Baustellen in Besigheim Radweg in weiterführende Schule „unzumutbar“

Von Heike Rommel
Eine Luftaufnahme der neuen Enzbrücke vom Juli. Die Bauarbeiten sollen noch bis Oktober dauern. Foto: /Martin Kalb

Die Baustellen in Besigheim sind aus Sicht eines Walheimer Gemeinderates „absolutes Chaos“. Besigheim schaffe es noch nicht einmal, angesichts seines Millionenprojekts Süd- und Nordpark, den Enz-Radweg für Schüler frei zu machen.

Bevor der Gemeinderat Walheim in seiner Sitzung unter Vorsitz von Bürgermeisterin Tatjana Scheerle am Donnerstagabend in der dortigen Gemeindehalle zur nichtöffentlichen Sitzung überging, hatten Räte schon noch etwas in der öffentlichen Gemeinderatsitzung zu beanstanden.

„Stockfinsterer Radweg“

Sandra Horvath-Duschek (FWV) kritisierte, die Schüler aus Walheim, wo es nur die Baumbach-Grundschule gibt, müssten in weiterführende Schulen nach Besigheim auf Herbst und Winter hin einen stockfinsteren Radweg von ihrer kleinen Gemeinde Walheim in die Kleinstadt Besigheim bewältigen. Besigheim schaffe es noch nicht einmal, angesichts seines Millionenprojekts Süd- und Nordpark, den Enz-Radweg für Schüler frei zu machen, damit diese während der vom Land Baden-Württemberg gesponserten Baustellenzeit die B 27 nicht überqueren müssen, um überhaupt noch von Walheim nach Besigheim zu kommen.

Seit Juni 2021 führt das Regierungspräsidium Stuttgart nach BZ-Recherchen die Vorarbeiten für den Ersatzneubau der Enzbrücke in Besigheim durch und hat am 15. Juli mit einem feierlichen Akt die Hauptbaumaßnahmen für den Neubau der Enzbrücke begonnen. Seitdem gelten auch für den öffentlichen Straßenverkehr Umleitungen über die Ottmarsheimer Höhe, während der Radsportverein Besigheim weiterhin geführte Touristentouren für sogenannte Enztalradler nach Leistungsgruppen ab Besigheim im Internet anbietet.

Die Radwegunterführung zwischen Walheim und Besigheim soll in einem Aufwasch mit dem Neubau der B 27-Enzbrücke realisiert werden. Allerdings haben die Walheimer die Befürchtung, dass die Brücke bis nach den diesjährigen Sommerferien nicht fertig wird und ihre Kinder im Sinne von Sandra Horvath-Duschek mit dem Fahrrad im Herbst/Winter bei zu geringer Straßenbeleuchtung fahren und obendrein die Bundesstraße 27 überqueren müssen. Eine Notbeleuchtung für die Schüler, so Sandra Horvath-Duschek im Walheimer Gemeinderat weiter, sei bereits gekauft, jedoch noch nicht im Eigentum der Netze-BW.

Regierungspräsidium ansprechen

„Hat schon mal jemand versucht, zur Hauptverkehrszeit nach Besigheim zu kommen?“ Bei dieser Frage von Gemeinderat Eberhard Reustle (FWV) schieden sich die Geister angesichts zweier Baustellen zur gleichen Zeit am selben Ort, nur damit keine Autos mehr durch Besigheim führen. „Wir müssen beim Regierungspräsidium etwas sagen“, forderte Reustle die Walheimer Bürgermeisterin Tatjana Scheerle auf.

Gemeinderat Alber hat im Übrigen bei der öffentlichen Walheimer Gemeinderatssitzung bemängelt, dass er es nicht fair findet, wenn Winzer „auch noch Strafe zahlen“ sollen, weil sie ihre Weintrauben mit dem Traktor wegen der Besigheimer Baustellen zu spät in die Felsengartenkellerei Besigheim bringen.

  Heike Rommel

 
 
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