Besigheim Ein Bagger lädt künftige Azubis zum Schnuppern ein

Von Helena Hadzic
Alexander Berg (links) von der Firma Schunk erzählt von dem Mechanikerberuf. Foto: /Oliver Bürkle

Auf der Berufsausbildungsmesse „BANE“ erzählen 45 Unternehmen ihren potenziellen zukünftigen Auszubildenden von ihren Berufen. 

Bereits von weitem sieht man vor Alten Kelter in Besigheim einen Bagger, der Schüler anlocken soll. Denn dort findet am Freitag und Samstag die Berufsausbildungsmesse

Die zweitägige Veranstaltung unter dem ersten Vorsitzenden Christian Herbst

Und so sind an diesem Freitag auch Vertreter der Bietigheimer Gartengestaltung vor Ort – mit Personalleiterin Tina Lohmüller von der GarLa-Gruppe, zu welcher der Betrieb gehört. Von ihnen kommt übrigens auch der Bagger: „Wir wollen damit auch zeigen, womit wir arbeiten“, so Lohmüller. Sie berichtet von großen Zulauf, es gebe viele Interessenten, gerade unter den Hauptschülern. Auch nehme sie deutlich wahr, dass handwerkliche Berufe wieder beliebter werden.

Einen anderen Eindruck hingegen hat Alexander Berg von der Firma Schunk in Lauffen, die hauptsächlich nach Azubis in der Zerspannungsmechanik sucht. Seiner Ansicht nach stagniert das Interesse für Handwerk und Technik, auch bei der Messe gebe es wenig Interessenten. „Ich glaube, viele junge Leute haben ein falsches Bild von Mechanikern – viele denken wohl an das Klischee Latzhose und Schmutz, dabei haben sich die technischen Berufe gewandelt und die Arbeit mit modernen Systemen ist eine saubere Arbeit“, so Berg. Er hofft, dass er das auf der Messe ein paar Schülern näherbringen kann.

Traditionelle Zimmerer-Kluft

Dennis Buyer und Simon Heege von der Bürger Holzbau in Bönnigheim etwa haben einen Holzbalken mitgebracht, in den die Schüler unter Aufsicht einen Nagel reinschlagen dürfen – eben so wie ein echter Zimmerer. „Das zieht die jungen Leute an“, meint Buyer. Zehn potenzielle Bewerber zählt das Duo an diesem Tag. Heege hat sich zu diesem Anlass sogar in eine traditionelle Zimmerer-Kluft geschmissen, die ein wenig an eine Oktoberfest-Tracht für Männer erinnert.

Einen handwerklichen oder technischen Beruf möchte beispielsweise Jannik Egger ergreifen, der derzeit sein Bundesfreiwilligenjahr bei der Stadt Ludwigsburg absolviert. „Deswegen bin ich zur Messe gekommen, um mehr über die Berufe zu erfahren. Bis jetzt weiß ich nur, dass es in diese Richtung gehen soll“, so Egger. Genügend Stände und Informationen gebe es jedenfalls, meint der 18-Jährige.

Immer noch beliebt sei die Ausbildung für Kaufleute im Einzelhandel, das erzählt Selina Kovac vom Hofmeister. Auch die Ausbildung zum Mediengestalter sei gefragt, die in der Gastronomie eher weniger. Sichtlich im Trend liegt die Polizei, die sich vor Gesprächen kaum retten kann. „Der Zulauf ist enorm, wir hatten eigentlich keine freie Minute“, erklärt eine Vertreterin der Polizei, die derzeit selbst ihr duales Studium macht.

Zahlreiche Interessenten können die Kleeblatt Pflegeheime vorweisen, die beispielsweise Ausbildungen zum Pflegehelfer oder Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau anbietet. „Wir haben immer volle Ausbildungshäuser“, sagt Ausbilder Stefan Braun, der in Möglingen arbeitet. Auch er habe mit zehn potenziellen Bewerbern gesprochen; auch Anfragen für ein Freiwilliges Soziales Jahr seien eingegangen.

Ebenso die Stadt Besigheim war vor Ort, die Ausbildungsplätze zum Verwaltungsfachangestellten anbietet, oder auch die Kreissparkasse. Das erste Mal dabei ist die Sportvereinigung Besigheim, die in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement Studiengänge anbietet, die als Fernstudium absolviert werden. „Die Studenten sind dann fast die ganze Zeit bei uns in der Fitcom“, sagt Hannah Jaisle von der Sportvereinigung.

Annegret Bea und Franziska Pape von der Besigheimer Außenstelle der Agentur für Arbeit bieten den Schülern vor Ort sowohl einen Bewerbungsmappen-Check an, wie auch Beratung. Diesen Luxus hat auch Jannik Egger genutzt, um seine Bewerbung auf Vordermann zu bringen.

 
 
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