Besigheim „Die Luisenhöfe sind ein besonderes Objekt für uns“

Von Jürgen Kunz
257 Wohnungen werden auf dem Areal der ehemaligen Ziegelei – den Luisenhöfen – entstehen. Für 2027 ist die Fertigstellung des neuen Besigheimer Stadtteils geplant. Foto: /Wohnbau Layher

Mit der Grundsteinlegung begann für das Familienunternehmen Layher eines der größten Bauprojekte. Bis 2027 entstehen auf 1,9 Hektar 257 Wohnungen. 

Mit einer Baufläche von 1,9 Hektar entsteht ein neuer Besigheimer Stadtteil auf dem 6,8 Hektar großen ehemaligen Ziegelei-Areal. Wie Philipp Layher, seit 2017 Geschäftsführer von Wohnbau Layher, bei der Grundsteinlegung am Mittwoch sagte, ist das 120-Millionen-Projekt Luisenhöfe eines der größten und ambitioniertesten Projekte im Großraum Stuttgart für das Besigheimer Familienunternehmen: „Die Luisenhöfe sind ein besonderes Objekt für uns.“

Schon seit Tagen vor der Grundsteinlegung herrscht emsigen Treiben auf der Baustelle. Vier große Kräne, jede Menge Bagger und andere große Geräte sind bereits im Einsatz. „Es ist kaum zu glauben, dass wir erst seit Weihnachten die Baugenehmigung vorliegen haben“, merkte Philipp Layher an. Der Hauptkanal ist schon verlegt, beim ersten Haus sind die Fundamente teilweise betoniert. So soll es im Uhrzeigersinn weiter gehen, „alle vier Wochen kommt ein neues Haus“, sagt der 38-jährige Geschäftsführer. Da stört es auch nicht, dass mit dem Beginn seiner Rede an der eigens aufgebauten Bühne ein Bagger brummend vorbeifährt. „Der soll weiter schaffen, wir müssen vorankommen“, sagte er – ganz im schwäbischen Selbstverständnis.

Lob für Planungsteam, Landratsamt und Stadt

„Alle haben an einem Strang gezogen, jeder wollte, dass Wohnraum entsteht“, betonte Philipp Layher und sparte natürlich nicht mit Lob für das eigene „tolle Planungsteam“, für das Landratsamt und die Stadt Besigheim, allen voran Heike Eckert-Maier, die Erste Beigeordnete, die den im Urlaub weilenden Bürgermeister Dr. Florian Bargmann vertrat. Für Eckert-Maier ist eine Grundsteinlegung „ein Zeichen, dass etwas voran geht“. Der gestrige Mittwoch symbolisiere, „die positive Wohnentwicklung in unserer Stadt“. Erwartungsgemäß gab die Erste Beigeordnete das Lob an den Investor zurück: „Das Besigheimer Familienunternehmen hat eine Visions ins Leben gerufen.“ Dieser „wertvolle Einsatz zur Weiterentwicklung unserer Stadt“ sei nicht selbstverständlich für ein Familienunternehmen. Sie erinnerte daran, das gerade einmal sieben Monate seit dem Satzungsbeschluss des Gemeinderats vergangen seien.

Bei aller Freude über den Baubeginn der Luisenhöfe wurde Philipp Layher in seiner Rede ernst: „Wir haben die wenigsten Wohnbaugenehmigung seit 14 Jahren. 2024 wurde gerade einmal 215.900 Wohnungen in Deutschland genehmigt.“ 400.000 Wohnungen seien das Ziel gewesen. Als Familienunternehmen könne Wohnbau Layher die deutsche Situation nicht beeinflussen: „Aber was wir beeinflussen können, ist der Wohnungsmarkt in Besigheim und im Landkreis Ludwigsburg.“ Dies belegte er mit bemerkenswerten Zahlen: So beginne Wohnbau Layher in diesem Jahr mit dem Bau von 651 Wohnungen, allein acht Projekte im Landkreis und zwei in Stuttgart.

Fertigstellung der Luisenhöfe bis Mitte 2027

Am Standort Besigheim investiere Layher 120 Millionen Euro. „Wir sind einer der wenigen Unternehmen in Baden-Württemberg, die Baustellen in dieser Größenordnung noch durchführen können“, sagte er selbstbewusst. Das Projekt Luisenhöfe mit 257 Wohneinheiten, ein ganzes Stadtquartier mit Erschließung, das sei schon ein sehr besonderes Vorhaben. Dessen Fertigstellung ist bis Mitte 2027 geplant.

Constanze Layher, Marketingleiterin sei 2024, moderierte die Grundsteinlegung mit der Hoffnung, dass „vielleicht in mehreren tausend Jahren die Metallkapsel ausgegraben wird“. Spätere Generationen finden dann den Lageplan der Luisenhöfe, Infos zu Projekten der Familie Layher und über die Ziegelei Hubele/Nestrasil, eine Flasche Besigheimer Trollinger trocken des Jahrgangs 2022 und einige aktuellen Münzen. Man habe lange darüber nachgedacht wie viel Geld man in die Kapsel einlegen sollte und habe sich dann auf die Münzen geeignet – „wir sind schließlich Schwaben“. Da war es wieder, das schwäbische Selbstverständnis von Albrecht und Stefan, Philipp und Constanze Layher.

 
 
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