Besigheim Erholsamer Schlaf nur mit Hilfsmittel

Von Gabriele Szczegulski
Karlheinz Kubin kann nur mit Schlafmaske und Schnarchrucksack gut und gesund schlafen Foto: /Martin Kalb

Karlheinz Kubin aus Ottmarsheim darf ohne Schlafmaske und Schnarchrucksack nicht ins Bett. 

„Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ sang Bill Ramsay in den 1960ern. Karlheinz Kubin aus Ottmarsheim kann vor dem Einschlafen keinen Krimi mehr lesen wegen seiner Schlafmaske. Denn: Ohne Schlafmaske geht er nie ins Bett. Er geht auch nicht auf Raumfahrtmission, auch wenn er so aussieht, wenn er sich bettfertig gemacht hat.

Schnarchen und lange Atemaussetzer

Jeden Abend muss der 74-Jährige sich seine Schlafmaske über den Kopf ziehen, den Schlauch in ein Druckgerät stecken und seinen sogenannten Schnarchrucksack, der mit Luft oder Schaumstoff gefüllt ist und verhindert, dass der Träger auf dem Rücken schläft, aufsetzen. Und das seit mehr als fünf Jahren. Lässt er die Utensilien weg, schnarcht er – und hat lange Atemaussetzer. „Ich habe früher selbst kaum schlafen können, um ihn jedes Mal, wenn er einen Atemaussetzer hatte, zu wecken“, sagt seine Ehefrau Christa Kubin.

Der Schlaf war weder für sie noch für ihren Mann erholsam. „Ich wusste, das kann nicht gesund sein“, sagt sie. Vom Hausarzt wurde Karlheinz Kubin dann zu Dr. Yvonne Fischer ans Schwindel- und Schlafzentrum Vaihingen überwiesen.

Sie machte umfangreiche Untersuchungen, was die Sauerstoffsättigung von Karlheinz Kubin, den Blutdruck und sein Schlafverhalten betraf. Mittlerweile hat er auch immer wieder Nächte im Schlaflabor in Vaihingen verbracht. Er bekam eine Schlafmaske, die durch Druck den Atemweg freihält, sodass er atmen kann und sein Blutdruck während der Nacht nicht ins Unermessliche steigt, wo er eigentlich sinken sollte. „Dr. Fischer hat uns erklärt, dass mein Mann durch die Schlafapnoe Folgeschäden wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Demenz bekommen kann, wenn nichts unternommen wird“, so seine Frau.

„Gleich nach der ersten Nacht mit der Druckmaske fühlte ich mich am Morgen erholt“, sagt Karlheinz Kubin. Ihm macht das Tragen der Maske nichts aus, er schläft mittlerweile gut. „Ich glaube, das ist eine Kopfsache, wenn man weiß, sie hilft“, sagt er. Doch sein Schlaf- und Schnarchverhalten sowie sein Blutdruck und die Sauerstoffsättigung des Blutes müssen regelmäßig überprüft werden. Jetzt hat er eine neue Schlafmaske bekommen, weil der Druck, der den Atemweg frei macht, verdoppelt werden musste.

Schlafen mit einem Schnarchrucksack

Neu ist auch der Schnarchrucksack, der nicht von der Krankenkasse übernommen wird, und dafür sorgt, dass Karlheinz Kubin nicht auf dem Rücken schläft, da die Atemwege durch die niedrige Kopfhaltung in Rückenlage versperrt sein können. „Das ist sehr effektiv, ich kann nur noch auf der Seite liegen und so noch besser atmen.“

 
 
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