Besigheim „Ein perfekter Monat für Glühwein“

Von Erik Müller
Beim Besigheimer Glühweindorf kann man sich nicht nur mit dem Heißgetränk wärmen.⇥ Foto: MARTIN KALB

Am Freitag startete die vierte Auflage des Glühweindorfs. An der Enz wird an den nächsten drei Wochenenden neben dem Heißgetränk auch viel Musik geboten.

Es ist soweit – Glühweinzeit. Die Macher des vierten Glühweindorfes in Besigheim, das am Freitag gestartet ist, haben sich etwas dabei gedacht, als sie  nach einem Termin für die Veranstaltung suchten.

Timo Kröll von Mein-Besigheim.de und Kilian Lange von Gecco-Events haben das Glühweindorf vor drei Jahren aus der Taufe gehoben. „Damals noch auf dem Gelände von Oma Gertrud in Besigheim“, erzählt Timo Kröll, „das war eigentlich schon im ersten Jahr eine logistische Meisterleistung.“ Das Problem waren nicht etwa Toiletten, Anfahrt, oder feuerpolizeiliche Bestimmungen, oder städtische Unterstützung, „es war der Strom, der es zur Herausforderung machte. Wir konnten uns nicht einfach an die nächste Haushaltssteckdose hängen. Die Durchlauferhitzer zum Spülen sowie für das heiße Wasser sind dabei die reinsten Stromfresser.“

Altstadt als Kulisse

Es kam also sehr gelegen, als die Möglichkeit bestand, im folgenden Jahr auf den Parkplatz am Ufer der Enz vor der Kulisse der historischen Altstadt eine neue Heimat zu finden. „An den Herausforderungen hat sich seitdem nichts geändert, nur sind wir heute einfach professioneller unterwegs, die Prozesse haben sich eingespielt und wir gehen die Vorbereitungen schon viel früher an. Was aber nicht heißt, dass es jetzt einfacher ist. Als Betreiber sind wir hier vor Ort für alles verantwortlich“, sagt Lange. Man sei für jeden Ansprechpartner und Mädchen für alles. Letztes Jahr habe man sogar den Parkplatz geschottert, damit die Gäste nicht im Schlamm versinken.

Glühwein bringt man eigentlich  eher mit Weihnachtsmärkten in Verbindung. Warum also ein Glühweindorf zu Beginn des Jahres? „Der Januar ist ein perfekter Monat für das Glühweindorf“, so Kröll. Kein Stress mehr mit den Weihnachtsgeschenken, dafür gebe es kaltes Winterwetter und eine Zeit in der man noch nicht das Gefühl hat, dass das Jahr schon auf Hochtouren läuft.

Neben Winzerburgern mit leckerem Fleisch gibt es dieses Jahr erstmalig frischen Flammlachs und Backfisch sowie süße Köstlichkeiten. Das Brackenheimer Weingut Winkler, die Privatkellerei Rolf Willy, die Winzergenossenschaft Cleebronn-Güglingen, die Felsengartenkellerei Besigheim und die Lauffener Weingärtner bieten Winzerglühwein und edle Tropfen an.

Acht Bands treten auf

Auch für die Unterhaltung ist gesorgt: Live-Musik, gibt es täglich auf der Konzertbühne. Von Swing, Folk, Country über Finest Classics und Schwäbischem Rock bis hin zu Funk, Jazz und Blues – es ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei. „Und mit acht Livebands habe wir unser Musikangebot vom letzten Jahr verdoppelt“, so die Veranstalter. Ein ganz besonderes Erlebnis ist dieses Jahr sicherlich die „mystische Märchenstunde“ mit Stefanie Keller, die in mittelalterliche Kleider gewandet einen Spaziergang durch die abendliche Altstadt mit Geschichten, Anekdoten, Gesponnenem und Wahrem – nicht immer ganz jugendfrei – bietet. Wer möchte nicht wissen, was hinter Türen und Mauern und dem alten Gemäuer des Badhauses für Geheimnisse verborgen sind und warum Barack Obama in Wirklichkeit Besigheimer ist.

Für Kilian Lange ist Feedback sehr wichtig. Im Speziellen das positive. Deswegen ist es für ihn mehr als nur eine nette Geste sich bei den Anwohnern jedes Mal mit einem kleinen Brief für die etwaige Ruhestörungen zu entschuldigen und sich für ihr Verständnis zu bedanken. „Ohne die Anwohner geht es einfach nicht. Wir sind hier Gast in einem Wohngebiet und wir möchten auch nächstes Jahr wieder als gern gesehener und wohl gelittener Event hier am Enz-Ufer zu Gast sein.“

Info An den nächsten drei Wochenenden ist das Glühweindorf geöffnet, jeweils freitags und samstags von 17 bis 22 Uhr, sowie sonntags von 12 bis 22 Uhr. „Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen und uns ein bisschen Schnee spendieren“, so der Wunsch der Veranstalter.

 
 
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