Förster war schon im Grundschulalter sein Traumberuf, den er anschließend nie wieder aus den Augen verloren hat, auch wenn er zunächst eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner und -techniker absolviert hat. „Nach dem Fachabitur habe ich mir meinen Traum erfüllt und an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg studiert“, erzählt Tim Köstler, der neue Leiter des Forstreviers Besigheim und damit Nachfolger von Judith Lauber.
Besigheim Ein Esslinger im Revier: Tim Köstler ist nun Förster
Seit Oktober dieses Jahres gibt es im Gebiet Besigheim einen Nachfolger für Judith Lauber in der Leitungsposition.
Der 29 Jahre alte Revierförster war zuletzt bei Landesforsten Rheinland-Pfalz beschäftigt und hat sich dort unter anderem um den Staatswald gekümmert.
Nicht lange überlegt
Als Köstler, der ursprünglich aus dem Landkreis Esslingen stammt, die Stellenausschreibung für das Revier Besigheim gelesen hatte, musste er sich seine Bewerbung nicht lange überlegen. „Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe mit vielen unterschiedlichen Waldbeständen und deren verschiedenen Ansprüchen“, erklärt der junge Revierleiter.
Ihm kommt es vor allem darauf an, den Wald für die kommenden Generationen zu bewahren und zu erhalten und ihn an die geänderten Rahmenbedingungen des Klimawandels anzupassen. Ein besonders gelungenes Projekt findet Köstler beispielsweise die Anlage eines sogenannten „Mittelwalds“ am Donnersberg im Sersheimer Kommunalwald. „Dies ist eine althergebrachte Waldbewirtschaftung, die sehr interessant ist. Aber auch die Naturverjüngungsfläche mit Eichen an der Sersheimer Waldhütte ist sehr sinnvoll“, macht Revierförster Köstler deutlich.
Er verweist darauf, dass im Gemeindewald der Mettertalgemeinde vor allem viele mittelalte Baumbestände vorkommen, deren vitalste Exemplare mit einer großen Kronenausbildung gefördert werden. „Zu schaffen macht uns die Konkurrenzvegetation mit Brombeeren zum Beispiel, die immer wieder zurückgeschnitten werden muss“, betont Köstler, der Anfang Oktober dieses Jahres seine Stelle als Leiter des Reviers Besigheim angetreten hat. Während der Gemeindewald Freudental, der ebenfalls zu seinem Revier zählt, mit rund zwei Hektar eine relativ überschaubare Fläche hat und die Schutz- und Erholungsfunktion im Vordergrund steht, gibt es im Forst rund um Löchgau bedeutende Nadelwälder mit Douglasien sowie alte Fichten, die früher „Brotbäume“ der Forstwirtschaft waren und inzwischen unter den klimatischen Bedingungen und dem Käferbefall enorm gelitten haben.
Im Wald rund um Ottmarsheim wiederum kann Revierförster Köstler auf die besten Böden seines Reviers zurückgreifen, auf denen der Waldverjüngung nahezu keine Grenzen gesetzt seien.
„Natürlich gibt es in den Kommunalwäldern, die ich betreue, auch immer wieder Versuchsflächen wie zum Beispiel im Löchgauer Forst, auf denen Baumarten wie Atlaszeder oder Baumhasel angepflanzt werden, die mit den klimatischen Veränderungen besser zurechtkommen als einheimische Baumarten“, erläutert Köstler.
Unterschiedliche Eichenarten
Im Wald um Walheim wiederum werden auf einer anderen Versuchsfläche unterschiedliche Eichenarten ausgetestet und von den Fachleuten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg begutachtet. „Das weit verstreute Revier ist zwar mit einer gewissen Fahrtätigkeit für mich als Förster verbunden, aber ich wohne in Brackenheim und bin schnell im Forstamt in Freudental“, schildert Köstler.
Zu seinem Revier gehören die Kommunalwälder in Besigheim, Löchgau, Sersheim, Walheim, Mundelsheim, Gemmrigheim, Hessigheim und Freudental mit rund 1250 Hektar Waldfläche. Revierförster Köstler fühlt sich in seinem Kollegenkreis sehr gut aufgenommen und freut sich darauf, mit seiner Partnerin Lia Ternes, die auch Försterin ist und das Traineeprogramm beim Forstamt in Vaihingen leitet, auf seine zukünftige Arbeit in der Region – wo er sich zudem auch dauerhaft niederlassen möchte, kündigt Köstler an.