Berufsmesse Sachsenheim Bei Ausbildungsberufen vollzieht sich ein Wandel

Von Michaela Glemser
Volles Haus: Über 40 Unternehmen präsentierten sich bei der Ausbildungsmesse im Schulzentrum. So auch die Polizei. Foto: /Martin Kalb

Die Berufsmesse rückt vor allem die Gesundheits-, Pflege- und Verwaltungsbranchen in den Fokus.

Interessiert hörte sich Amelie Herrmann die Fragen der Schülergruppe an, die sich gerade an ihrem Stand über den Beruf der Bankkauffrau oder des Bankkaufmanns oder ein duales Studium im Finanzbereich informierte. „Wir merken gerade wieder, dass unsere Ausbildungsplätze begehrt und sogar für das Jahr 2026 schon allesamt belegt sind“, berichtete die Vertreterin der Personalabteilung der Kreissparkasse Ludwigsburg. Die Bank war eines von über 40 Unternehmen aus der Region, die auf der Berufsmesse im Schulzentrum vertreten waren. „In den Bewerbungsgesprächen ist es vor allem wichtig, dass die jungen Menschen über ihre künftige Ausbildung Bescheid wissen. Dafür sind die Gespräche bei einer solchen Berufsmesse nützlich“, so Herrmann.

Berufsmesse ist erfolgreich

Die Berufsmesse, die inzwischen von Schülern aller weiterführenden Schulen der Stadt besucht wird, markiert eine echte Erfolgsgeschichte. Denn vor fünf Jahren nahmen an der ersten Messe gerade einmal acht Betriebe teil. „Wir müssen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf Ausbildung und Bildung großen Wert legen. Diese Messe ermöglicht Begegnungen zwischen Schülern und den Vertretern von Ausbildungsbetrieben“, sagte Bürgermeister Holger Albrich. Kai Schweizerhoff, Lehrer an der Gemeinschaftsschule, hat mit Kollegen der anderen beteiligten Schulen die Messe federführend vorbereitet.

Schüler bereiten sich vor

„Wir haben unseren Schülern im Vorfeld alle vertretenen Betriebe schon einmal ausführlich vorgestellt, damit die Jugendlichen heute gezielte Gespräche führen können.“ Dabei zeige sich ein Wandel, denn Ausbildungsberufe im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie in der Verwaltung genössen wieder deutlich mehr Nachfrage, während die Automobilbranche sich weniger Interesse erfreue.

Dies konnte auch Tanja Wilhelm von der Agentur für Arbeit und Berufsberaterin an der Gemeinschaftsschule, der Eichwald Realschule und der Kirbachschule bestätigen. „Die jungen Menschen kennen die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland sehr genau und richten ihre Berufsausbildung auch danach aus“, erklärte Wilhelm.

Noch zwei Jahre bis zu ihrem Abschluss nach der zehnten Klasse haben Xenia und Emilia von der Gemeinschaftsschule vor sich. „Wir interessieren uns für einen Beruf im Pflege- und Gesundheitsbereich, denn wir wollen unbedingt den Kontakt mit den Menschen und nicht nur im Büro sitzen“, erzählten die beiden Mädchen, die mit Melanie Daub von den Kleeblatt-Pflegeheimen im Landkreis ins Gespräch kamen. Dabei erfuhren sie, dass vor allem Empathie und Interesse an Menschen bei Pflegeberufen von Bedeutung sind.

Mustafa von der Gemeinschaftsschule wiederum stellte am Stand des Automobilunternehmens Porsche Fragen über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten beim Unternehmen aus Zuffenhausen. „Autos sind meine große Leidenschaft. Daher möchte ich später auch in diesem Bereich arbeiten, selbst wenn es derzeit vielleicht schwierig ist“, so Mustafa.

Mit einem bisweilen negativen Image kämpft auch der Konzern der Deutschen Bahn. „Wir müssen aber ganz klar zwischen der Meinung unserer Kunden und der unserer Mitarbeiter unterscheiden. Die Bezahlung nach Tarifvertrag, die Ausbildungsbedingungen und die Benefits mit Freifahrten im nationalen Bereich bei der Bahn sind sehr gut“, erläuterten Fabian Bestenlehner und Fabian Mauderer. Michaela Glemser

 
 
- Anzeige -