dagegen „recht gut“ gewesen: „Besser als 2023, besonders bei der Braugerste.“ Mit den Kartoffeln war die Landwirtin ganz zufrieden, allerdings war durch den vielen Regen in diesem Jahr der Aufwand bei der Ernte etwas höher. „Im September hat sich die Ernte schon etwas gezogen, dennoch Ertrag und Qualität sind gut“, sagt sie. Auch mit den Zwiebeln sei sie zufrieden.
„Eine Diversifikation ist wichtig“, betont Bayha, nur so könnten die Unterschiede bei den Kulturen aus geglichen werden. Obwohl die Anbaufläche für Knoblauch etwas kleiner ausfiel, ist sie überzeugt: „Ich bin kein Fan davon, nach einem weniger guten Jahr die verschiedenen Kulturen in unserem Betrieb zu verändern.“
Für Christine Bayha war es etwas Neues, ihre berufliche Leidenschaft, die Aufgaben und Herausforderungen in ihrem Bönnigheimer Hofgut Bellvue mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen. Sie sei oft darauf angesprochen worden, mit den Hinweisen, dass man nun erkenne, wie vielfältig und aufwendig die Aufgaben in einem landwirtschaftlichen Betrieb seien. „Ich habe viel positive Resonanz erhalten“, sagt die 34-Jährige im Rückblick. Dass auch einige neue Kunden im Hofladen dazu gekommen sind, sei ein schöner Nebeneffekt.
Die neue Jahresserie 2025 der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung steht schon fest. Ab Januar wird die Redaktion die Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs der Gemeinde Erligheim begleiten. Deren Aufgaben sind vielfältig: Pflege der Grün-und Sportanlagen, Winterdienst, Unterhaltung der Spielplätze, Straßen- und Gebäudeinstandsetzung, Pflege der Friedhöfe, Unterstützung bei Veranstaltungen, Verkehrsleitmaßnahmen und Absperrungen oder Einsätze bei Wasserrohrbrüchen.