Im Gemeinderat am vergangenen Freitag wurden die Empfehlungen für Fällungen aufgrund von Krankheiten oder Auffälligkeiten vorgestellt. Bürgermeister Albrecht Dautel betonte dabei, dass man „nicht mit der Kettensäge Bäume abschlachten“ wolle, sondern dass die Entscheidungen wohlüberlegt und begründet seien.
Baumfällungen in Bönnigheim Blausieb bedroht Bönnigheims Bäume
Zum Winterhalbjahr müssen sich die Bürger von einigen Bäumen in ihrem Stadtbild trennen.
Die Liste der Fällungen wurde aus dem 2023 installierten Baumkataster abgeleitet. Dieses habe sich sehr bewährt, konnte die Verwaltung den Gemeinderäten mitteilen.
So müssen beim Freibad eine Birke und eine Kirsche fallen: die erste hat mehrere Spechteinschläge und stirbt ab, sie soll durch eine Platane ersetzt werden. „Wirklich schade“ sei es um einen alten Berg-Ahorn auch beim Freibad, der eventuell sogar dem ersten Bestand dort angehört. Aber er verzweigt sich in drei Stämme, an deren Gabelung tritt Wasser ein und sorgt für Schimmelbildung – es besteht die Gefahr, dass er entzwei bricht. Er wird durch einen anderen Bergahorn ersetzt.
Schädling bohrt sich ins Holz
In der Schlossbergallee ist eine Linde von der Blausiebkrankheit befallen, einer Pilzerkrankung. Der Schädling bohrt sich ins Holz und geht auf den Stamm, woraufhin der Ast abstirbt. Anstatt mit einer weiteren Linde soll der Baum durch einen Spitzahorn ersetzt werden, der damit eventuell besser zurechtkommt. Dasselbe ist der Fall bei zwei Linden in der Neukircher Straße, auch sie sollen durch Spitzahorn ersetzt werden.
Chemie hilft gegen Blausieb nicht
Chemisch sei gegen den Blausieb nichts zu machen, man könne nur hoffen, dass die nächste Baumsorte von ihm nicht betroffen ist – sonst sei kaum etwas zu retten. Man müsse sich immer wieder darauf einstellen, dass solche Erkrankungen phasenweise den Baumbestand dezimieren, erklärte der Bürgermeister.
Insgesamt fünf Eschen müssen auch wegen Eschentriebsterben ersatzlos entfernt werden. Ebenso finden im Lerchenfeld einige Abschnitte zur Erhaltung der Artenvielfalt statt. Jonathan Lung