Besigheimer Weiler Klare Bauvorgaben für den Husarenhof

Von Michael Soltys
Der Husarenhof soll ein dörflicher Weiler bleiben, deshalb wird es ein neues bauliches Konzept geben, das mit den Einwohner abgesprochen wurde. Auf keinen Fall soll ein Neubaugebiet dort angesiedelt werden. Foto: /Martin Kalb

Der Weiler zwischen Besigheim und Ingersheim bekommt einen Bebauungsplan. Grundlage ist ein städtebauliches Konzept. 

Fast 400 Jahre ist es her, dass 1735 einige Besigheimer Familien oberhalb des Orts zogen, um dort neue Höfe zu gründen. Andere folgten nach. So ist im Laufe der Zeit der Weiler Husarenhof entstanden. Über die Jahrhunderte hinweg wurde dort ungeordnet gebaut. „Jeder stellte sein Haus, seine Wirtschaftsgebäude, nach Bedarf an die Straße oder an die Flurstücksgrenze“, stellt Michel Breuninger fest, „die Häuser stehen so, wie man es gebraucht hat“. Breuninger ist Städteplaner und hat im Auftrag der Stadt Besigheim ein städtebauliches Konzept für den Husarenhof entwickelt, das er jetzt im Gemeinderat präsentierte.

Das Konzept bildet die Grundlage für einen Bebauungsplan, mit dem die Stadt die Entwicklung des Weilers in den kommenden Jahren steuern möchte. Die Zeiten des ungeordneten Bauens wären dann vorbei. Der Husarenhof soll als Innenbereich ausgewiesen werden mit einem qualifiziertem Planungsrecht.

Konzept ist mit Einwohnernabgesprochen

Dieses Konzept ist mit den Eigentümern in dem Weiler, in dem etwa 70 Menschen leben, abgesprochen worden. Sie bekommen mit einem Bebauungsplan verbindliche Vorgaben, wo und in welchem Umfang sie bauen können. Damit bis zu dessen Verabschiedung keine neuen Tatsachen geschaffen werden, die den Plänen der Stadt entgegenstehen, hatte der Gemeinderat eine Veränderungssperre erlassen. Die Zielrichtung für den Planer war klar: Der Charakter des Weilers soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

Keinesfalls soll ein Neubaugebiet mit Neubürgern entstehen. In seinem städtebaulichen Konzept hat Breuninger deshalb die Grenzen zwischen dem Innenbereich, in dem gebaut werden darf, und dem Außenbereich, also der freien Landschaft, eng gezogen, eine Ausdehnung in die Landschaft soll durch dieses Vorgehen vermieden werden.

Andererseits will die Stadt den Eigentümern auch eine gewisse Entwicklungsmöglichkeit erlauben, eine „sensible Nachverdichtung“ soll ermöglicht werden. Platz dafür gibt es auf den Hofflächen, so der Vorschlag des Städteplaners. Dort können durchaus bestehende Gebäude erweitert werden oder neue Häuser entstehen. Breuninger schlägt vor, den Husarenhof im Bebauungsplan als dörfliches Wohngebiet auszuweisen. Neue Beherbergungsbetriebe, Gartenbau und Tankstellen wären dann nicht erlaubt, bestehende Betriebe haben Bestandsschutz.

Prozess soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden

Einstimmig stimmte der Besigheimer Gemeinderat diesem Konzept zu. Nächster Schritt ist die Aufstellung eines Bebauungsplans. Dieser Prozess soll möglichst noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, sagte Heike Eckert-Maier im Gremium, die Beigeordnete der Stadt. Die Veränderungssperre läuft am 8. Oktober ab.

 
 
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