Baustellenbesichtigung in Kirchheim Halle, Schule und Pflege-WG: Kleine Gemeinde leistet Großes

Von ri
Bürger besichtigen die Baustelle für die Gemeindehalle. Foto: Werner Kuhnle Foto:  

In Kirchheim konnten sich die Bürger ein Bild davon machen, wofür die Gemeinde viel Geld auf den Tisch muss.

„Kirchheim schafft Zukunft“, so lautete der „bescheidene“ Titel einer Informationsveranstaltung am Samstag. Drei Großbaustellen konnten die zahlreichen interessierten Kirchheimer besichtigen und sich selbst ein Bild davon machen, wofür die Gemeinde viel Geld auf den Tisch legen muss.

Ist bei der Sanierung und Erweiterung der Multifunktionseinrichtung Gemeindehalle nach dem Teilabbruch überhaupt schon was passiert? „Ja, sehr viel. Aber man sieht es nicht von weitem, weil die Erweiterungsbauten noch in der Erde sind“, erklärt Projektbetreuer Thomas Schlegel den Besuchern. Er führt sie in die ausräumte Hülle der Gemeindehalle, in das rückgebaute „Bädle“, den Rohbau des neuen Gymnastiksaals und die künftigen Umkleiden des Außensportbereichs sowie den begonnenen Anbau für die dreizügige Kindertagesstätte. Zahlen belegen die Dimensionen: Die Bruttogrundfläche des ehemaligen Bestandsgebäudes betrug 1877 Quadratmeter.

Wenn die neue Gemeindehalle fertig ist, wächst sie auf 4634 Quadratmeter. „Man muss sich erst einmal zurechtfinden“, sagt auch Bürgermeister Uwe Seibold. Der im Juli 2022 begonnene Ausbau wird wohl noch bis zum Januar 2024 dauern. „Die Kita kann hoffentlich etwas früher in Betrieb gehen“, meint der Verwaltungschef.

17 statt 13 Millionen Euro

Unerfreulich ist eigentlich nur noch die Kostenentwicklung: Statt der 13 Millionen Euro, die im Oktober 2020 veranschlagt wurden, rechnen Verwaltung und Gemeinderat inzwischen mit rund 17 Millionen Euro. Die Fördermittel wurden zwar auf 7,9 Millionen Euro aufgestockt, doch gut neun Millionen Euro muss die Gemeinde selbst aufbringen. „Wir hatten noch eine Projektreserve, die aber jetzt nach der Vergabe von rund 85 Prozent der Arbeiten verbraucht ist“, erklärt Uwe Seibold. Der zusätzliche Kreditbedarf liege daher derzeit bei rund 1,5 Millionen Euro.

Auch die Sanierung und Erweiterung der Schule auf dem Laiern schlägt im Gemeindehaushalt durch. Das im September bezogene Erweiterungsgebäude an der Strombergstraße mit zehn Klassenzimmern, 22 Räumen und einer Bruttogrundfläche von 2595 Quadratmetern kostet 9,2 Millionen Euro. „Der Neubau erfährt bei den Schülern und Lehrern eine große Wertschätzung nach fünf Jahren in Containern“, sagt Schulleiterin Simone Brett.

Glücklich ist die Schulleiterin über die moderne technische Ausstattung, die helle und offene Ausführung des Gebäudes und die mit Ionisatoren erzeugte gute Raumluft. Für die derzeit noch laufende Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes mit seinen 17 Klassenzimmern rechnet Uwe Seibold mit weiteren Kosten in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro. Für die anfallenden Gesamtkosten in Höhe von 13,7 Millionen Euro sind Fördermittel in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro zugesagt. Eingeweiht werden soll die Schule auf dem Laiern im Sommer 2023. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird nach Abschluss der Projekte nach Aussagen von Uwe Seibold auf rund 2000 Euro im Kernhaushalt steigen. Rechnet man die Eigenbetriebe hinzu steigt die Verschuldung auf voraussichtlich 2700 Euro. Birgit Riecker

Pflege-WG entsteht

Das dritte Großprojekt
 in Kirchheim ist der Bau einer Pflege-WG für zwölf Personen. Es entsteht derzeit im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses mit Arztpraxen in der Schillerstraße. Die Gemeinde hat zusammen mit der Sozialstation Bönnigheim und der Evangelischen Kirchengemeinde die Räumlichkeit mit Ausstattung für 1,85 Millionen Euro schlüsselfertig gekauft. Pfarrer Dirk Kubitschek erklärte den Besuchern, wie die Organisation der Pflege-WG vorgesehen ist und welche Räume dafür zur Verfügung stehen. 

 
 
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