Bebauungsplan „Tennisplätze“ Alles wartet auf die Erschließung

Von Uwe Deecke
Die acht exklusiven Bauplätze für Einfamilienhäuser, die auf dem Areal der bisherigen Kirchheimer Tennisplätze entstehen werden, sind bereits alle verkauft. ⇥ Foto: Manuel Kunz

Der Tennisclub zieht in den Sportpark Fronberg an der Hohensteiner Straße. An alter Stelle entstehen dafür acht prominente Bauplätze der Gemeinde.

Der Verkaufserlös für die Grundstücke auf dem Gelände der bisherigen Kirchheimer Tennisplätze ist bereits eingeplant im knappen Haushalt Kirchheims, der am Donnerstag im Gemeinderat vorgestellt wurde. Die Umsetzung des Bebauungsplans „Tennisplätze“ hatte sich indes verzögert. Weil die Grundstücke unterschiedlich hoch liegen, gelten unterschiedliche Höhenzulassungen bei den Häusern, was bei den Bürgern für Kritik sorgte.

Gebäudehöhe reduziert

Ursprünglich waren acht Meter geplant, die dann reduziert worden waren und einen neuen Plan erforderlich machten. Nun gilt eine Höhe von 7,20 Meter, doch auch dagegen gab es in der erneuten Beteiligung Einwendungen gegen den Bebauungsplan. Festgestellt wurde in der zweiten Untersuchung, dass in dem Gebiet geschützte Mauereidechsen vorkommen, die dem Plan entgegen stehen. So musste dieser überarbeitet werden und konnte nicht wie geplant im alten Jahr verabschiedet werden. Im Zeitraum Frühjahr/Sommer 2021 ist, so fordert das Landratsamt, eine detaillierte Kartierung vor Ort durchzuführen. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob eine Vergrämung in benachbarte Flächen im Außenbereich möglich und ausreichend ist oder ob eine Ersatzfläche erforderlich wird, auf der entsprechende Habitatstrukturen für Eidechsen hergestellt werden.

Acht Einfamilienhäuser

Um Verzögerungen bei der Erschließung des neuen Baugebietes zu verhindern, konnte mit dem Landratsamt Ludwigsburg vereinbart werden, dass der Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes bereits vor der Ausarbeitung des Maßnahmenkonzeptes kommen kann. Möglich werden hier acht Einfamilienhäuser mit Sattel- oder Flachdach, die ans örtliche Nahwärmenetz angeschlossen sind und ein attraktive Südlage am Weinberg haben.

Entsprechend groß war die Nachfrage der Bauplätze, die die Gemeinde bereits alle verkauft hat. Für den Tennisclub wurde nach dem Gemeindeentwicklungsplan an den Sportplätzen Ersatz geschaffen, auch ein neues Tennisheim unterstützt die Gemeinde hier finanziell. Als Ausgleichsmaßnahme für das neue Gelände hatte der Gemeinderat im Januar 2020 ein besonderes Projekt beschlossen. Am Kayhwald sollen von Revierförster Burkhart Böer zwei Hektar Wald aufgeforstet werden, was der Gemeinde rund 400 000 Ökopunkte für künftige Baumaßnahmen bringt. „Die Wiesen- und Ackerflächen sind erworben“, erklärt Bürgermeister Uwe Seibold auf Anfrage. „Wir haben zusammen die Pflanzpläne gemacht und warten auf die Aufforstungsgenehmigung“, so Seibold weiter. Dann könnte Ende des Jahres mit der Aufforstung begonnen werden, die einen resistenten Mischwald mit der Hauptbaumart Eiche zum Ziel hat. (die BZ berichtete).

Bei der ersten Untersuchung seien im Baugebiet keine Eidechsen gefunden worden, bei der zweiten aber schon, so Seibold. Man habe mit der Behörde nun eine pragamatische Lösung gefunden. „Sobald vom Landratsamt grünes Licht kommt, geht es los mit der Erschließung, vorher nicht“, macht der Bürgermeister deutlich.

 
 
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