Besigheim Der einzige Erholungsort im Landkreis

Von Helena Hadzic
Ein neues Schild hängt am Besigheimer Ortseingang an der B 27. Es soll auf das Prädikat der Stadt aufmerksam machen. Foto: /Martin Kalb

Die Stadt Besigheim hat kürzlich braune Schilder an den Ortseingängen aufgestellt, um Touristinnen und Touristen auf das Alleinstellungsmerkmal hinzuweisen.

Jede Stadt im Landkreis Ludwigsburg hat seine ganz eigenen Vorzüge und Besonderheiten. Was Besigheim ausmacht, ist kürzlich in Form von Schildern an den Ortseingängen  sichtbar geworden, wie etwa beispielsweise am Ortseingang an der B 27. Dort hängt ein Schild mit der Aufschrift: „einzig staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Ludwigsburg“. Doch was genau bedeutet das?

Wie Janina Dinkelaker, stellvertretende Pressesprecherin vom Regierungspräsidium Stuttgart, erklärt, handelt es sich um ein bundeseinheitliches Gütesiegel im Gesundheitstourismus. Die Kriterien sind beispielsweise die Luftqualität, der Kältereiz, die Wärmebelastung, die Sonnenscheinstunden sowie die touristische Infrastruktur. Darunter fallen etwa Hotels, Gastgewerbe, das Dienstleistungsangebot, Veranstaltungen, und Freizeitmöglichkeiten, zählt Dinkelaker auf. Aspekte, die unter anderem Besigheim erfüllt. Das Prädikat hat die Stadt jedoch nicht erst seit diesem Jahr inne, sondern bereits eine ganze Weile. Doch wie bekommt man eigentlich einen solchen Titel?

Qualitätssiegel für Touristen

Das Gesetz über die Anerkennung von Kurorten und Erholungsorten (Kurortegesetz) gibt es bereits seit dem Jahr 1972, erklärt die Pressesprecherin des Regierungspräsidiums. Das Prädikat diene dazu, „den Erholungsfaktor der prädikatisierten Gemeinden hervorzuheben und ist ein Qualitätssiegel für Touristinnen und Touristen“, so Dinkelaker.

Besigheim ist die einzige Stadt unter den vielen Gemeinden und Städten im Kreis, die dieses Prädikat inne hat. Etwas, worauf die Stadt sehr stolz ist, es sei eine besondere Auszeichnung, sagt auch Anette Walz von der Stadt Besigheim. „Auch bei Tourismusförderanträgen war die Auszeichnung ‚staatlich anerkannter Erholungsort’ schon sehr hilfreich, wie beispielsweise beim Bau der Aussichtsterrasse“, erklärt sie. Besigheim lasse sich dadurch besser vermarkten.

Begonnen hat alles im Jahr 2003, als sich die Stadt unter dem ehemaligen Bürgermeister Steffen Bühler beim Regierungspräsidium Stuttgart zur Anerkennung eines solches Prädikats erkundigte. Etwa zwei Jahre später, stellte Besigheim den entsprechenden Antrag. Am 19. September 2005 wurde der Stadt vom damaligen Regierungspräsidenten Dr. Udo Andriof das Prädikat verliehen. Warum der Antrag seinerzeit durchging? „Besigheim hat den Titel aufgrund seiner besonders guten landschaftlichen und klimatischen Lage sowie des Ortscharakters und verschiedener Einrichtungen erhalten, die der Erholung dienen“, so die Einschätzung von Walz. „Wie etwa das Mineralpark-Freibad oder auch die romantischen Steillagenweinberge, die zu einem Spaziergang einladen.“

Warum erst jetzt?

Das Prädikat erhielt Besigheim also vor 19 Jahren – warum aber wurden erst kürzlich die entsprechenden Schilder dazu aufgestellt? Die Gemeinderäte der Stadt regten 2023 an, die Auszeichnung sichtbar zu machen. Und zwar direkt auf den offiziellen Ortsschildern unter der Ortsmarke, erklärt Walz. Daraus wurde nichts: „Leider war das nicht möglich, da unter einem offiziellen Ortsschild kein inoffizieller Zusatz angebracht werden darf“, erläutert Walz. Daher wurden kürzlich Zusatzschilder, weit genug entfernt von den offiziellen Ortsschildern, aufgestellt. Damit kann die Stadt auf das Prädikat hinweisen und gleichzeitig die Vorschriften einhalten.

Doch dies ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal. Besigheim setzte sich bereits 2010 durch: Der MDR rief Zuschauerinnen und Zuschauer dazu auf, die zehn schönsten Weinorte in Deutschland zu wählen. Aus 40 Kandidaten wurde Besigheim auf den ersten Platz gewählt.

 
 
- Anzeige -