Die Grünen haben den Landtagsabgeordneten Tayfun Tok erneut zum Kandidaten für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 gewählt. Er tritt im Wahlkreis 14 Bietigheim-Bissingen an.
Besigheim Direktmandat ist das Ziel
Tayfun Tok wurde im Wahlkreis 14 als Kandidat für die Landtagswahl nominiert.
Lars Schweizer, der im Februar für den Bundestag kandidiert hatte, gab am Donnerstagabend nach kurzer Vorstellung und Fragerunde ein eindeutiges Ergebnis in der spärlich besetzten Stadthalle Alte Kelter in Besigheim bekannt: Von lediglich 25 anwesenden Delegierten stimmten 24 für Tok bei einer Enthaltung. Zur Ersatzkandidatin wurde Susanne Wichmann bestimmt, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat von Marbach.
Seit zwei Wahlperioden ist der Wahlkreis 14 fest in den Händen von Bündnis 90/Die Grünen. Im Jahr 2016 ging er mit 32,1 Prozent der Stimmen an den damaligen Abgeordneten Daniel Renkonen. Vier Jahre später gewann Tayfun Tok das Direktmandat mit 34,2 Prozent. Seine Aufgabe sieht der 37-Jährige Landtagsabgeordnete, der in Steinheim aufgewachsen ist, jetzt darin, das Direktmandat zu verteidigen – auch wenn die Zeiten für die Grünen ausgesprochen hart geworden sind, wie Tok in seiner kurzen Vorstellungsrede deutlich machte.
Innovationskraft nutzen
„Ich kenne die Sorgen und Nöte der Menschen.“ Mit diesen Worten warb Tok um die erneute Nominierung. Der Enkel türkischer Einwanderer und Sohn einer alleinerziehenden Mutter war der erste, in der Familie, der Abitur machen durfte, daher habe er ein Gespür für Abstiegsängste der Menschen, sagte er.
Angesichts der Krise der liberalen Demokratien müsse jungen und hart arbeitenden Menschen eine Perspektive gegeben werden, fuhr Tok fort. Er setze sich dafür ein, den Strukturwandel in Baden-Württemberg zu gestalten. Das aktuelle Geschäftsmodell, das auf dem Import billiger Energie beruht habe, funktioniere nicht mehr. Es gehe darum, die Innovationskraft im Land zu nutzen, um Jobs zu schaffen. „Das ist mein Projekt“, sagte Tok. „Wir kämpfen darum, das Baden-Württemberg vorne ist.“
Im Wahlkreis selbst habe er das Wahlkreisbüro in Marbach eröffnet. Hier sieht er viele Projekte für die Zukunft, in die er sich einbringen will: die Gestaltung der Ortsmitte in Freiberg und Steinheim beispielsweise und die Gartenschau in Marbach. Dafür will er helfen Geld zu besorgen, versprach er, und es „intelligent ausgeben“. Michael Soltys