Berufseinstiegsbegleitung in Bietigheim-Bissingen Die Abbruchquote ist nur gering

Von Uwe Mollenkopf
Auch die Waldschule in Bissingen nimmt an der Berufseinstiegsbegleitung teil.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Das Programm zur Berufseinstiegsbegleitung an den Gemeinschaftsschulen, der Realschule Bissingen und der Gustav-Schönleber-Schule wird fortgesetzt.

Mit der sogenannten Berufseinstiegsbegleitung der Bundesagentur für Arbeit werden Jugendliche, die einen Haupt- oder Förderschulabschluss anstreben, unterstützt. Ziel der Maßnahme, die noch vor dem Besuch der Abschlussklasse beginnt, ist es, ihnen einen direkten Übergang ins Berufsleben zu ermöglichen. In Bietigheim-Bissingen nehmen vier Schulen daran teil, und das soll auch künftig so sein, obwohl der Grundvertrag ausläuft. Der Gemeinderat entschied in seiner jüngsten Sitzung, das Programm über zwei weitere Schuljahre fortzuführen, obwohl das nicht ganz billig ist. Denn der Bund ist inzwischen als Financier ausgeschieden.

Die Finanzierung der Berufseinstiegsbegleitung geschah zunächst jeweils zu 50 Prozent durch die Bundesagentur für Arbeit und durch den Bund. Nach dem Ausstieg des Bundes wurde ein neues Vergabeverfahren beschlossen, wonach die Bundesagentur weiterhin 50 Prozent der Kosten übernimmt, die andere Hälfte müssen sich das Land Baden-Württemberg und die Kommune als Schulträger teilen.

Für Bietigheim-Bissingen, wo das Programm seit November 2020 läuft, bedeutete das bisher  Kosten von 55 762 Euro. Durch die Verlängerung auf die Schuljahre 2022/2023 und 2023/2024 kommen weitere Kosten in Höhe von 104 550 Euro hinzu. Oberbürgermeister Jürgen Kessing war indes vom Nutzen der Maßnahme überzeugt und warb für die Weiterführung. „Ich glaube, das ist eine sehr gute Investition.“

Seit November 2020 werden im Rahmen des Programms rund 75 Schüler der Schule im Sand, der Gustav-Schönleber-Schule, der Realschule Bissingen sowie der Waldschule durch die Berufseinstiegsbegleitung unterstützt. Für die Schuljahre 2022/23 und 2023/2024 haben die Schulen bereits einen Bedarf für 68 weitere Teilnehmer angemeldet.

Auch die Realschule im Aurain unterstützt Jugendliche bis zum Schulabschluss und beim Übergang in das Erwerbsleben, tut dies jedoch mit einem anderen Partner. Sie arbeitet seit 2008 mit der Karlshöhe zusammen, sei mit diesem Partner äußerst zufrieden und strebe derzeit daher keinen Programmwechsel an, wie es in der Ratsvorlage heißt.

Alle Rückmeldungen positiv

Die Rückmeldungen der Schulleitungen zu den Maßnahmen der Berufseinstiegsbegleitung seien allesamt ausschließlich positiv gewesen. Diese habe sich gut etabliert und stelle insbesondere für die schwachen Schüler, die keine oder nur wenig Unterstützung aus dem privaten Umfeld erhielten, eine wertvolle Unterstützung dar. Durch die intensive Begleitung, die durch Lehrkräfte nicht zu leisten sei, habe für viele dieser Schüler eine Perspektive aufgezeigt werden können. „Insgesamt zeigt sich über alle Schulen hinweg nur eine geringe Abbruchquote der Maßnahmen. Ein Großteil der Teilnehmer hat im Anschluss an die Maßnahmen eine Ausbildung aufgenommen oder besucht eine weiterführende Schule“, stellt die Stadtverwaltung weiter fest.

Alle Schulen hätten sich daher für eine Fortführung des Programms und die weitere Kofinanzierung durch die Stadt ausgesprochen.

 
 
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