Besigheim Der „Klo-Man“ ist der neue Superheld

Von Gabriele Szczegulski
Lutz Schützler hat einen neuen Superhelden erfunden: den „Klo-Man“ Foto: Werner Kuhnle

Der Besigheimer Büchereileiter Lutz Schützler hat ein Bilderbuch geschrieben, ganz nach den Wünschen der Kinder mit einem starken Jungen aber mit viel Bezug zur Realität.

Lutz Schützler weiß, wovon er schreibt. Der Buchhändler und Leiter der Bücherei Besigheim hat drei Kinder. „Fast jedes Kind ist schon mal ins Klo gefallen, meine auch. Zudem lieben Kinder Gewitter, sie haben gar keine Angst vor Blitzen. Und Superhelden finden alle Kinder sowieso stark“, sagt der in Asperg lebende Vater.

Klopapier schießt aus der Hand

„Bilderbücher für Jungs gibt es wenige“, also, so sagt er, habe er ein Buch mit einem Jungen als Superhelden schreiben wollen. Ein „freches Buch, in dem auch mal gestritten wird, das lustig ist und Realitätsnähe hat“, keine „weichgewaschene, pädagogisch wertvolle Geschichte, die die Eltern toll finden, aber Kinder langweilig“, so Schützler.

Die Geschichte war schon lange in seinem Kopf: Lasse ist bei einem Gewitter vor Schreck ins Klo gefallen und merkt, als er in einem Notfall über sich herauswächst, hat er Superkräfte. Da schießen Hunderte Meter Klopapier aus seinem Arm, Wasser spritzt aus seiner Hand und rettet seine kleinere Schwester, Runa, die eigentlich ziemlich nervig ist, mit einem Berg Klopapier, als sie vom Baum fällt. Nun nimmt Runa den Superhelden unter ihre Fittiche: Der „Klo-Man“ ist geboren.

Kinder sind Klo-Romantiker

Da Kinder auch immer auf coole Sprüche abfahren, so Schützler, hat er auch einen solchen geprägt: „Bis du in Not oder hast Kack, Klo-Man ist immer auf Zack“. „Kinder sind richtige Klo-Romantiker, das müssen wir Eltern einfach so hinnehmen“, sagt der 41-Jährige. Und die Verbindung mit einem Jungen, der Superkräfte hat, „das ist sehr naheliegend“, so der Autor.

Weitere Dinge, die so typisch sind für Kinder und von denen Lutz Schützler weiß, hat er eingefügt: „Kindern ist der Name der Straße, in der sie wohnen, erst mal egal, deshalb wohnt Lasse im Straßenweg „elf und dreißig, direkt gegenüber des Kaugummiautomaten“. Das sind die wahren Anhaltspunkte im Leben eines Kindes und damit kriegt Schützler seine kleinen Leser gleich auf der ersten Seite.

Mit Anja Weller hat Schützler eine einfühlsame Illustratorin gefunden, die Lasse zum Leben erweckte, ihm die Utensilien Klobürste, einen Pömpel und eine Superman-Brille beigab. Das Bilderbuch ist sowohl zum Anschauen als auch zum Vorlesen gedacht. Bei Kindern, vor allem Jungs, schlägt der „Klo-Man“ geradezu ein, wie die vielen Rezensionen von Buchbloggerinnen auf Instagram zeigen. Da gibt es Bilder mit den eigenen Kindern und dem Pömpel als Superwaffe. „Die Idee funktioniert“, sagt Schützler. Fortsetzung folgt – ein neuer Superheld für Kinder ist geboren.

  Gabriele Szczegulski

 
 
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